WendeBlätter 2020, Ausgabe 14

Was mir das Internet als Denkanstoß auf seiner Startseite bietet:

“Deutschlandweit steigt die Zahl der Coronaneuinfektionen rasant.” – “Man kann sich zweimal mit Corona anstecken.” – “Covid-19: Statistik verrät starke Übersterblichkeit in einigen Ländern Europas.” – “Sind wir nun immun, wenn wir eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus überstanden haben oder sind wir es nicht …” – “RKI-Strategiepapier: Masken wohl auch mit Impfstoff nötig. – “Simulator blickt in düstere Covid-19-Zukunft. Die Universität des Saarlands entwickelt einen Simulator, mit dem man in die deutsche Pandemie-Zukunft blicken kann …” – “Krankschreibung per Telefon ab Montag.” – “World Energy Outlook: Wie Corona den Energiemarkt neu ordnet.”

Von 21 Informationsangeboten auf der Startseite, haben acht Corona zum Thema. Repetitio mater idiologorum est. Wiederholung ist die Mutter der Ideologen. Da wird ein rasanter Anstieg verkündet, man kann sich zweimal und immer wieder anstecken (also kein Entrinnen, sagt uns die Macht). Statistiken sind verräterisch, verraten sich selbst, wenn man genauer hinschaut. Aber was hilft’s? Sind wir nun immun gegen ideologische Beeinflussung? Nein, wir sind’s nicht, es ist heute schlimmer als je zuvor.

Strategiepapiere … Die große Simulation … Man will uns impfen, das ist klar, und die Maske bleibt uns obendrein. Zukunft wird visionslos als “Pandemie-Zukunft” definiert, da kann sich ein Mensch dann des öfteren krankschreiben lassen – bequem per Telefon, sofern er überhaupt noch Arbeit hat und nicht im häuslichen Offenstall seine Fernsehtage zubringt. Was braucht es noch Ärzte, wenn Ideologen simulieren, was Krankheit sei und mit welchen Maßnahmen man sie bekämpft. Nebenbei wird auch der Welt-Energiemarkt neu geordnet. Ja, es geht uns global an den Kragen. Aber alles ist ja nur Verschwörungstheorie …

Sarkastisch geht die Welt zugrunde. “Das Gelächter ist der Hoffnung letzte Waffe” (Harvey Cox: Das Feste der Narren).

19. / 21. Okt. 2020

Hirten des globalen Weltordens, ob Ihr diese Sprache noch versteh[e]t, weiß ich nicht:  

“O ihr antichristischen [!] Hirten des neuen Ordens, die ihr das Leiden Christi mit falscher Heuchelei, Menschengunst zu  gefallen, und um eures Abgott Bauchs willen dem Heuchler und falschen Trüger überdecket, der doch nur ein Scheinchrist ist: wie wollet ihr das verantworten, wenn Christus seine Schafe wird von euch fordern, und ihr habet ihm wissentlich Wölfe unter seinen Purpurmantel gestecket, darinnen der Teufel wohnet? Warum beißet ihr die Nuß, darinnen der Kern und das Herz lieget, nicht auf und saget dem Obern, als dem Untern seine Greuel an? Seid ihr Christi Hirten, warum tut ihr nicht als Christus [wie Christus], der jedermann die Wahrheit unter Augen stellete? Er zerschellete und heilete, nicht um Gunst und jemandes Ansehen willen, sondern nach seines Vaters Willen: das gebühret Christi Hirten auch zu tun.”

Jakob Böhme (1575 – 1624): Schriften. Ausgewählt, übertragen u. eingeleitet von Friedrich Schulze-Maizier, Leipzig: Insel-Verlag, 1938, S. 196.

Zurück nach vorn

Retour à la nature,* zurück zur Natur – des gesunden Menschenverstandes! Oder: “Zurückforderung der Denkfreiheit” (J. G. Fichte 1793), Befreiung des Denkens überhaupt, mithin auch des theologischen Denkens, aus seiner babylonischen Gefangenschaft. Im Konkreten heute: Freiheit vom pandemischen Ungeist der Zeit und seinen Sprachmasken. Das ist es, was wir einfordern müssen.

* Eine Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778) zugeschriebene Wendung, die allerdings in dieser Form in keiner seiner Schriften zu finden ist.

