Wendeblätter 2020, Ausgabe 54

Vor- und Nachbemerkung

Wir drehen uns im Kreise. Da sind Dinge, die müssen – in Varianten – immer wieder gesagt werden. Gegen die Repetitio unserer Politik, die unablässig auf dem Links-rechts-Schema reitet, davon nicht ablassen will. Grund genug, sich mit diesem Schema zu befassen, und in Verbindung damit auch – mit Rutenbündeln (Lat. fasces), von denen sich der Begriff des Faschismus herleitet.

Der Journalismus ist nicht mein Feld, ich halte da eher Distanz. Ausgabe 54 der WendeBlätter begibt sich ein Stück weit auf den zerwühlten journalistischen Acker, wendet sich schnöden Tagesereignissen zu, die uns im Januar 2024 bedrängt haben und weiter bedrängen werden. Viel lieber schriebe ich  Ge-dichte, brächte das Buch meines Vaters zu Ende oder ein anderes literarisches Werk (die Fortsetzung des „Aphoristischen Dekalogs“ zum Beispiel).

Nur gegen etwas zu sein,  kann nicht fruchten, ein Dafür ist viel wichtiger. Unter anderem erhoffe ich mir Wahrhaftigkeit in der Politik, eine freie Bericht-erstattung ohne Direktiven, im Sozialen die Pflege des gesunden Menschen-verstands, eine von trennender Ideologie unbelastete Beziehung zwischen Mann und Frau und manches mehr. Ich wünsche mir ein Land, das ich als Heimat, mein Zuhause verstehen kann, in Würde, ohne Missbilligung Vater- und Mutterland nennen darf. In allem trete ich ein für den Frieden – mit Gott (jenseits von Ignoranz, Schmähung und Vergessen).

Unseren Theologen gebe ich zu bedenken: Wenn es von der Kanzel herab genauso klingt wie im Fernsehen und in der Zeitung, da stimmt etwas nicht.

Wir können uns dem Schema dieser Welt nicht unterwerfen, unsere Botschaft muss vom Worte Gottes her, im klaren Bekenntnis zu dem gekreuzigten und auferstandenen Christus unterscheidbar bleiben von weltlichen Rastern. Wenn  Kirche profillos wird wie abgefahrene Reifen, gar mit der Macht paktiert, wie es bis in die jüngste Vergangenheit hinein immer wieder geschehen ist, verlieren die Menschen mit Recht das Interesse …

Gert Zenker                                                            Sebnitz, am 07. Febr. 2024

Links–rechts. Ein Etikettenspiel …

Allein von der Sitzordnung im Parlament, mit der Zuordnung „links“ oder „rechts“ ist die Wahrheitsfrage noch nicht entschieden, das Thema nicht abgehakt, aus der bloßen Zuordnung leitet sich auch keine ethische Qualifikation her, kein gut oder böse. – In unserer Gesellschaft, die sich als eine demokratische, fortschrittliche, humane deklariert, ist es Mode geworden, Vertreter einer anderen Sichtweise als der offiziell verlautbarten mit dem Etikett „rechts“ zu disqualifizieren – und mit weitergehenden Begriffen wie „populistisch“, „rechtsradikal“, „faschisisch“ zu brandmarken.* 

Die Strategie dieses Verfahrens, die Flucht vor bestimmten Themen, ist offensichtlich, sie bloßzulegen, nützt wenig. Die Macht nimmt sich heraus,  was sonst verboten ist, sie darf diffamieren. Sie wird das Schema „links“–„rechts“ auch in Zukunft anwenden, bei jeder öffentlichen Diskussion im Fernsehen, in jeder Rede, jedem Zeitungsbeitrag. „Links“ ist gut und „rechts“ ist böse. Die Masse des Volkes wird diesem Schema folgen, bis in die Kirchen, die Sonntagspredigt hinein. Das ist verständlich, man möchte zu den Guten gehören.

* Der italienische Schriftsteller Ignazio Silone (1900–1978) hat einmal gewarnt: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.“ – Wenn er wiederkehrt, dann auch in verkappten Formen, im Gewande des Humanen und des Fortschritts wie im Great Reset.

Die verlorene Mitte

Stell Dir vor, Du kommst an eine Kreuzung. Da steht die Ampel auf rot – gelb – grün, drei Farben gleichzeitig. Soll ich nun fahren oder halten? Ich bin irritiert. Das ist die Situation in unserer Gesellschaft. Das Rot leuchtet überall durch. Nicht das Rot der Arbeiterfahne, eher zum Braun einer Diktatur neigend. Die Mitte ist uns verloren gegangen. Als gäbe es nur noch zwei Sorten Schnür-senkel: die roten und die braunen und keine andere Farbe. Schuhe braucht jeder Mensch, mithin, wenn’s keine Schlappschuhe sind:   Schnürsenkel. Aber es gibt auch Barfußläufer, Sommer wie Winter. Da spielt die Farbe von Schuhbändern keine Rolle mehr.

30. Jan./08. Febr. 2024

Zum Denken in Extremem

Wenn wir uns darauf einlassen, dass eine Gruppe (eine Partei oder sonstige Verbindung von Menschen) immer von ihren Extremen, ihren negativsten Erscheinungen her beurteilt wird, muss dies auch auf das linke Spektrum Anwendung finden. Extreme gibt es auf beiden Seiten. Die AfD wird abgewiesen mit dem Hinweis auf das rechtsradikale Milieu an ihren Rändern. In gleicher Weise müsste man dann auch die Rot-Grünen mit dem Verweis auf den Stalinismus der Vergangenheit und   linksradikale Provokationen heute (z. B. in Leipzig) disqualifizieren. Dies geschieht aber nicht, die radikale Linke wird im Gegenteil vom Staat noch gefördert, unter der Hand, versteht sich. Als Gegen-Demonstranten machen sich ihre Vertreter recht gut, dazu braucht man sie.

„Links“–„rechts“, man muss es immer wieder sagen, ist bei der Wahrheits-findung ein höchst untaugliches Schema, das die Verständigung in unser Gesellschaft, das Denken überhaupt, nicht befördert. Es besteht der Verdacht, dass man dieses Schema bewusst einsetzt, um die Menschen am tieferen Nachdenken zu hindern.

Kurz gesagt: Wer nur mit „links“–„rechts“ argumentiert, hat sich selbst eine Denkbarriere aufgebaut, denkt nicht wirklich, hat das Denken aufgegeben.

Thema Deutsche Geschichte

Die Zeitschrift „compact“ spricht verschiedene Themen an: den Versailler Vertrag, Hitlers Hightech,  Dresden 1945, die Todeslager der Amerikaner auf den Rheinwiesen, Verbrechen an Deutschen, die Beute der Sieger, Geschichts-lügen gegen Deutschland (etc.).

Nach dem üblichen Verfahren wird man die Zeitschrift „compact“ und ihren Chefredakteur Jürgen Elsässer als „rechts“ einstufen. Solche Einstufung sollte aber nicht daran hindern, sich mit den angedeuteten Themen selbst zu befassen, sich hier auf die Suche nach Wahrheit zu begeben. Manche Nachrichten, die uns aus den Staatsmedien entgegenschlagen, haben nicht einmal Wahrheits-Ähnlichkeit … Das wäre von Fall zu Fall näher zu prüfen.

30. Jan. 2024

Ratten assoziativ …  

Alice Weidel ist für mich eine kluge, achtenswerte Frau, die ihre Gedanken in Klarheit, rhetorischer Präzison und – mit Empathie vorzutragen weiß. Diese Achtung lasse ich mir auch nicht nehmen durch den Hinweis: „Die ist ja AfD!“ Ich konzentriere mich auf die Sache, nicht auf Parteizugehörigkeit. Und Frau Weidel spricht viele Themen an, die ich für bedenkenswert halte. 

Die AfD ist eine vom Volk gewählte Partei. Wenn wir die Ordnung, in der wir leben, wirklich „Demokratie“, Herrschaft des Volkes, nennen wollen (ich setze hier bewusst Anführungszeichen), müssen wir auch die AfD akzeptieren. Die Menschen, die sie wählen, einfach für politisch infantil oder dumm zu erklären, sie runterzumachen, wie es de facto durch die Regierungspropanda geschieht, ist keine Lösung.

