corona misericordiae. Krone der Barmherzigkeit
Lobe den Herrn, meine Seele,
und was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den Herrn meine Seele,
und vergiß nicht, was er Dir Gutes getan hat!
Der Dir alle Deine Sünde vergibt,
und heilet alle Deine Gebrechen,
der Dein Leben vom Verderben erlöst;
qui coronat te in misericordia,*
der Dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit;
der Deinen Mund fröhlich macht,
und Du wieder jung wirst wie ein Adler.
Psalm 103, 1 – 5
Corona iustitiae. Krone der Gerechtigkeit
Paulus schreibt: Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir bereit die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr, der gerechte Richter an jenem Tage [des Gerichts, der Letztverantwortung] geben wird … 2. Timotheus 4, 7 – 8
Corona vitae. Krone des Lebens
Esto fidelis usque ad mortem, et dabo tibi coronam vitae.*
Sei getreu bis an den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben.
Offenbarung 2, 10
* Text nach der Vulgata, der Bibel in lateinischer Sprache
Markttag. Früchte der Angst oder: Was wir in Kauf nehmen*
10 Millionen in Kurzarbeit
400.000 mehr Arbeitslose
erhöhte Kindeswohlgefährdung und häusliche Gewalt
zerstörte Existenzen, zerstörte Familien
Zunahme psychischer Erkrankungen
geschlossene Grenzen
Vernichtung des Mittelstandes
Vereinsamung vor allem älterer Menschen
enorme Staatsschulden, erhöhte Steuerlast
Entmündigung der Bürger
eingeschränkte Bildung unserer Kinder
Desozialisierung der Gesellschaft
zerstörte Lebensläufe
Haushaltssperre Zittau bereits im April
Zerstörung der Kultur
* Demonstration vom 09. Mai 2020, 11.00 Uhr am Herkulesbrunnen in Zittau
Markttag II. Eine Ergänzung
Versklavtes Denken im verordneten Rahmen (framing)
Versammlungsbeschränkung
Demonstrationen der Staatsgewalt
Diffamierung Andersdenkender
Beschneidung der freien Religionsausübung
Verlust kirchlicher Glaubwürdigkeit
Angst aus allen Kanälen
Beugung von Wahrheit
Herrschaft der Lüge
Bedenklicher Verzicht
Eine Rundfundsendung vom 11. Mai 2020 unter dem Tietel: “Neue Normalität. Kommt eine neue Coronawelle?”
Neue Normalität – ein Synonym für Diktatur und Rechtlosigkeit des Bürgers? Die Polizei kann jederzeit in Dein Haus, Deine Wohnung, die Anzahl und Personalien der Anwesenden zu prüfen?
Und wenn Ihr schon davon sprecht: Ja, sie wird kommen, die neue Coronawelle, ob echt oder nur fingiert. Denn geimpft muß werden, hier liegt das Endziel.
Die Endlösung der Gesundheit, der Menschheitsfrage?
Zitat: “Und die die Impfung nicht wollen, auf die können wir zur Not auch noch verzichten”.
Ich wüßte gern, was “verzichten” hier bedeutet.
Eine Lanze für den freien Journalismus
Wenn sich Journalisten im 20. Jahrhundert dem jeweils herrschenden System dienstbar machten, offensichtliche Mißstände verschwiegen, Wahrheit verdeckten, sich als Knechte des Systems erwiesen, so warf das ein schlechtes Licht auf ihre Zunft.
Wir erinnern uns: Einst gab es das Ideal des investigativen Journalismus. Da wurden – durch gründliche Recherche – Mißstände in Staat und Gesellschaft aufgedeckt, wurde Verborgenes ans Licht gebracht. Kein Nachplappern vorgegebener Informationen, man suchte nach der Wahrheit, rang um sie.
11. / 14. Mai 2020
stultitia nova. Neue Torheit
“Die Dummheit ist weit verbreitet, das war schon immer das Problem”, äußert sich ein Anrufer im Laufe einer Rundfunksendung zu dem einen, unablässig repetierten Kronen-Thema (tagaus tagein kein anderes). Mit Dummheit meint er die Kritiker der Corona-Hysterie.
Und Journalisten pflichten ihm bei …
Fragt sich nur, wen Dummheit trifft, wem sie als mangelnde Erkenntnisfähigkeit im Nacken sitzt. Weder Alter, noch Intelligenzgrad, noch Studium, noch Beruf im Dienst des Wortes schützen vor ihr. Man kann sie bewußt erzeugen, auch das hat es in der Menschheitsgeschichte schon oft gegeben.
Das Volk ist nicht dumm, man muß es nicht belehren, was es denken soll, wen es zu wählen hat und wen nicht, es braucht keine Verführer, es kommt mit der Zeit von selbst hinter die Kulissen.