17. / 25. Okt. 2020-

Was wir brauchen, ist gute Philosophie

Das sage ich als Theologe und – als philosophisch denkender Mensch, der die kritische Vernunft achtet, sie als Gottesgeschenk begreift. Paulus hat auf dem Areopag den Philosophen standgehalten (Apg 17, 18), die Bibel warnt mit Recht, dass niemand uns einfange durch eitle Philosophie (Kol 2, 9). Und der große Pascal (1623 – 1662) hat in seinem Mémorial bekannt: “Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, nicht der Philosophen und Gelehrten … Der Gott Jesu Christi.” – Das klare Bekenntnis eines Christenmenschen; Philosophie-feindschaft läßt sich damit nicht begründen. 1670 wurden posthum die  “Pensées”, die Gedanken des Pascal veröffentlicht. In dieser Verteidigungs-schrift christlichen Glaubens, die mit klarer Rationalität arbeitet, sie wert-schätzt, heißt es: “Der Mensch ist nur ein Schilfrohr, das schwächste der Natur, aber ein denkendes Schilfrohr … All unsere Würde besteht folglich im Denken … Arbeiten wir also daran, gut zu denken: das ist das Prinzip der Moral.”*

* “L’homme n’est qu’un roseau, le plus faible de la nature, mais c’est un roseau pensent … Toute notre dignité consiste donc en la pensée … Travaillons donc à bien penser: voilà le principe de la morale” (vgl. Fragment N. 186).

Auch die Vernunft ist eine gute Gabe Gottes, die wir einsetzen sollen zu seinem Lobe und – zum Schutze seiner Schöpfung. Die Gabe der Vernunft, des kritischen Verstandes ist selbst ein Teil der guten Schöpfung Gottes. Wir vertrauen doch auch dem Statiker, dass er mit seiner gottgeschenkten Verstandeskraft die Brücke so baut, dass sie hält und wir das andere Ufer sicher erreichen.

Zum Gebrauch des Denkens, der menschlichen Rationalität ist im katholischen Raum mit der dreizehnten und vorletzten Enzyklika des Papstes Johannes Paul II. v. 14. Sept. 1998 Grundlegendes gesagt: Fides et Ratio. An die Bischöfe der katholischen Kirche – über das Verhältnis von Glaube und Vernunft.  

17. Juni / 25. Okt. 2020

Gesichtsverlust: Glaube maskiert

L’état social, Zustand von Gesellschaft und Kirche? Katastrophal, an einem Tiefpunkt! Ein Besucher, das Gesangbuch in der Hand, betritt die Kirche, er ist spät dran an diesem 20. Sonntag nach Trinitatis. Im Eingangsbereich zwei maskierte Schwestern – mit einer Liste auf dem Weihwasserbecken.

“Haben Sie keinen Mundschutz?”, fragt die eine, sie ist schon am Schreiben, Dokumentieren. Wieder so ein Gottesdienst mit Anwesenheitsliste zur gefälligen Weitergabe, falls es verlangt wird. Woran erinnert mich das nur?   

“Ich bin befreit”, sage ich, und fühle mich gar nicht wohl beim Anblick der communio sanctorum, der Gemeinschaft der Heiligen, die heute in Geschlossenheit sklavischen Gehorsams Maske trägt und so auch das Glaubensbekenntnis sprechen wird. – “Schreiben Sie mich nicht auf. Ich gehe wieder, bin nicht hier gewesen.” Theologe  verläßt den Kirchenraum. Kein Ort des Denkens, kein Ort der Geborgenheit mehr, die Kleingläubigkeit, das mangelnde Gottvertrauen, die Feigheit vor der Obrigkeit zum Dogma erhoben. Cäsaren-Gehorsam um jeden Preis, auch um den Preis des Gesichtsverlustes von Glaube und Kirche.

Ob katholisch, evangelisch, freikirchlich, überall das gleiche böses Spiel, dem nur wenige widerstehen. Will ich sonntags noch zum Gottesdienst, muß ich an andere Orte fahren, wo ich incognito bleibe, keiner meinen Namen kennt. Aber auch dorthin fahre ich vergebens … Habe ich doch den festen Vorsatz:  mich an Maskengottesdiensten nicht zu beteiligen.