Ja, das Volk ist unbequem, rau, manchmal viel zu laut – oder viel zu leise. Alte Empfehlung: Wenn der Regierung das Volk nicht gefällt, möge sie auswandern und sich ein anderes suchen.

Anhänger der AfD öffentlich als „Ratten“ zu bezeichnen, ist niveaulos, dafür sollte man sich wahrhaft schämen (auch hier hat Alice Weidel recht). Ratten leben in der Kloake, im Schmutz, sie verbreiten Krankheitserreger. Wenn sie überhand nehmen, merzt man sie aus, vergiftet sie. – Welche Assoziationen weckt der Rattenvergleich wohl in Deutschland?*

* Wir sind noch immer beim Thema „rechts“–„links“ und bei der Definition von Faschismus.

NB:  Ob es in einer Demokratie erlaubt ist, eine Partei derart mit übler Fama zu belegen, sie mit brauner Farbe zu überkippen, wie es hierzulande mit der AfD geschieht, ist eine berechtigte, im Grunde nur eine rhetorische Frage. Es ist nicht erlaubt, einer echten Demokratie unwürdig.

01. Febr. 2024

Der Käfig. Ein Montags-Szenarium im Januar 2024

Am Samstag, dem 27. Jan. 2024 lese ich als Lehrtext in den Herrnhuter Losungen: „Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und das Wohlgefällige und Vollkommene“ (Röm. 12, 2). – Im griechischen Urtext und im lateinischen Text der Vulgata steht hier: „me syschematizete to aioni tuto …“, „nolite conformari huic seculao“:

Stellt euch nicht dieser Welt gleich, folgt nicht ihrem Schema, geht nicht konform. Gefordert wird geistige Veränderung*, Erneuerung des Sinnes und die Prüfung dessen, was Gott wohlgefällig ist und was nicht.

* Mit Änderung (Veränderung) ist ein innerer Gestaltwandel gemeint, im Griechischen  Metamorphose, im Lateinischen Reformation …

Was ich in den beiden Folgetagen erlebe, ist alles andere als Erneuerung des Sinnes, ist Konformismus und Schematismus in krasser Form. Am  28. Januar, dem letzten Sonntag nach Epiphanias, die schematische, am Klischee links-rechts orientierte, an diesem Punkt völlig zeitgeistkonforme Predigt eines jungen Pfarrers zum Buche der Offenbarung (die vier apokalyptischen Reiter / Off. 6). 

Am darauffolgenden Montag (29. Jan.) – ein Freund hatte mich gemahnt: „Schau Dir das mal an!“ – die Erfahrung Schlossplatz Dresden. Eine Pegida-Demonstration, mit Gittern abgesperrt. Ein inneres Gitter, dann das äußere, dazwischen Niemandsland. Assoziation: die innerdeutsche Grenze. Lärm aus dem Inneren des Käfigs und an den äußeren Absperrungen. Da hat sich, nahe der Frauenkirche, eine Traube junger Menschen versammelt. Es werden immer mehr. Ich sehe eine Europafahne, mit Regenbogenfarben unterlegt und weiß, wo ich mich befinde. Eine Rednerin mahnt zur Disziplin: Bitte keine Flaschen, nichts, was man werfen kann. Macht kräftig Lärm hier am Gitter! Zu uns stoßen noch die aus der Neustadt. Jubel.

Ins Innere getraue ich mich nicht, ich gehe nicht gern in einen Käfig. Vielleicht bin ich einfach zu feige, müde von den Corona-Demonstrationen 2020/22. „Wer bedroht hier wen?“, frage ich einen jungen Polizisten. Der Polizist  schüttelt den Kopf. „Hier wird niemand bedroht. Da sind nur zwei Meinungen, die eben nicht zusammenpassen.“ – „Aber dieser Käfig, die Gitter …“ – „Das muss sein, damit man sich nicht gegenseitig ins Gesicht greift.“

Laute Musik aus dem Käfig, ein Lied, das sich gegen die Lügen der Medien wendet. Das Lied berührt einen wunden Punkt. Außerhalb des Käfigs eine gewachsene Menge von mehreren hundert, überwiegend jungen, sehr jungen Menschen (dazwischen auch ein paar „Omas gegen Rechts“). Die Menge skandiert, stimmgewaltig in vier Hebungen: Álle geméinsam gégen den Faschísmus. Álle geméinsam gégen den Faschísmus. – Dannn kürzer, in zwei Hebungen: Názis, verpísst euch. Názis, verpísst euch. Auch wortlose Laute werden intoniert, es klingt wie das Brausen eines starken Windes. Das Schema, dem man hier folgt, ist links-rechts, links die Guten, rechts die Bösen, das Schema unserer Qualitäts-Medien. Die Jugend ist ihm völlig erlegen, ausge-liefert.

                                                           —

Ich habe genug gesehen und verlasse das Szenarium. Im Vorübergehen unterläuft es mir, dass ich den jungen Polizisten duze, der noch immer dort steht, er könnte mein Sohn, fast mein Enkel sein: „Ich sage dir (als Theologe und Literat): was ich hier gesehen habe, das kann nicht gutgehen in unserem Lande.“

Nur heraus aus diesem Milieu, zurück in die Stadt der künstlichen Blumen (man bekommt ein anderes Verhältnis zu den künstlichen Blumen, wenn die eigene Tochter diese – künstlerisch vollendet – aus buntem Stoff gefertigt hat, sie in einer Vase auf dem Familientisch stehen).

Unterwegs, das habe ich schon auf der Herfahrt getan, suche ich einen Ruheton: den Kammerton A und prüfe ihn – mit der Stimmgabel (andere nehmen während der Fahrt das Smartphone zur Hand). Dann singe ich aus dem Credo der Messe von Bruckner, eine Stelle, die der tschechische Chor in Vilemov (Wölmsdorf) am gestrigen Sonntagabend geprobt hat: „Et in Spiritum sanctum Dominum, qui cum patre et filio simul adoratur …“*

Da kommt ein ganz anderer Geist in diesen Montagabend. Ich atme auf …

* Und [ich glaube] an den Heiligen Geist, den Herrn, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet wird.  

30. Jan. 2024

Faschismustheorie I: Rutenbündel (fasces)

Die fasces (Plural von Lat. fascis) waren bei den Römern und schon bei den Etruskern Bündel aus hölzernen Ruten, die den höchsten Machthabern (Konsuln, Legaten, Statthaltern, Diktatoren) von den so genannten Liktoren vorangetragen wurden. Machtsymbole des römischen Imperiums also. In den Bündeln steckte ein Beil. Die Ruten stehen für das Recht oder die Macht zu strafen, durch das Beil wird dies noch gesteigert. Faschisten sind demnach, wörtlich übersetzt: „Bündler“,  und „Faschismus“ wäre Bündlertum. 

Die marxistisch-leninistische, am Klassenunterschied orientierte  Faschismus-definition (eine Art Verschwörungs- bzw. Agententheorie) sah in Adolf Hitler und seinen Gefolgsleuten Agenten oder Marionetten des Finanzkapitals. Eine andere Definition zielt auf die Organisationsform und negativ bestimmte Inhalte ab: Faschismus sei eine nach dem Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Ideologie.

Die Faschismusdeutung hier und heute krankt daran, das unser Bild des Faschismus auf den deutschen Nationalsozialismus 1933–45 beschränkt ist, der uns  in Büchern, Filmen und Medienberichten, Interpretationen, schockierenden Nachrichten  und Bildern immer wieder vor Augen geführt wird. Seit der re-education (Umerziehung) nach dem Kriege bis heute. – Im Grunde sind wir über die Sichtweise der Siegermächte, die in jedem Deutschen einen kleinen Hitler sah,* nicht hinausgekommen. Entsprechend wurden die Deutschen nach der bedingungslosen Kapitulation dann auch behandelt.

* Diese psychologische Interpretation „Hitler in uns“ hat Berechtigung, wenn man sie von der Beschränkung auf das Deutschtum löst und den Menschen überhaupt als homo peccator, als Sünder begreift, in dem Gut und Böse fortgesetzt im Kampfe sind, einander widerstreiten.