Vor allem hat es längst die Plattheit, die intellektuelle Unredlichkeit und Bösartigkeit dieses gängigen Verfahrens erkannt, wie man in den Medien alle, die nicht in den abgesteckten Frame, den Corona-Denkrahmen, passen: Rechtsorientierte, kritische Linke, Konservative, Philosophen, Ärzte für Aufklärung, unabhängige Journalisten, bekennende Christen, Systemkritiker jeglicher Art in einen Sack steckt.
Und dann wird mit den üblichen Knüppelworten draufgeschlagen: rechts, Verschwörungstheoretiker, Wutbürger, AfD, Populismus etc. Vom sozialen Diskurs, dem Gespräch miteinander, vom freien Austausch der Narrative (der verschiedenen Erzählweisen zu dem, was jetzt geschieht) keine Spur. Alles unter der Knute der Angst und der Denkverbote.
14. Mai 2020
Dresden. Großer Garten am 9. Mai 2020
Sonniges Wetter, viele Menschen, die Stimmung ist gut. Junge Leute meditierend auf der Wiese. Ein Mann steht Kopf, wie jetzt die ganze Gesellschaft … Im Vergleich zu voriger Woche weniger Polizei. Offenbar hat man heute noch anderswo zu tun in Dresden. Ich gehe auf eine Gruppe junger Polizisten zu, auch eine junge Frau ist dabei. Von Alter her könnten sie alle meine Söhne, meine Töchter sein, aber das ist jetzt nicht das Thema. Ich spreche von der Sonne, wie leicht man da ins Schwitzen kommt unter der Uniform, erzähle, dass ich schon im April baden war mit den Kindern, sage irgend etwas. Ein-zwei Minuten nur, aber wir haben einander als Menschen wahrgenommen, und das ist wichtig.
Ein junger Arzt, er strahlt Ruhe und Freundlichkeit aus, führt am Fahrrad ein Schild mit sich: “www. Ärzte für Aufklärung.” Darunter die Bemerkung: “Das ist keine Meinung, keine Verschwörungstheorie. Das ist Wissenschaft.”
Eine Zeitung verkündet am folgenden Tage: einhundert Teilnehmer. Da darf ich doch wohl von einem Versehen, einem Irrtum sprechen und solche “Information”* als Unwahrheit bezeichnen? Ich bin mit meinem sechzehn-jährigen Sohn dabei gewesen. Und es es waren weit mehr, ein Vielfaches von hundert. Aussage gegen Aussage, wählt, wem Ihr glauben wollt.
*vgl. WB 2020, Ausg. 1 v. 10. April, S. 1
Gleichfalls widersprechen muß ich der psychologistischen Behauptung innerhalb der schon erwähnten Radiosendung: es seien bei den Demonstranten vor allem ältere, quasi an Altersdepression leidende Jahrgänge vertreten. Ich habe da im Großen in Dresden viele junge Menschen gesehen, Studenten und Familien mit kleinen Kindern. Viedos beweisen, dass es sich auch bei den Demonstrationen in Stuttgart nicht um einen Ausbruch aus einem Quarantäne-Altersheim handelte …
09. / 14. Mai 2020
Lichtblick
Am Abend des 8. Mai, am Tage des Aufrufs der katholischen Bischöfe. Ein großes Polizeiaufgebot auf dem kleinen Martkplatz in der sächsischen Kleinstandt N.: mehrere Polizeifahrzeuge und viele Uniformierte, die auf dem Markt patrouillieren. So dass sich kaum einer dahin getraut. Ich stehe hier mit zwei Kindern, ziemlich ratlos vor dem Rathaus. Die Kinder müssen das sehen, damit sie ein Bild von Demokratie bekommen. Aber lange werden wir nicht bleiben, wer weiß, was noch passiert. Wir wollen nach Hause.
Zwei Tage später erfahre ich: es hat doch eine Demonstration stattgefunden, die Teilnehmer sind dann in Richtung Kirche ausgewichen, damit sich nicht wiederholt, was Tage zuvor in Pirna passiert war: Sperrung des Marktes und lt. mündlicher Nachricht an die 70 Bußgelder.
Der Pfarrer von N. hat den Menschen von der Straße (vgl. Lukas 14, 23) die Kirche geöffnet und ihnen außerdem – eine gute Predigt gehalten, das Evangelium verkündigt. Die vor der Kirche stehenden Polizisten wurden einge-laden, mit hereinzukommen.
Unter einer Bedingung: ohne Waffen.
Lichtblick Kirche … Jesus Christus spricht: “Ihr seid das Licht der Welt … Also laßt Euer Licht leuchten vor den Leuten” (Matthäus 5, 14.16) – “Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen” (Johannes 1, 5; vgl. Johannes 8, 12).
8. / 14. Mai 2020
Methoden der Macht I
Wink mit dem Zaunspfahl
Ganz im Vertrauen:
Ihr demonstriert gegen die Corona-Schutzmaßnahmen?
Wollt nicht davon lassen?
Wir stellen Euch einen
schwer Infizierten auf den Markt.