Protestantische Kirche ist mein Zuhause, ich verdanke ihr viel, ich trete nicht aus; distanzieren muß ich mich jedoch von dem protestarmen Habitus meiner Kirche in dieser bösen Zeit. Wir fürchten die Cäsaren von heute mehr als den Lieben Gott, haben aus dem Tempel ein Corona-Wartezimmer gemacht und das Wort Gottes, das “lebendig und kräftig ist und schärfer als jedes zweischneidige Schwert” (Hebr 4, 12) zu einem salzlosen Brei verkommen lassen.

25. Okt. 2020

Ex cathedra geschwiegen …

Meine Großmutter Else Z. (1891 – 1974) war Katholikin, der Großvater Ernst Z. (1882 – 1974) Protestant. So habe ich immer das Verbindende gesucht und den allgemeinen Antikatholizismus nicht mitgemacht, das gilt bis heute. Mein Papstbild allerdings hat sich 2020 sehr gewandelt. Im evangelischen Bereich haben wir viele Oberhirten, von denen jeder etwas anderes sagt und kaum einer in der Lage ist, dem Zeitgeist Substantielles entgegenzusetzen. Da hielt ich es für gut, dass Katholiken einen Papst haben, der ex cathedra ein klares, verbindliches Wort sprechen kann.  

Wenn er es aber nicht tut?! Wenn er schweigt, seine Schafe im Stich läßt, sie dem Wolf ausliefert in dieser Situation der Bedrängnis? Dann gebührt ihm die volle Wortgewalt des lutherischen Affronts gegen das Papsttum! Da ist er auf dem Stuhle Petri am falschen Fleck, ist sein Ruhm als sozialer Papst null und nichtig.

Der Papst schweigt, nein, er redet ja! – Unter anderem davon, dass wir doch den Homosexuellen mehr Recht geben müßten. Ob das jetzt dran ist, wage ich zu bezweifeln.

Jesus und der in der Achtung der Gläubigen sinkende Petrus   

(Mt 14, 22 – 33)

Petrus hat den Glauben verraten, wagt sich in Kleingläubigkeit nicht mehr aufs Wasser und hält Jesus nur noch für ein Gespenst. Von Jesus läßt er sich nichts befehlen, vor IHM fällt er nicht auf die Knie. Vor dem starken Winde, dem Sturm muß er nicht erschrecken, er selbst hat ihn im Komplott der Macht mit heraufbeschworen, das Boot der Gemeinde umzuwerfen. – Was ihm nicht gelingen wird.                                     

25. Okt. 2020

Kontrapunkt:

“Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott …” (Röm 13, 1). – “So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!” (vgl. das Gleichnis vom Zinsgroschen Mt 22, 15 – 22, hier: V. 21).

Wir haben dem Cäsaren, wie dem anderen Menschen überhaupt zu geben, was ihm gebührt. Im Brennpunkt stehen Liebe und Vertrauen, die wir unserem Nächsten schulden. Die Liebe hat einen entscheidenden Einfluß auf alle Bereiche unseres Lebens. Zur Liebe gehört aber auch, dass wir – wenn nötig –  zum anderen Nein sagen, wenn er auf irrigem, bösem Wege ist, und den Cäsaren Widerstand leisten, wenn sie unser Vertrauen nicht mehr haben.  

25. Okt. 2020 (Gedanken eines Predigers, anonym)

Noch einmal: Verschwörungstheorie

Es gibt die Mafia in Sizilien, es gibt die internationale Rauschgiftmafia, es gibt Interessengruppen in der Hochfinanz etc. Da ist kein Zweifel: selbstverständlich gibt es geheime Absprachen auch in der Hohen Politik. Nicht erst seit Cäsars Zeiten, und bis auf den heutigen Tag.

Nun kommt eilfertig-schlagbereit ein Begriff daher, der dies alles leugnen will: “Verschwörungstheorie”, ein Kampfbegriff, auf den man sich eingeschworen hat. Meine Empfehlung: auf derartige, den Andersdenkenden diskreditierende, substanzlose Vokabeln zu verzichten und stattdessen in medias res zu gehen,  ad rem, zur Sache zu sprechen, das heißt: von Fall zu Fall sachlich zu prüfen, wo in Geschichte und Gegenwart geheime Absprachen zu finden sind und wo nicht. – Genau diese Prüfung scheint man zu fürchten. Warum eigentlich?