Faschismus ist immer dort, wo eine Ideologie sich verfestigt hat, Gewalt-mittel zur Anwendung bringt, Funktionäre des Systems heranzieht, die bei der Erhaltung und Verbreitung ihrer Ideologie buchstäblich über Leichen gehen, den einzelnen Menschen vor die Alternative stellen: entweder Du folgst uns und billigst, was wir im Namen unseres Ideogie tun, oder wir entledigen uns Deiner. Faschismus ist gebündelte Macht mit dem absoluten Willen zur Durchsetzung  der eigenen Ideologie, des eigenen Programms mit allen Mitteln, auch dem Mittel der Ausschaltung und Liquidierung der Kritiker des Regimes – auf der Grundlage eines definierten Feindbildes. 

Ideologie bezeichnet eine verhärtete Gewissheit, die sich zu einer Welt-anschauung ausgewachsen hat und mit einem bestimmten Menschenbild, Gesellschaftsbild, Geschichtsbild etc. verbunden ist. Sie begegnet in der Rassen-lehre, in der Mystfizierung von Blut und Boden, in der Klassentheorie, im neuzeitlichen Individualismus, im vorgetäuschten Humanum des Great Reset der Neuen Weltordnung und in manch anderem „-ismus“.

Alle Ideologien haben eine deutliche Tendenz zur Machtentfaltung, zu faschistoidem Handeln.

Diese Begriffsbestimmungen lösen sich aus der Beschränkung auf den deutschen Faschismus und versuchen einen erweiterten Blick. Deutsches Unrecht wird damit nicht relativiert, nicht verkleinert, vielmehr ergänzt durch den Hinweis auf andere Faschismen, vor denen wir die Augen verschließen.

Hochgradig faschistisch war Stalin mit seinen Folterhöllen und Gulags. Faschistisch war der Angriff auf Dresden*, Hiroshima und Nagasaki, faschistisch war die Behandlung der Menschen in den Rheinwiesenlagern und in den KZs des NKWD nach dem 08. Mai 1945 (Mühlberg, Buchenwald, Bautzen etc.). Faschistisch war die Art und Weise der Vertreibung. Faschistisch war Napalm auf Vietnam, war 9/11 (die Sprengung der Türme). Und faschistoid, dem Faschismus strukturgleich, ist manches, was wir heute im Namen der Freiheit des Menschen tun, gar unter dem Vorwand von „Humanität“.

* Faschistoid ist auch das Gebrüll von jungen Leuten am Jahrestag der Zerstörung Dresdens: „Do it again!“ 

NB: Eindeutig faschistisch ist das amerikanische Programm MK ULTRA, das nach dem Kriege die Menschenexperimente des Dr. Mengele fortsetzte.* In MK-ULTRA ging es um Experimente zur Bewusstseins-Auslöschung mittels verschiedenster Torturmethoden. Angeblich wurde das Projekt eingestellt. Ich glaube nicht daran.       * Vgl. hierzu WB Ausg. 24. v. 01. Mai 2021, S. 17–21.

31. Jan./05. Febr. 2024

Faschismustheorie II: verkappte Formen …

Für eine tiefer gehene Erörterung von Faschismustheorien ist hier nicht der Ort, wir müssen uns auf wenige Bemerkungen beschränken. Klar ist nur, dass wir (ich darf mich wiederholen) in unsere Gesellschaft eine sehr einseitige, auf bestimmte historische Bilder festgelegte Faschismusvorstellung haben, im Grunde einen unzureichenden Faschismusbegriff, der über die Gräuel der Hitler-Herrschaft nicht hinauskommt. Es galt, eine Faschismusbegriff zu finden, der sowohl den historischen Faschismus in Deutschland: den Nationalsozialismus*, als auch andere Faschismen, insbesondere den ganz alltäglichen Faschismus der Gegenwart einschließt.

* Die Bezeichnung „Nationalsozialismus“ wird gewöhnlich vermieden, sie taucht meist nur in der Abbreviatur „Nazi“ auf. Das hat Gründe. Die ideologiekritische Literatur (manchen gefällt das nicht) verweist auf die Strukturgleichheit beider Systeme: des kommunististischen und des völkischen Sozialismus. Beide kalkulieren schon in ihrer theoretischen Basis die Anwendung von Gewalt mit ein (blutige Revolution steht auf beiden Fahnen) und enden bei diesem Kalkül: im roten oder braunen Terror. Zwei Namen belegen dies: Stalin und Hitler.  

Faschistoides zu benennen, muss erlaubt sein, Untat gegen Untat aufzurechnen,  ist nicht unsere Intention. Leider gibt es Faschistoides auch im Namen des Fortschritts, der Gesundheit, der Freiheit, der Selbstbestimmung des Menschen: verkappte Formen eines Faschismus in humanem Gewande (vgl. die  globalistische Agenda …), den die Menschen in ihrer Verblendung gar nicht als solchen erkennen. Dieser fordert in gleichem Maße Opfer wie der Faschismus, der uns in historischen Bildern immer wieder nahegebracht und als der eigentliche Faschismus vorgestellt wird. Auch im Impf-Diktat steckt Faschistoides …                                              

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Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright widmet Ihr Buch von 2018 „Den Opfern des Faschismus damals und heute und allen, die den Faschismus der anderen und ihren eigenen bekämpfen.“* Ein Faschist ist für sie „jemand, der behauptet, für eine ganze Nation oder Gruppe zu sprechen, der sich nicht um die Rechte anderer schert und ohne weiteres Gewalt einsetzt oder welche Mittel er auch immer zur Erreichung seines Zieles für nötig erachtet.“ – Das ist eine ziemlich exakte Beschreibung des US-amerikanischen Vorgehens!  


* Madeleine Albright: Faschismus. Eine Warnung, Köln: DuMont, 2018, S. 5 (Widmung) u. S. 286 (zweites Zitat). Zu Trump S. 286–288.

Madeleine Albright wird ihrem eigenen Motto untreu, die Opfer des „eigenen Faschismus“ (auf Amerika und sich selbst bezogen) reflektiert sie nicht.  George H. W. Bush, Bill Clinton und Barak Obama sind in ihrem Buch durchweg als ehrenwerte Männer dargestellt, der Seitenhieb geht allein gegen Trump. Die   gesamte Kriegestreiberei der USA seit 1945 wird nicht erwähnt.  

Kein Wort zu MK ULTRA, kein Wort auch zu der Abtreibungskampagne der 60er Jahre in den USA unter dem Arzt Nathanson, die dazu führte, dass in manchen Bundesstaaten die Abtreibung bis zu einem Tag vor der Geburt erlaubt wurde. Wenn das nicht faschistoid ist … Mich erinnert das sehr an die „Ausmerzung“ des so genannten „lebensunwerten Lebens“ in der Nazizeit, gar nicht weit von Sebnitz: in Pirna, auf dem Sonnenstein.

Schwarze Strahlen einer dunklen Sonne wirken fort im Jetzt …

02./07. Febr. 2024

Gewalt im Komplott

In faschistischer Gewaltbereitschaft trifft sich die radikale Linke mit der radi-kalen Rechten, die ganz links sind dann doch wieder rechts, das heißt: gewalt-bereit. Terror bleibt Terror, ob es nun ein roter oder ein brauner Terror ist. In den 20er Jahren und Anfang der 30er schlugen sich die Roten mit den Braunen auf dem Sebnitzer Marktplatz, so dass des öfteren – wie mein Vater seinen Aufzeichnungen berichtet – das Überfallkommando aus Pirna anrückte und sie auseinander prügelte.

Der „Kampf gegen Rechts“: ein schwarz-weiß-Schema mit einem einseitigen, unvollständigen Faschismus-Begriff, der die Menschen in weiß-schwarz, in gut und böse unterteilt, eine Art Apartheid.  Völlig verkennend, dass dieses Böse dem Menschen innenwohnt und deshalb in allen Gruppierungen anzutreffen ist, auch heute.

Der Widersacher, die Inkarnation des Bösen, kümmert sich nicht um Parteien oder Zeitschranken, er wirkt überall.  

30. Jan./06. Febr. 2024

Zur Handlungsfreiheit der Politik

Ist die BRD ein souveräner Staat oder nur eine Verwaltungsmeinschaft, eine   GmbH, eine Art amerikanischer Provinz? Es gibt solche Stimmen, wohl nicht zu Unrecht. Deutschland hat seit der Kapitulation von 1945 noch immer keinen Friedensvertrag, steht noch immer unter Besatzungsstatus, das ist offiziell bekannt. Und dass unser Grundgesetz nicht wirklich eine Verfassung ist, dies zu erkennen muss man nicht Reichsbürger sein, es wird in Art. 146 deutlich:

„Dieses Grundgesetz, das nach der Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.“*

* Das heißt im Klartext: wir haben keine Verfassung, müssen da in der Geschichte weit zurückgehen. Insofern ist auch die Bezeichnung „Verfassungsschutz“ irreführend. Wenn wir keine echte Verfassung haben, was ist dann die Aufgabe unserer Geheimdienste?

In New York befindet sich der Sitz des von der Rockefell-Foundation gegrün-deten „Councel of Foreign Relations“ (CFR), in dem jeder amerikanische Präsidentschaftskandidat Mitglied ist. Wahlen sind sekundär, Politiker nur „Politdarsteller, die eine mehr oder weniger gute Performance auf der Politbühne abliefern“. Wen das Volk auch wählt, er ist immer aus dem Stalle des CFR, der sich den Aufbau einer Neuen Weltordnung verschrieben hat. Auch deutsche Spitzenpolitiker holen sich nach ihrer Amtseinführung bei einem Besuch der CWR-Zentrale in der Park Avenue in New York ihre Instruktionen ab. Über einen solchen  Besuch von Helmut Schmidt berichtete seinerzeit die ARD am 26. Nov. 1975: „Ein Mann nach dem Geschmack der New Yorker, ein Mann, der begriffen hat, dass die Politik nur mehr als Hilfsorgan der alles beherrschenden Ökonomie fungiert und dass die Nationalstaaten im Grunde nur noch regionale Verwaltungseinheiten sind.“*

* Vgl. Daniel Prinz: Wenn das die Deutschen wüssten …Fichtenau: Amadeus-Verlag, 2014, 4. Aufl., S. 88/89. Im Staatsvertrag mit den Aliierten vom 21. Mai 1994 wurde „der komplette Medienvorbehalt über deutsche Zeitungs- und Rundfunkmedien“ auf unbestimmte Zeit festgeschrieben, dazu gehörte auch die Anordnung, „dass jeder Bundeskanzler vor seinem Amtsantritt die sogenannte ‚Kanzlerakte‘ zu unterschreiben habe“ (vgl. S. 42/43). – Hier wie überall gilt es, die Dinge näher zu prüfen, nach den Kräften hinter der Politfassade zu schauen. Und nicht nur im Sinne marxistischer Imperialismustheorie.

Welche Handlungsfreiheit, welchen Handlungsspielraum haben Politker überhaupt?

Nicht wenige von Europas Politikern stammen aus Klaus Schwabs Kader-schmiede an der London School of Economics an Political Science, wo einst der Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Sir Karl R. Popper lehrte. Auch Yuval Noah Harari (geb. 1976, seit 2005 Professor  an der Hebräischen Universität in Jerusalem)  gehört zu Schwabs Schülern, als ein intimer Freund.

Klaus Schwab und seine Jünger sind erklärte Funktionäre des Globalismus. Betrachtet man das Programm näher, so geht es um den Great Reset, die große Zurücksetzung, um drastische Bevölkerungsreduzierung, Abschaffung des Privateigentums und der Religion, um biologische Aufrüstung,  letztlich um ab-solute Kontrolle, Versklavung des Menschen – unter dem Vorwand von Humanität. Mit einem Wort: um die Neue Weltordnung (NWO).*

* Vgl. WB Ausg. 20 v. 01. März 2021, S. 16–23; WB Ausg. 21 v. 18. März 2021, S. 13; WB Ausg. 40 v. 01. Juli 2022, S. 4–21 (u. ö.).

Die Globalisierungs-Agenda der NWO hat stark faschistoide Züge, ist eine Art Faschismus von oben, der nun nicht mehr einzelne Länder oder Personen-gruppen betrifft, sondern die ganze Menschheit. Einen Probelauf haben wir 2020/22 erlebt.

02. Febr. 2024

Enteignung?

Frage an die Linke (an die PDS vor allem): Wann enteignet Ihr denn nun endlich das Großkapital? (Die Pharmakonzerne zuerst …) – Was, Ihr habt Euch Ihnen jetzt verbündet? Die Linke im Komplott mit dem Kapital? Das ist aber schade … Marx dreht sich im Grabe. Verrat!

Biermann hatte Recht mit seinem Vorwurf: „Die Linke ist reaktionär“ (vgl. Wolf Biermann im Bundestag, Video v. 07. 11. 2014 bei YouTube). Auch hier mischen sich die Fronten, taugt das Links-rechts-Schema nichts.

06. Febr. 2024

Virtuelles in der Realität und Realität im Virtuellen

Wie täuschend echt Bewegungen und Ereignisse darsgestellt werden können, lernt man am modernen Film. „Jurassic  Park“ lässt Tiere der Urzeit sich geschmeidig bewegen. Wirklichkeit und Film sind vom Bild her nicht zu unterscheiden. Nur weil wir im Kino sitzen, halten wir das, was dort vorn abläuft nur in zweiter Linie für „real“. Doch was ist, wenn wir mitten hinein versetzt werden in das Geschehen? Wo ist dann Wirklichkeit, wo ist innen und außen?  Platon mit seinem Höhlengleichnis wusste mehr als wir heute …

Prof. Dr. Frank Steinicke von der Universität Hamburg, Prof. für Mensch-Computer-Interaktion, hat in einem Vortrag vom 23. Nov. 2017 dargelegt, was passiert, wenn der Mensch auf Technologien trifft. Ein fundamentaler Begriff ist hier die „Immersion“, der  „das technologische Eintauchen in eine virtuelle Welt über mehrere Sinne“ bezeichnet. Als Werkzeug kommen u. a. Datenbrillen (für das Sehen), 3-D-Sound (für das Hören) oder Datenhandschuhe (für das Berühren) hinzu, die ein hohes „Präsenzgefühl“ hervorrufen, den Glauben, „dass diese mir dargebotene Welt tatsächlich eine real existierende Welt ist.“ – Zu welchem Zweck das alles?, fragt man sich. Steinicke meint, es sei ein „Vorteil solcher immersiven Technologien“ (gibt es da auch Nachteile?), dass es den Menschen „sehr sehr leicht“ gemacht werde, „in diese virtuelle Welt einzudringen und vielleicht gar unmöglich …, diese virtuelle Welt als nicht existent wahrzunehmen.“*

* Was Frank Steinicke mit „Vorteil“ meint, sei dahingestellt.

Quelle: https://www.podcampus.de/nodes/QBbNn.

Ob der Flug Gagarins vom 12. April 1961 wirklich „der erste bemannte Raumflug in der Geschichte“ war, ist höchst zweifelhaft. Auch an der Mondlandung der Amerikaner vom 20. Juli 1969, die überall in den Nach-schlagewerken (auch von Wikipedia) als Tatsache benannt wird, scheint Grundlegendes nicht zu stimmen. Die Literatur, die berechtigte Zweifel an der Mondlandung beschreibt, ist reichhaltig. „Ebensowenig wie die Existenz von Gott kann auch die Mondlandung bewiesen oder widerlegt werden“, schreibt Gerhard Wisnewski. *

* Vgl. Gerhard Wisnewski: Lügen im Weltraum. Von der Mondlandung zur Weltherrschaft, Rottenburg: Kopp, 2010, S. 252. Ein  sehr lesenswerten Buch, mit vielen Fotos und Literaturhinweisen. Zu Gagarin vgl. S. 41–64.