26. Okt. 2020

Willkommenskultur Dresden. Blick hinter die Kulissen

Jazztage Dresden 2020. Kilian Forster, der Intendant der Jazztage, hat es erneut gewagt, einen streitbaren Mann einzuladen: Dr. Daniele Ganser, Historiker, Friedensforscher. Thema des Vortrags vom 25. Okt. 2020 in Dresden: “Geostrategien. Der Blick hinter die Kulissen der Macht.” Der junge, erst vor einigen Monaten  gegründete “Jazzverband Sachsen” hat herbe Kritik an der Einladung Gansers geäußert. Es gelte auf den Jazztagen zwar “Narrenfreiheit der Kunst”, aber Ganser habe zu dem Jazz keine Beziehung und bei einem Festival, das für “Weltoffenheit, Toleranz und Antirassismus” stehe, nichts zu suchen. Gansers Kritiker werfen ihm in diffamierender Weise Unwissenschaftlichkeit und “Nähe zu neurechten und antisemitischen Kreisen” vor. Ein Kampfwort darf als Universalargument an dieser Stelle nicht fehlen: “Verschwörungstheoretiker”.

Man beklagt die unbefragte “Verkündigung” des Dr. Daniele Ganser und fordert doch tatsächlich den Diskurs, den Dialog (!) ein. Paradox … Man redet von Toleranz, Weltoffenheit, Dialog etc., und lässt zugleich eben dieses: Toleranz, Offenheit, Dialogbereitschaft vermissen. – Wer ist denn bereit und auch wirklich in der Lage, öffentlich mit Daniele Ganser über Wahrheit zu disputieren?

Einfachste Methode, aus dem ganzen Wirrwarr der Kritik um Dr. Daniele Ganser herauszukommen: man sehe und höre die Vorträge von Ganser selbst – mit kritischer Distanz gegenüber der eigenen, vorgefaßten, fremdbestimmten Meinung. Gansers Empfehlung: “Nehmen Sie sich heraus aus dem ständigen Strom der Gedanken, die nicht die Ihren sind.”* Gansers Bild vom Wasserfall: Man kann den Fluß der Gedanken nicht hindern. Aber man kann sie oberhalb des Wasserfalls, von einer anderen Perspektive her, distanziert betrachten.     

Quelle: Daniele Ganser: Vortrag v. 20. Okt. 2019 auf dem Angstfreikongreß in Bern (Video im Netz). Vgl. auch WendeBlätter 2020, Ausg. 7, S. 12.

26. Okt. 2020

Der soziale Diskurs und die Philosophie

Der beschworene soziale Diskurs in Deutschland – ich bezweifle, ob er stattfindet. Diskurs (von lat. discurrere) ist heute eher ein Auseinanderlaufen und sich aus entfernten Gräben mit Schlagworten Beschießen, ein ganz und gar unwürdiges, unphilosophisches Gebahren. Ein jeder prüfe für sich, ob er sich da angesprochen fühlt.

Ingnoriert wird der Ansatz skeptischer Philosophie: “Ich weiß, dass ich nichts weiß, kaum das.” Vergessen haben wir die Soziallehre der Frankfurter Schule, dass hinter unserem Denken und Tun, hinter jeder Erkenntnisbemühung ein Interesse steht (Stichwort: Ideologiekritik). Auch die Ergebnisse der Wissenschaftstheorie scheinen an uns vorbeigegangen zu sein, wo es heißt: Hypothesen haben sich der Verifikation oder Falsifikation zu stellen. Für Karl R. Popper (1902 – 1994) war dies eine grundlegende Erkenntnis:  “Wir wissen nicht, wir raten. Was wir Wissen nennen, ist ein Gewebe von Mutmaßungen (Hypothesen). Je weiter wir vordringen in das Reich des Wissens, umso größer wird das Reich des Nichtwissens, das sich vor uns auftut.”*

* Ein Zitat aus dem Gedächtnis, das die Grundintention Popperschen Denkens  wiedergibt.

Von Ignoranz betroffen ist nicht nur die Philosophie, die Sozialwissenschaft u. Wissenschaftstheorie, unbeachtet bleiben grundlegende Erkenntnisse der Geschichtswissenschaft, der Medien- und Massenpsychologie, leider auch der Humanmedizin. Wohl weil man irrigerweise meint: diese Erkenntnisse errreichen das einfache Volk ohnehin nicht, also kann man es leichthin verdummen, belügen, in Unwissenheit halten.  