In diesem Buch von Gerhard Wisnewski finden sich auch Bemerkungen zum HAARP-Projekt der Amerikaner, zu dem, was elektromagnetische Felder bzw. Wellen alles anrichten können: „Zur Kommunikation können sie ebenso dienen wie zu deren Unterbrechung, zur Beeinflussung des Wetters und geophysi-kalischer Systeme genauso wie zur Manipulation des Bewußtseins [!].“ Die Rede ist von einem gigantischen militärischen „System zur Störung und Manipulation mentaler Prozesse in großen Regionen durch gepulste Radio-frequenzstrahlung“ (vgl. S. 354). Auch auf den 11. September 2001 wird verwiesen: „Erst der 11. September lieferte den umfassenden Vorwand für das neue martialische Auftreten der US-Administration in der Welt“ (S. 356).

Worauf will ich hinaus? Auf die Mahnung, den ersten Sinneseindrücken, die uns von den Medien vermittelt werden, zu misstrauen. Nicht nur das Wort dient seit Menschheitsgedenken als Medium der Lüge, auch mit Bildern kann man gezielt täuschen und trügen. Diese Möglichkeit ist in den fünfeinhalb  Jahr-zehnten seit der behaupteten Mondlandung weiter gewachsen. Mit der künstlichen Intelligenz geht es nun direkt in das menschliche Bewusstsein hinein. Sehr viele Menschen haben Schwierigkeiten, das erschreckende Ausmaß von Unwahrhaftigkeit, mit dem wir konfrontiert sind, zu begreifen, auch nur für möglich zu halten. ‚Die Terroranschläge vom 11. September 2001 – eine Art Pearl Harbour, eine Inszenierung, die Türme von der amerikanischen Admini-stration selbst gesprengt, Menschen geopfert? Das kann nicht sein!‘

Gesetzt den Fall (ich rede hier nur hypothetisch) – gesetzt den Fall, die Sprengung wäre die Wahrheit. Wenn die Welt bei diesem großen, schwer-wiegenden Ereignis  belogen wurde, alles nur eine Inszenierung war,  dann – dies eine logische Folge – sind große Lügen auch im Blick auf andere Ereignisse denkbar. Dann liegt die Mutmaßung nahe, dass auch Corona etwas Selbstfabriziertes, eine Inszenierung war.* Wem solche Folgerung als „Ver-schwörungstheorie“ gilt, der sollte sich nicht bei dem Vorwurf aufhalten, sondern sich dem Thema stellen und die Sache selbst gründlich prüfen.

* Dieser Argumentation wird nicht folgen, wer meint, dass Realität nur dem zukommt, was er  selbst für möglich hält. Possibilität oder deren Leugnung sind freilich noch nicht die Wahrheit selbst. Manchen Ereignissen, die unsere Kompendien als gewiss (!)  beschreiben, wird man wohl nie auf die Spur kommen. Oder in mühsamer Ausgrabung erst nach vielen Jahrzehnten, wenn längst Gras über den Gräbern der Verantwortlichen gewachsen ist  …

01. Febr. 2024

Verschwörungen im 20./21. Jahrhundert

Verschwörung ist gebündelte Macht. Verschwörungen haben immer eine Absicht, eine Tendenz zur Machtbeseitigung und Machtentfaltung. Aus einer Verschwörung wuchs die rote Revolution von 1917, die braune Revolution von 1933, das Attentat vom 20. Juli 1944, die Konferenz von Jalta (Febr. 1945), auch die Wende 1989/90: an der Oberfläche mit einer guten Absicht, der Befreiung von der Diktatur des Mauerstaates. Im Hintergrund gab es mit Sicherheit noch andere Motive, das war keine Wende, die nur vom Volk herbeigeführt wurde, das ist eine große Illusion.

Und heute? Wo sind wir hingeraten … Blickt man auf die nachweisbare Verquickung von hoher Politik und Pharmakonzernen, ist es auch für 2020/22 durchaus nicht abwegig, von Verschwörung zu sprechen.*

* Verwiesen sei auf die illegitimen Millionen-Geschäfte der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen mit dem Pharmariesen Pfizer über die Lieferung von Covid-Impfstoffen, die sie z. T. per Handy getätigt hat. Man hat sie dafür verklagt, ob sie je wirklich zur Verantwortung gezogen wurde, bezweifle ich.   

Verschwörung ist die Macht hinter der Macht, gebündelte Macht im Hinter-grund. Auch Globalisierer wie Bill Gates sind Machtbündler. Man muss sich die Äußerungen von Gates, Klaus Schwab und Prof. Harari näher anschauen und gründlich prüfen, ob das Gewollte, die geäußerten Zielstellungen wirklich der Menschheit, dem Humanum dienen.* – Faschismus ist alle Bündelei mit dem Anspruch totaler Machtentfaltung, Gängelung und Versklavung der Menschen.

Die Frage ist nicht, ob es solche Bündel gibt, sondern warum die große Masse, so viele Menschen immer wieder bereit sind,  solchen Bündeln zu folgen. – Dies führt zum Problem der Propaganda, zur Medien- und Massenpsychologie, deren Resultate zur Kenntnis zu nehmen sich unsere Theologen in breiter Front verweigern …

* Studienkurse Politikwissenschaft arbeiten mit Lehrbüchern wie diesem von Jürgen Neyer: Globale Demokratie. Eine zeitgemäße Einführung in die internationalen Beziehungen, Baden-Baden: Nomos, 2013. – Schon der Titel ist irreführend. An der Ideologie des Globa-lismus ist nichts, aber auch gar nichts demokratisch, da herrscht das blanke Führerprinzip.

01./07. Febr. 2024

Zeitgeist in der Kirche

In einer Kleinstadt irgendwo in Deutschland (leider kein Einzelfall) bemängelt ein Gemeindekirchenrat den Dienst des Pfarrers, der es gewagt hatte, in seiner Verkündigung darauf hinzuweisen, dass zeitgeistige Ideologien in unsere Kirche eingedrungen sind und das Wort Gottes zu verdrängen suchen. In einer Rand-bemerkung war auch die Gender-Ideologie, die Verwirrung der Geschlechter, kritisch zur Sprache gekommen.

Auf der Grundlage des gängigen Links-rechts-Schemas wird nun dem Pfarrer eine „rechtspopulistische Haltung“ und die öffentliche Unterstützung der AfD angelastet, owohl er diese Partei in seiner Verkündigung mit keiner Silbe er-wähnt hatte. Das Ganze gipfelt in der Ermahnung, der Aufforderung, er möge sich solch politischer Äußerungen künftig enthalten, sie gehörten nicht in die Messe, nicht in den Gottesdienst.

Schockierend, wie sehr Gemeindeglieder (auch Theologen im Amt) vom herr-schenden Zeitgeist beeinflusst sind, so dass sie Denkschablonen und Schlag-worte aus den Medien blanko übernehmen und damit gegen einen Pfarrer vorgehen, der es wagt, aus dem verordneten Schema auszubrechen, anders zu denken, sich zu unterscheiden.

Demokratie in der Kirche? Am Ende befinden noch Synoden darüber, was aus der Bibel als Glaubensinhalt gelten soll, was der Pfarrer predigen darf und was nicht. – Das Wort Gottes ist keine Sache demokratischer Abstimmung. 

                                                            —

Wenn wir doch die Gefahr erkennen würden: Wir sind alle hochideologisiert, müssen uns als Christen gegen die verschiedensten weltlichen Ideologien zur Wehr setzen. „Macht euch nicht dieser Welt gleich“, folgt nicht ihrem Schema, warnt Paulus in Röm 12, 2.

Dass zeitgeistige Ideologien (Liberalismus, politische Korrektheit, Gender, Relativismus, ein atheistisches Menschenbild etc.) massiv unsere Kirchen bedrängen, die Botschaft zu überfremden suchen – ein Hinweis darauf, ein klares ideologiekritisches Wort gehört durchaus in den Gottesdienst.

30. Jan./09. Febr. 2024

Erkenntnisverweigerung

Dem einfachen Menschen kann man es nicht verübeln – aber es ist erschreckend, wie sich Studierte, oft mit hohen akademischen Graden, auch Theologen, hartnäckig weigern, das zur Kenntnis zu nehmen, was ihnen Massenpsychologie und Medienkritik* zu sagen haben (u. a. über die Wirkung von Propaganda). Das mag an der Gutgläubigkeit liegen, dass ein Mensch die Dimension des Bösen nicht wahrhaben will, Unwahrhaftigkeit so großen, öffentlichen Ausmaßes nicht für möglich hält. Manchmal ist es schlicht Trägheit, man hat keine Zeit, keine Lust, sich mit dem Thema zu befassen. Es ist einfacher, alles zu glauben, was aus dem Fernseher kommt. Alles andere bringt das Weltbild durcheinander, da müsste man ja umdenken …    

* Zur Medienkritik vgl. u. a. Viktor Farkas: Lügen in Krieg und Frieden. Die geheime Macht der Meinungsmacher. Ein Insider packt aus, Rottenburg: Kopp, 2010, 2. Aufl. / Eva Herman: Die Wahrheit und ihr Preis. Meinung, Macht und Medien, Rottenburg 2010 / Michael Brückner; Udo Ulfkotte: Politische Korrektheit. Von Gesinnungspolizisten und Meinungsterror, Rottenburg 2013 – oder, wer es ganz wissenschaftlich will, Michael Esders: Sprachregime. Die Macht der politischen Wahrheitssysteme, Lüdinghausen: Manuscriptum, 2020.

Man kann einem Studierten Bücher hinlegen, er wird irgendwann, um sich seines Urteils zu vergewissern, bei Wikipedia nachschauen. Wenn Wikipedia (leider eine sehr einseitige, keineswegs ideologiefreie Wissensmaschine) schlecht über den Autor und seinen Verlag spricht, dann legt man das Buch beiseite – und damit oft das ganze Thema. Da kann schon das bloße Wort „Medienkritik“ Auslöser sein, sich mit dem ganzen Gebiet nicht zu befassen. Von Lügenmedien mag einer nichts hören, der sich Tag für Tag von Zeitung und Fernsehnachrichten sagen lässt, was als Wahrheit zu gelten hat.

In einer Demokratie darf jeder frei seine Meinung äußern, das heißt: jeder darf (fast) alles äußern. Das Unangepasste bleibt freilich in den Nischen hängen, wird nur von wenigen zur Kenntnis genommen. Das Sagen haben die Haupt-medien, die mit unablässiger Repetitio ihrer Themen das Bewusstsein von Millionen prägen, wie sie zu denken und zu fühlen haben. Und die Hauptmedien liegen in der Macht des Staates, sind keine gesonderte Vierte Macht. Wer die Macht hat, bestimmt das Bewusstsein der Masse. Da ist kaum ein Entrinnen. Es sei denn, man denkt und stellt Fragen nach den Tatsachen hinter der Fassade.

01. Febr. 2024

Wahlkampfmasche

„Ist der Bürger unbequem, bezeichne ihn als rechtsextrem“ – ein geflügeltes Wort unserer Tage … Im Blick auf die Bauernproteste im Januar 2024 ist die Bezeichnung kompletter Unsinn.

Der „Kampf gegen Rechts“ ist Wahlkampfmasche und Menschen fallen in breiter Front darauf rein, lassen sich den Stahlhelm überstülpen, in Schützen-gräben ducken, folgen dem Gebrüll der Parolen. 

Kriegsrhetorik überall aus dem Munde unserer Politiker, nicht nur in Bezug auf die Ukraine.

Alice Weidel: Eingang und Schlusswort einer Rede*

                                                                          * Am 31. Januar 2024 im Deutschen Bundestag

„Es brennt, es brennt in Deutschland. Und diese Regierung aus überforderten Fehlbesetzungen und starrsinnigen Ideologen ist der Brandstifter. Die geschundenen Leistungsträger dieses Landes gehen auf die Straße: Bauern, Handwerker, Mittelständler, Gastwirte, Händler, Transportunternehmer. Sie protestieren weiter, weil sie nicht mehr können, verschwiegen von den Medien. Drei Viertel der Deutschen stehen hinter den Mittelstandsprotesten. Drei Viertel wünschen sich ein Ende dieser Regierung.“

„Sie können Deutschland nicht gut regieren und sie wollen es nicht. Sie richten es zugrunde. Und ich sage Ihnen auch, warum: Weil Sie Deutschland hassen. Diese Regierung hasst Deutschland. Akzeptieren Sie wenigstens die Möglich-keit eines demokratischen Machtwechsels und machen Sie den Weg frei für Neuwahlen*.“

* Ich distanziere mich nicht von diesem Wort, ich unterstreiche es. Neuwahlen zu fordern ist ein demokratisches Grundrecht. Wer deshalb meine Mitgliedschaft in der AfD vermuten sollte, der irrt …  

31. Jan. /05. Febr. 2024

Proteste über Proteste. Feindbilder …

Ein wenig viel auf einmal im Januar 2024: Die Bauern- und Hand-werkerproteste, Streik der Bahn, die Gründung einer neuen Partei (Bündnis Sahra Wagenknecht), die Massendemonstrationen gegen rechts.

Die Bauernproteste hatten sich ja schon früher angekündigt, spätestens im letzten Quartal des vorigen Jahres. Eine sehr augenfällige Sache, Traktoren, die eine Autobahnauffahrt sperren, übersieht man nicht, man kann sie auch nicht wegreden. Eine umsichtige Regierung musste da eine Lösung finden. Und man hat sie gefunden.

„Correctiv“, eine regierungsfreundliche, vom Staat geförderte Recherchegruppe hat im November 2023 in Potsdam das Treffen einer Verschwörung belauscht und dies öffentlich gemacht. Ist so etwas nicht eher die Sache eines Geheim-dienstes, des Verfassungsschutzes zum Beispiel? Der möchte dann bitte auch bei einem Strategietreffen der anarchistischen Linken oder bei einer internen Konferenz unserer rot-gelb-grünen Regierungshäupter ein wenig lauschen und dies – in die Öffentlichkeit bringen. Correctiv kann das nicht leisten, da bisse sich die Katze ja ins eigene Fell.

Jedenfalls ist es unserer Regierung gelungen, mal wieder ein Feindbild zu schaffen. 2020/22 waren es die Coronaleugner und Impfgegner, die das Volk am Gesundwerden (d. h. am gewinnträchtigen Geimpftwerden) hinderten, heute sind es die „Feinde der Demokratie“, da wirft man alle kritischen Stimmen in einen Sack, kippt medial braune Farbe drüber und schreibt „rechtsextrem“ drauf. Die Sache klappt, die Propaganda tut ihre Wirkung und zapft keineswegs nur die Mitläufermasse an. Viele Menschen folgen ihrem Ruf und gehen – im gelenkter Absicht – auf die Straße für die Rettung der Demokratie. Als Auslöser wird das Geheimtreffen im November 2023 in Potsdam angegeben. „Kommt jetzt der Aufstand gegegen rechts?“ fragt die Super-Illu, die ich im Sprechzimmer eines Arztes finde.*     * Vgl. Nr. 5 vom 25. Jan. 2024, S. 14/15

„Seitdem der Geheimtreff von Rechtsextremen bekannt wurde, protestieren plötzlich viele Menschen gegen rechte Politik.“ Und weiter: „Auch die christlichen Kirchen haben inzwischen mobil gemacht.“ Das heißt: sie haben sich auf das Schema „links-recht“, auf fragliche Menschen-Klugheit eingelassen. Ob einer den gekreuzigten und auferstanden Christus bekennt oder nicht, wird da völlig zur Nebensache.

Alles riecht nach einer großen Mobilmachung, nach einem Ablenkungs-manöver auch. Stolz werden Zahlen genannt: „Etwa 100.000 Menschen versammelten sich lautstark vor dem Brandenburger Tor“, schreibt die Zeitung. „Etwa 10.000  in Potsdam“ – auch Herr Scholz und Frau Baerbock waren dabei. Auf der Seite des Volkes, ohne Populisten zu sein, versteht sich  … Wie viele von 84 Millionen Staatsbürgern waren da auf der Straße, und wie viele nicht? – Eine Frage an alle Demonstrationen.