Was einer für Wahrheit hält, hängt ab von der Perspektive. Will man von dieser Erkenntnis ausgehend nicht dem totalen Relativismus verfallen, wo Wahrheit völlig verschwindet, als nichtexistent erklärt wird, muß es noch andere Kriterien geben. Das der Evidenz, der Augenscheinlichkeit vielleicht, der klare Unter-schied zwischen dem,  der  schlägt  und dem, der  geschlagen  wird (bei Polizeiauftritten in Berlin zum Beispiel). Ein anderes, freilich wiederum sehr subjektives Kritierium ist das der Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit oder Authentizität, wie immer man das nennen mag. – Und hier muß der Mensch sich

dann entscheiden, wem er in der Grundintention der Aussage glauben will: Drosten, Spahn, dem Robert-Koch-Institut, der WHO? Oder wem sonst? Die Situation, das Gewese um Corona ist so prekär, dass man dieser letzten Frage, unbedingt nachgehen sollte. Sofern man an Wahrheit überhaupt noch interessiert ist und nicht um jeden Preis mit der eigenen Position Recht behalten will – eine Neigung, die seit jeher der Wahrheitsfindung hinderlich war.

Die Schriftstellerin Cora Stephan antwortet auf die Frage: “Früher Linke, heute Konservative, wie kam das bei Ihnen?” – “Verblüffend und ziemlich phantasielos, daß es nur noch zwei Schubladen gibt, in die man hineinpassen soll. Ich halte es seit Jahrzehnten mit Paul Verlaine: ‘Ich bin nicht immer meiner Meinung.’ Übersetzt: Ich ändere sie, wenn starke Evidenz ihr widerspricht. Das könnte man auch Vernunft nennen.” Vgl. Cora Stephan: “Das hat totalitäre Züge.” – Interview der Jungen Freiheit v. 23. Okt. 2020.

Klarheit, Durchschaubarkeit, Glasnost

Was heißt hier “Evidenz”: das klar Sichtbare, Heraussehbare, der Augenschein? Die Nachrichten, die gezielten Informationen und Ansagen der Großmedien vermitteln uns: “zweite Welle, drastisches Ansteigen der Zahlen”. – Andere Medien verweisen darauf, dass trotz steigender Zahlen der auf Covid-19 positiv Getesteten, der angeblich Neuinfizierten, keine erhöhte Sterblichkeit zu verzeichnen ist (was neuerdings auch die WHO zugibt), und von daher gefragt werden darf, ob wir mit dem  Pandemiebegriff richtig liegen.

Hypothetisch gesprochen: gesetzt den Fall, es handelt sich bei Corona samt Begleit-erscheinungen um eine global orchestrierte Geschichte, bei der viel Irreführung und Lüge im Spiel ist, wem sollte das nützen? Die Frage kommt immer wieder, man sollte ihr nachgehen! Wer davon profitiert, wenn weltweit geimpft und gechipt wird, zum Beispiel …

26. Okt. 2020

Kritikoffenheit (Briefauszug)

(1)

Ich bitte um Vergebung …, ja, ich denke als Christ (Ihre Anführungszeichen sind nicht fair) in manchen Dingen anders als manch Vertreter meiner Kirche, und das hat gute Gründe. In der Tat habe ich auch von Demokratie andere Vorstellungen. Darüber können wir gern miteinander reden. Ich lade Sie freundlich ein, mich gelegentlich zu besuchen und einen Kaffee oder ein Glas Wein mit mir zu trinken.* Wo gegensätzliche Auffassungen sind, besteht gute Chance, voneinander zu lernen.

* Die Einladung wurde ausgeschlagen mit der Begründung, dass ich ja vermutlich für andere Meinungen nicht ansprechbar sei. Darauf die folgende Replique:

(2)

“Für andere Meinungen nicht mehr erreichbar?” Der Schein trügt, ich bin erreichbar und hoffe sehr, dass auch Sie es sind. Es geht ja nicht nur um meine Kritikoffenheit. Dass Sie diese Offenheit nicht hätten, will ich Ihnen – im Unterschied zu Ihrer Bemerkung – nicht zum Vorwurf machen. Ich denke, ein Gespräch gelingt am besten, wenn man auf alle Argumente psychologischer Art (“das Leben muß Ihnen übel mitgespielt haben”) und sonstige Verfahren der Kritikimmunisierung (gängige Schlagworte gehören dazu) verzichtet und – zur Sache spricht.