Es mag unangenehm sein, an die Zeit der Proteste gegen Maske, Test und Impfung zu erinnern, z. B. an jenen Tag im Herbst 2020 in Berlin, wo sehr viele Menschen sich versammelt hatten, um gegen Notstandsgesetze zu protestieren. Die Demonstrationen im Frühjahr 2020, im Großen Garten in Dresden, waren   noch vergleichsweise idyllisch. Dann kam die Zeit, da wurden die Demonstra- tionen mit Polizeigewalt abgewürgt. – Da war ein Mensch im April 2021 auf einer Brücke in Dresden. Blick zum Japanischen Palais auf der einen Elbseite und zur Brühlschen Terasse auf der anderen: unzählige Polizeifahrzeuge überall, buchstäblich jeder Quadratmeter besetzt, um den geringsten Ansatz einer Demonstration zu ersticken.*             * Vgl. WB Ausg. 24 v. 01. Mai 2021, S. 6–9.

Ja, die Bedingungen für Demonstrationen sind eben von Zeit zu Zeit sehr unterschiedlich. Wer die DDR erlebt hat, weiß, wie dort die Kundgebungen zum 01. Mai oder zum Jahrestag der Republik (am 07. Oktober) organisiert und materiell stimuliert wurden. Das war logistisch einfach zu lösen. Wer solcher Organisationsform nicht folgte, kam in den Geruch, ein Feind des Sozialismus zu sein. Streik und freie Demonstrationenen waren verboten. Die Polen haben sich freilich schon Anfang der 80er Jahren nicht mehr daran gehalten.

Von oben betrachtet, aus der Vogelperspektive, ergibt sich im Januar 2024 dieses Bild:

Da demonstrieren Demokraten gegen Demokraten, nur dass man den anderen das Demokratsein abspricht und sie zu Demokratie- und Staats-feinden erklärt. Zugespitzt formuliert: Wer jetzt nicht in den allgemeinen Chorus einstimmt „wir stehen in der Gefahr einer neuen Naziherrschaft“, der gilt automatisch – als rechtsextrem. Das ist Irrsinn. In diesem Chore mitzusingen weigere ich mich entschieden.

31. Jan./02. Febr. 2024

Das Spiel mit den Zahlen

Mit Zahlen wird Politik gemacht, Zahlen bauschen sich zu Weltanschauungen auf, aus Zahlen entstehen ganze Ideologien.

Ins Geschichtliche gewandt: die Opferzahlen des Angriffs von 13. Febr. 1945 auf Dresden. Die einen rechnen sie hoch, die anderen krampfhaft runter. Im Grunde ist das ein völlig pietätloses Verfahren, wenn man auf den einzelnen Menschen schaut, auf die Mutter, die – ihr Baby in den Armen – ziellos durch den Feuersturm irrt. Wer könnte solches Leid nachrechnen?! Wenn man die Summe der Opfer minimiert, wie das in Dresden Mode ist, wird das einzelne Leid nicht geringer.

Teilnehmerzahlen von Demonstration interessieren mich wenig, sind letztlich nicht entscheidend. Es geht um Haltungen, um geistige Substanz. Wir stehen in einer geistigen Auseinandersetzung, die nicht – oder nur in einem sehr äußerlichen Sinne – auf der Straße ausgetragen werden kann.

Um den Preis von Fünfhunderttausend Kindern

Zahlen anderer Art – zum Faschismus heute –, die uns interessieren müssen. In einem Interview vom Mai 1996 mit Madeleine Albright (1937–2022), der ehemaligen US-Außenministerin während der Clinton-Andministration, ant-wortete sie auf eine Frage zu den verheerenden Auswirkungen der US-Sanktionen, die nach dem Persischen Golfkrieg 1990–91 gegen den Irak verhängt wurden. [Frage:] „Wir haben gehört, dass eine halbe Million Kinder gestorben sind. Ich meine, das sind mehr tote Kinder als in Hiroshima. Und … und … ist das den Preis wert? – Albrights Antwort: „Ich denke, das ist eine sehr schwere Entscheidung. Aber der Preis – wir [!] denken, der Preis ist es wert.“*    

* Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=KfxjM3D_vTQ. Bleibt zu hoffen, dass sich Außenministerin Baerbock eine solche Kollegin nicht zum Vorbild nimmt, so dass man nicht sagen muss: Wer Baerbock wählt (und ihre Koalition), wählt – den Krieg.

02./09. Febr. 2024

Machtspiele I: Gefährdung der Macht

Was kann eine Regierung, eine Machtgruppe tun, die mit dem Erstarken einer anderen Partei ihre eigene Macht gefährdet sieht?

(Lenkung der Sprache.) Sie wird die Sprache zu beherrschen suchen, indem sie das Vokabular reduziert, Schlagworte in die Welt setzt, Schematismen, aus denen sich ein dogmatisches Feindbild ergibt. Auf der anderen Seite werden überlieferte Worte wie Frau und Mann, Heimat, Vaterland, Gerechtigkeit, Wahrheit aufgelöst, verklausuliert oder ganz aus dem Wortschatz gestrichen. Ein Denken jenseits dieses Schematismus ist nicht erwünscht und wird ge-ahndet. Ein Volk, das dem Machtschema nicht folgt, erklärt man für dumm.

(Propaganda.) Die Macht wird alle Mittel der Propaganda nutzen. Je nach Bedarf übertreiben oder herunterspielen, Dinge überspitzen oder verharmlosen, Wichtiges verschweigen, anderes erfinden, in der Berichterstattung falsche Akzente setzen und auch lügen, wenn es dem Ziele dienlich ist. Zur Propaganda gehört die flächendeckende Verbreitung des eigenen Dogmatismus durch die Medien, die schamlos den eigenen Zwecken unterworfen werden.

(Gesetze und Geheimdienstliches.) Die in ihrem Fortbestand gefährdete Macht wird  sich, wenn sie anders nicht vorankommt, Gesetze schaffen, die der eigenen Politik entsprechen und den Gegner in Abseits stellen (Notstandsgesetz vom Oktober 2020). Sie wird versuchen, die andere Partei, deren Erstarken sie fürchtet, als staatsgefährdend, verfassungsfeindlich und chauvenistisch darzu-stellen, um ihr Verbot zu bewirken. – Wenn das Verbot auf legalem Wege nicht gelingt, so wird doch die bloße Verdächtigung als hinreichend angesehen, den Geheimdienst des Staates handeln zu lassen. Ist eine  Partei einmal als böse ge-brandmarkt, darf sie dann auch mit geheimdienstlichen Mitteln bekämpft, darf an ihrer Zersetzung gearbeitet werden, nach bekanntem Muster: Man schleußt Störenfriede in den Parteiapparat und in Demonstrationen ein, um den Gegner zu diskreditieren (der sog. „Sturm auf den Reichstag“ im August 2021 könnte eine solche Aktion gewesen sein).

All das ist keine Erfindung. Es geschieht, hier und heute, in unserem Lande. Als sozialen Diskurs, als faire geistige Auseinandersetzung würde ich es nicht bezeichnen. Zuviel feiger Hinterhalt und Missbrauch von Macht dabei.

04. Febr. 2024

Machtspiele II: Eine neue rote Alternative?

Dass Frau Sahra Wagenknecht in ihrem Wochenrückblick vor Waffen-lieferungen in die Ukraine gewarnt hat und für Verhandlungen mit Putin eingetreten ist, hat sie in breitem Spektrum vielen Menschen sympathisch gemacht. Im Titel ihrer neu gegründeten Partei steht ihr eigener Name, dazu gehört einiges Selbstvertrauen.

Irritierend für mich, dass sie sich im Zuge der Parteigründung eindeutig zur Nationalen Front der AfD-Gegner erklärte, also doch zu der Truppe gehört, die sie eben verlassen hat. Als rote Alternative für Deutschland wird sie der anderen Partei mit Sicherheit Stimmen entziehen. Im Falle, dass die AfD bei der nächsten Wahl noch höher abschneidet, wird das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vermutlich auch eine Koalititon mit der verlassenen Mutterpartei nicht scheuen, sich mit Mami versöhnen. Auch der Zeitpunkt der Gründung des BSW – ausgerechnet zur Zeit massiver Bauernproteste im Januar 2024 – macht misstrauisch. Ein Ablenkungsmanöver? Unter den Mitgliedern und Förderern der Partei nennt die Parteigründerin viele Berufsgruppen, die Theologen zuletzt.  