Die Einladung gilt, wir müssen nicht debattieren …

Herzlich grüßt Sie Ihr G. Z.

03. / 21. Okt. 2020

Es gibt einen Punkt, wo das Diskutieren nichts mehr bringt.

Es ist wie im Alltag: da haben zwei ein Problem, wenn sie es nicht anders lösen können als mit Diskussionen, dem Geplänkel der Argumente, ist es meist schon zu spät, geht es unweigerlich auseinander. Es ist immer der gleiche Vorgang: Argument – Gegenargument, Rede – Gegenrede, und das ein paar Mal, dann festgefahren. Wie ein Motor, der sich festläuft. Da bewegt sich nichts mehr. Diskussion zu Ende, Wahrheit und Gerechtigkeit nicht gefunden, und Liebe schon gar nicht. Liebe kann man nicht herbeidiskutieren, dabei ist sie doch das Einzige, worauf man noch bauen, was noch retten könnte.

Bei den “Coronavirus-Faktenchecks” v. 16. Okt. 2020, einer Plattform, die sich frei und unabhängig gibt, an der sich Journalisten orientieren sollen, werden seitenlang Argumente der Coronakritiker aufgeführt und mit Bewertungen versehen wie: falsch, größtenteils falsch, unbelegt, völlig falsch, teilweise falsch (nur zweimal: richtig). Wer zwischen den Zeilen zu lesen versteht, kann dort Einiges erfahren … Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Dementis, z. B. dass die 5G-Strahlung völlig ungefährlich sei, Bill Gates ein guter Mann und das Tragen der Maske überhaupt nicht gesundheitsschädlich.

Verzichten  wir auf das Pro und Contra der Argumente. Ein jeder prüfe für sich selbst, in welcher Relation Covid-19 zu anderen Viren steht, was der PCR-Test leisten kann und was nicht, ob der Mund-Nasen-Schutz die Gesundheit fördert oder schädigt, inwiefern im Blick auf das Corona-Virus der Pandemiebegriff zutreffend ist, ob die Coronamaßnahmen dem Grundsatz der Angemessenheit entsprechen, jeder wäge den Nutzen – Schaden dieser Maßnahmen für die Gesellschaft ab. Letztendlich muß jeder Mensch für sich entscheiden, welchen Botschaften er sein Vertrauen schenkt, und welchen nicht.

Eine wichtige Frage bei alledem: wie stellst Du Dir die Zukunft vor für Dich und Deine Kinder? Willst Du der Angst glauben, für den Rest Deines Lebens Maske tragen und geimpft werden immer wieder? Oder hast Du wie ich eine andere Vision von Zukunft …

 26. Okt. 2020

Wichtige Botschaft der Neurologin Grisz-Brisson v. 5. Okt. 2020 
[Auszüge als Anreiz zum Nachhören im Netz]

“Corona hat sich als mittelschwere Grippe entpuppt, und die Maßnahmen als absolute Katastrophe auf jeder Ebene.” – “Unsere Gesundheit liegt großenteils in unseren eigenen Händen. Durch gute Nahrung, gutes Wasser, viel Bewegung … und viel viel frische Luft können wir unser Immunsystem stärken. … Genau dies verbietet uns die Regierung. Und was sie uns im Gegenzug empfiehlt, ist Händedesinfektion, Abstand und Mund- und Nasenbedeckung.”

“Die Abstände sind an Brutalität, Menschenverachtung und Grausamkeit nicht zu überbieten und sind sicherlich in der Geschichte der Menschheit absolut beispiellos. – Und die viel geliebte Mund- und Nasenbedeckung … Der Mensch kann wochenlang ohne Essen leben, tagelang ohne Wasser, aber nur minutenlang ohne Sauerstoff und ohne zu atmen. Durch Rückatmung unserer Ausatemluft entsteht unvermeidbar Sauerstoffmanngel und  eine Kohlendioxid-Überflutung. Wir wissen aber, dass das menschliche Gehirn sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel reagiert.