Warum nur muss man auch bei den besten Politikern so misstrauisch sein, immer nach den Tatsachen hinter den Tatsachen, nach der Macht hinter der Macht fragen? Weil unsere aktuelle Situation in Deutschland so desolat und eben keine vertrauenerweckende ist! – Menschen wünsche ich mir in der deutschen Politik, einen Menschen wenigstens, dem man  vorbehaltlos vertrauen könnte.*

* Einen Menschen im Kanzleramt, als Außenminister oder als  Gesundheitsminister (!), der von einem souveränen Volk frei gewählt ist, sich in seinem Amt nicht von einer fremden Macht diktieren lässt, weder von den  USA noch von den Pharmakonzernen.  

04. Febr. 2024

In Handschellen

Man führt sie mit Handschellen in den Verhandlungssaal, die Atmosphäre ist bedrückend. 60 Prozesstermine sind anberaumt. Ihr wird vorgeworfen,  in der Masken- und Impfzeit Atteste ausgestellt zu haben.. – Das haben im Einsatz für die Menschen viele andere im Verborgenen auch getan. An dieser einen Ärztin (Bianca Witzschel) statuiert man nun in Dresden ein Exempel: ‚So wird es jedem ergehen, der sich unseren Geboten widersetzt!‘

Dass 2020/22 manche Verordnungen übertrieben, der Gesundheit zum Schaden waren, haben die Verantwortlichen teilweise eingeräumt, eine wirkliche Auf-arbeitung dieser bösen Zeit hat nicht stattgefunden. Argumentiert wird mit dem Status quo der damaligen Verordnungen, unabhängig davon, ob sie rechtens, gesundheitsfördernd, in irgendeiner Weise sinnvoll waren oder nicht.* Gegen die damals geltenden Gesetze und Verordnungen hat die Angeklagte verstoßen, und dass muss bestraft werden, so die Haltung der Justiz.

* Eingeräumt wird mittlerweile, dass die Schließung der Schulen, auch die Test- und Maskenpflicht sehr fragwürde Maßnahmen waren. Die Verfahren laufen jedoch weiter, Bußgeld wird fortgesetzt kassiert (auch Familie Zenker ist davon betroffen).    

In der DDR gab es offiziell keine politischen Gefangenen. Die man im Stillen, unter vorgehaltener Hand so bezeichnet hätte, saßen als Klassengegener, als Feinde des sozialistischen Systems hinter Gittern, in Dresden, Bautzen und anderswo.  Auch wir in der unsozialen Marktwirtschaft haben natürlich keine politischen Gefangenen, nur Feinde des Systems, Menschen zum Beispiel, die sich aus freier Überzeugung dem Masken-, Test- und Impfdiktat widersetzten.

Wer hier den Eid des Hyppokrates verletzt hat: die Ärzte, die bedenkenlos, ohne Rücksicht auf gesundheitliche Schädigung impften oder diese Angeklagte, die einer anderen Überzeugung folgte, sei dahingestellt. ‚Gesetz ist Gesetz, Befehl ist Befehl, dagegen war nichts zu machen.‘ – So haben sich schon andere vor uns gerechtfertigt, aus der Verantwortung geschlichen.

Auf die Kirche übertragen: wer hat nun seine christliche Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen treuer wahrgenommen: jene Theologen, die das Impfen als einen „Akt der Nächstenliebe“ bezeichneten, dafür sogar kirchliche Räume zu Verfügung stellten oder jene, die vor den Folgen des Impfkomplotts warnten? Eine offene Wunde … 05. Febr. 2024

Ausweglos. Ein Gleichnis

Nehmen wir an, Menschen haben sich im Hochgebirge verirrt, sie fragen einen Bergführer, dem sie begegnen (noch ist es früh genug am Tage) nach dem Weg. Und er antwortet ihnen: entweder rechts oder links. Dass der Weg in der Mitte, der Pfad geradeaus, zum Ziel führen könnte, vielleicht auch leicht abseits von der Mitte oder – zurück, steht nicht zur Wahl. Beide Wege, der linke wie der rechte, führen im Extremfalle auf einen Abgrund zu. Wenn man in der falschen Alternative beharrt und sich nicht besinnt.

Der Vergleich hinkt. Warum hinken wir dann diesem Schematismus hinterher, als gäbe es nur zwei Himmelsrichtungen. Folgen wir,  den Medien hörig, dieser starren Linie: auf der einen Seite das Rote, am anderen Ende die Brauntöne (die einen gehen rechts, die anderen links, weil ihnen kein anderer Weg gezeigt wurde), führt uns das  immer weiter voneinander weg. Wenn wir dann umkehren müssen, uns orientierungslos am Ausgangspunkt wiedertreffen und noch immer keinen Ausweg wissen, keinen Schritt weiter sind, wie leicht kommt es da – zur  Konfrontation …

Solche Linientreue: das Beharren auf dem Schema links-rechts,  spaltet die Gesellschaft in allen Bereichen, bringt die Menschen gegeneinander auf, entzweit sie, bis in die Kirchen hinein.

Der Blick vom Himmel

Und was tut Gott in dieser Misere? „Der Herr schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei – und nach Gott frage“ (Psalm 14,2).*

* Tagesvers zum 01. Febr. 2024 aus den Herrnhuter Losungen. Solche Frage zu stellen wäre doch eigentlich die Aufgabe von Kirche und Verkündigung. Der Gottesdienst ist keine Propa-ganda-Veranstaltung, kein Staatsbürgerkunde-Unterricht, die Predigt keine politische Unter-weisung. Daran muss man junge Pfarrer heute leider gemahnen.

01./02. Febr. 2024

Anfrage eines geduldigen Predigthörers

Predigthören als Prüfung. Eine Art innerer Montagsdemonstration:

„Hast Du denn die aktuell–politische Schulung von gestern schon verdaut?
Eine Predigt soll ja eigentlich der Ermahnung, der Erbauung und auch der Tröstung dienen – das war es aber nun gar nicht. Eher eine Prüfung, ob man gleich in die Luft geht. Gut, dass es den Gedanken auch gegeben ist, ab-schweifen zu können, sonst wäre es manchmal nicht auszuhalten.


Ich habe deshalb schon mal ans Mittagessen gedacht. Lammkeule, Bohnen, Porree, Mais, Kartoffeln, alles aus dem Garten. Und habe mich auf das nächste Lied gefreut. –  Heute soll wieder ein sonniger Tag werden.“

Jan. 2024 (anonym)

Anmerkung der Redaktion WB, zugespitzt formuliert: Früher hatten wir Stabü (Staats-bürgerkunde in der sozialistischen Schule), heute haben wir Gottesdienst. Ein Pfarrer sollte  sich entscheiden, ob er Diener Gottes oder gefügiger Funktionär eines politischen Systems sein will. Das eine muss vom anderen klar unterscheidbar sein. Wenn er sich auf die Seite der Macht schlägt, ihre Schlagworte nutzt, mit ihr gemeinsame Sache macht, ist das immer verdächtig, ein Armutszeugnis für die Kirche und die freien Gemeinden.

Gedichtinterpretation 35 Jahre post mortem DDR …

Zu dem folgenden Gedicht von Ria Zenker (Ehefrau des 1989 verstorbenen Dresdener Schriftstellers Hartmut Zenker) vom Jahre 1990 schrieb mir ein Leser der WendeBlätter, ein Abonnent der WendeBlätter der ersten Generation*:

„Wir gehören zu denen, die immer noch auf dem Bahnsteig stehen, weil wir einfach zu unflexibel sind und weil wir uns ständig einbilden oder glauben, dass wir für unsere Sucht nach Wahrhaftigkeit irgendwann, irgendwie oder irgendwo belohnt oder wenigstens gelobt und bewundert werden würden.“

* Erschienen 1990–92. Vergriffen, nur noch antiquarisch zu erwerben.

23. Jan. 2023 (anonym)

Zitat*

                    Ria Zenker:

Express
Der Neue
Orientierzug
rast durchs Land

Da steigt man nicht ein
bedächtig

Springt man auf
eh‘ er weg ist
der Zug

Die Langsamen
haben das Nachsehn
die Unorientierten

Fröstelnde Denkmale
stehen sie da:

Im Gepäck
ihre uralten
Fragen

                        * Aus WendeBlätter Nr. 6, 1990, S. 5

                        (korrigierter Text).

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