Es folgt der Verweis auf irreversibel degenerative Prozesse im Gehirn durch chronischen Sauerstoffmangel. Die abgestorbenen Nervenzellen regenerieren sich nicht. “Was weg ist, ist weg.” Im übrigen gewährt die Maske keinen Schutz vor dem Virus, weil dieses viel kleiner ist als die  Poren des Mundschutzes.

“Und wie sieht es mit der ‘segensreichen’ Impfung aus? Frau Merkel sagt, die Pandemie ist zu Ende, wenn ein wirksamer Impfstoff vorliegt. Frau Merkel, was wissen Sie von Viren und von Impfungen? Haben Sie schon je Eltern in die Augen gesehen, die ein behindertes Kind haben und die Ihnen Bilder zeigen, wie dieses Kind ausgesehen hat, bevor es die Impfung bekommen hat? Nein, das haben Sie nicht. Wir Gutachtenärzte bekommen solche Bilder ständig zu sehen, und es gibt nichts auf dieser Welt, womit wir diesen Eltern ihre Kinder zurückgeben können.”

05. / 26. Okt. 2020

Fünf Visionen einer maskenlosen Gesellschaft [Stichworte]

“Aber Du mußt realistisch sein!” Soll die Vision sich am Realen messen, hört sie auf, Vision zu sein. Träume, Hoffnungen, Illusionen sind erlaubt, auch Hypothesen (Mutmaßungen) über Zukunft, wie eine künftige Gesellschaft beschaffen sein könnte.

1. Trennung von Staat und Kirche. Sehr zum Vorteil von Kirche und ihrer Botschaft. Die Bindung an weltliche Macht zieht Substanzverlust nach sich, führt zum Verlust von Glaubwürdigkeit – wie eben jetzt.

2. Entkopplung von Staatsmacht und Kapital.  Dass Regierende nicht zugleich im Vorstand großer Konzerne mitarbeiten, und Konzerne sich nicht in Regierungsgeschäfte mischen (jeder weiß, was hier gemeint ist).

3. Achtung des Göttlichen. Verzicht auf Gotteslästerung, denn mit dem Göttlichen wird auch das Humanum verletzt, der Mensch in den Schmutz gezogen. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, wo die Ehrfurcht vor dem Transzendenten als hoher Wert gilt.

4. Achtung der Würde des Andersdenkenden, Andersglaubenden. Du denkst anders als ich? – dann können wir voneinander lernen. Wenn ich auch anders denke, anders glaube (vertraue) als Du – ich verneige mich vor Dir! Glaubens- und Meinungsfreiheit als Bestandteil des Wertekatalogs. Und freie Religionsausübung, einschließlich der atheistischen Weltsicht.

5. Bei allem Respekt voreinander: keine Reglementierung der Sprache, Achtsamkeit mit den Worten, die Sprache der Liebe als Grundorientierung, aber auch klare Worte müssen möglich sein in einer Gesellschaft, deren Glieder wahrhaft im Dialog miteinander leben wollen. Achtung der Freiheit des Künstlers! Ein Reden miteinander ohne den Zwang politischer Korrektheit.   

25. / 26. Okt. 2020

Zitat Klaus Kinski: Jesus Christus Erlöser. Rezitation  

“Deckname: Menschensohn, Friedensbringer, Licht der Welt, Erlöser.” – “Der Gesuchte ist ohne festen Wohnsitz. Er hat keine reichen Freunde und hält sich meist in ärmlichen Wohngegenden auf. Seine Umgebung sind Gotteslästerer, Staatenlose, Zigeuner, Prostituierte, Waisenkinder, Kriminelle, Revolutionäre, Assoziale, Arbeitslose, Obdachlose, Verurteilte, Gefangene, Gejagte, Mißhandelte, Zornige, Kriegsverweigerer, Verzweifelte, schreiende Mütter in Vietnam, Hippies, Gammler, Fixer, Ausgestoßene, zum Tode Verurteilte.”

“Wehe Euch Gesetzgebern, Euch wahren Kriminellen, Ihr habt den Menschen jede Möglichkeit genommen, die Wahrheit zu erkennen, und denen, die nach der Wahrheit schrein, schlagt Ihr aufs Maul.” – “Wäret Ihr doch wenigstens heiß, oder wenigstens kalt, aber Ihr seid nur lauwarm und ich spucke Euch aus.”

“Die haßerfüllten Priester und Gesetzgeber* müssen mit jedem Tag erkennen, dass immer mehr Menschen nach Jesus rufen und seine Nachricht hören wollen, dass immer mehr Menschen ihm nachfolgen und nach seiner Wahrheit leben wollen. Das macht den Priestern und Gesetzgebern Angst.”

* Priester und Gesetzgeber der Zeitgeist-Kirche und – im erweiterten Sinne – der globalen Weltordnung. Haß gedeutet als Abneigung, Feindschaft gegenüber aller Wahrheit außerhalb des eigenen Horizontes.

Klaus Kinski (1926 – 1991) verkörperte als Schauspieler oft das Böse, Dämonische und Übersteigerte. Auch im Privaten herrschte das Exaltierte, verbunden mit einer harten Sprache. Was man ihm nicht absprechen kann, ist seine hohe künstlerische Potenz, gerade im Umgang mit dem Wort, und im Innern eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe, ein unbedingter Wille zur Authentizität. Bei allem theologischen Dissenz (Kinskis Jesusdeutung bleibt letztlich dem Weltlichen verhaftet) erkenne ich für mich in Kinskis Rezitation “Jesus Christus Erlöser” (Kinski Productions 2008, hochgeladen von dronf am 14. 12. 2011) nach Luther eine der besten Interpretationen des Neuen Testaments … Die Zwischenrufer im Publikum verstehen nichts, disqualifizieren sich selbst.  

26. Okt. 2020

Reformation auf Halbmast [Klagepsalm / Rap zum 31. Okt. 2020]

Kirche schläft, die Seuche siegt
Angst die Christen niederbiegt
frohe Botschaft – trübe Tassen
totes Salz auf unsern Straßen. 

Hirten einst, jetzt Schäflein brav
vor dem Zeitgeist jedes Schaf
das größte noch in Ängsten bebt
der Glaube hat sich abgelebt.

Jahrtausend halb Reformation,
Luther staubige Gallion
des Kirchenstillstands überall
auch der Kleinmut bringt zu Fall.

Papa Franz gibt sich sozial,
Kirche maskiert – es ist genial
Millionen gehen auf die Knie
eingesperrt wie’s Federvieh.

Wie oft nun ist es schon passiert
mal wieder mit der Macht paktiert?
Unselig, die Ihr arm an Geist
Geistlos Kirche sich erweist.

Obrigkeit sucht Untertanen
zum Gottesdienst? – Die Masken mahnen.
Hier mein Attest, ich bin befreit.
Herr hilf, wir haben böse Zeit!

26. Okt. 2020

Wenn wir das gewußt hätten …

Vielleicht weiß man da oben schon längst, dass die Maßnahmen überzogen sind, und will es öffentlich nur nicht zugeben. Wer gibt schon gern zu, dass er im Unrecht war und großen Schaden verursacht hat. Deshalb müssen wir weiterhin – Maske tragen. Für die Rechthaberei der anderen? Oder glauben die uns Regierenden: Frau Merkel mit den Herren Drosten, Spahn, Kretschmer, Söder etc. wirklich, dass gerechtfertigt ist, was sie tun? 

“Wenn in zehn Jahren die Demenzerkrankungen exponentiell ansteigen und die junge Generation ihr gottgegebenes Potential nicht erreichen konnte, hilft es nichts zu sagen, wir hätten die Masken nicht gebraucht.

Zitat Margareta Grisz-Brisson. Neurologin mit Gutachterpraxis in Mühlheim / Deutschland und neurologischer Praxis in London. Video vom 05. Okt. 2020.

Geschichtsklage

Wie konntet Ihr nur, habt Ihr das nicht gewußt? Wir war das nur möglich? – So wie es heute möglich ist!

Ob wir weniger beeinflußbar, weniger blind sind als unsere Vorväter, können wir jetzt, in der Befangenheit der gegenwärtigen Epoche, gar nicht entscheiden. Der Zeitgeist – o tempora, o mores! (Was für Zeiten!) – hat uns fest im Griff.

Mehr noch als die vor uns …

26. Okt. 2020

Als PDF herunterladen