Und dann beweist mal, dass der
nicht von Euch war.
11. / 14. Mai 2020
Ihr müßt doch nicht denken …
Ihr müßt doch nicht denken, das Volk merkt es nicht,
wenn Ihr Leute unter die Demonstranten mengt,
die ihre Hand grölend
zum Hitlergruß erheben und damit
die Protestbewegung in Verruf bringen.
Ihr V-Leute, erweist euch würdig
als Vertrauensleute, die dem Recht
und der Freiheit des Volkes dienen, nicht nur
der Macht.
14. Mai 2020
Veritas liberavit vos (Joh 8, 32): Die Wahrheit wird Euch freimachen.
Aufruf katholischer Bischöfe vom 08. Mai 2020 (gekürzt)
In einer Zeit schwerster Krise erachten wir Hirten der katholischen Kirche, aufgrund unseres Auftrags, es als unsere heilige Pflicht, einen Appell an unsere Mitbrüder im Bischofsamt, an den Klerus, die Ordensleute, das heilige Volk Gottes und alle Männer und Frauen guten Willens zu richten …
Wir haben Grund zu der Annahme …, dass es Kräfte gibt, die daran interessiert sind, in der Bevölkerung Panik zu erzeugen. Auf diese Weise wollen sie dauerhaft Formen inakzeptabler Freiheitsbegrenzung und der damit verbundenen Kontrolle über Personen und der Verfolgung all ihrer Bewegungen durchsetzen. Diese illiberalen Steuerungsversuche sind der beunruhigender Auftakt zur Schaffung einer Weltregierung, die sich jeder Kontrolle entzieht …
Diese Formen des „Social Engineering“ müssen von denen, die Regierungs-verantwortung tragen, verhindert werden … Die Kriminalisierung persönlicher und sozialer Beziehungen muss als inakzeptabler Bestandteil eines Projekts beurteilt werden, mit dem die Isolation von Personen gefördert wird, um diese besser manipulieren und kontrollieren zu können.
Wir fordern die wissenschaftliche Gemeinschaft auf, dafür zu sorgen, dass die medizinische Behandlung von Covid-19 in aufrichtiger Sorge um das Gemeinwohl gefördert und daher sorgfältigst vermieden wird, dass zweifelhafte Wirtschaftsinteressen die Entscheidungen der Regierungen und internationalen Behörden beeinflussen. Es ist nicht sinnvoll, einerseits Arzneimittel, die sich als wirksam erwiesen haben und oftmals kostengünstig sind, zu ächten, und andererseits Behandlungen oder Impfstoffen Vorrang einzuräumen, die Pharmaunternehmen höhere Gewinne garantieren, aber nicht gleichermaßen wirksam sind.
Wir erinnern als Hirten daran, dass es für Katholiken [wie für Christen überhaupt / G. Z.] moralisch inakzeptabel ist, sich mit Impfstoffen behandeln zu lassen, zu deren Herstellung Material von abgetriebenen Föten verwendet wird.
Wir fordern die Regierenden außerdem auf, dafür zu sorgen, dass Formen der Kontrolle von Menschen auf Strengste vermieden werden … Insbesondere muss den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, Einschränkungen der persönlichen Freiheiten abzulehnen und sich straffrei einer drohenden Impfpflicht zu entziehen …
Diejenigen, die eine Politik der drastischen Bevölkerungsreduzierung verfolgen, und sich gleichzeitig als Retter der Menschheit präsentieren … befinden sich im offensichtlichen Widerspruch zu sich selbst … Letztendlich kann die politische Verantwortung derjenigen, die das Volk vertreten, auf keinen Fall „Experten“ übertragen werden, die … für sich selbst Formen der strafrechtlichen Immunität fordern. Wir wenden uns eindringlich an die Medien, auf dass sie sich sich aktiv um eine korrekte Informationsweitergabe bemühen, in der Dissens möglich ist … Korrekte Informationsweitergabe bedeutet, dass auch anderen, von der allgemein vorherrschenden Meinung abweichenden Stimmen Raum gegeben wird.
Lassen Sie uns abschließend als Hirten, die für die Herde Christi verantwortlich sind, daran denken, dass die Kirche mit Nachdruck Autonomie in der Leitung, im Gottesdienst und in der Verkündigung beansprucht … Der Staat hat keinerlei Recht, sich aus irgendeinem Grund in die Souveränität der Kirche einzumischen … Gottes Rechte und die seiner Gläubigen sind das oberste Gesetz der Kirche. Davon kann und will sie nicht abweichen. Wir fordern, dass die Beschränkungen für die Feier öffentlicher Gottesdienste aufgehoben werden.
Wir sind alle zu einer Bewertung der gegenwärtigen Tatsachen im Einklang mit der Lehre des Evangeliums aufgerufen. Diese beinhaltet eine Kampfentscheidung: entweder mit Christus oder gegen Christus! Lassen wir uns nicht von denen einschüchtern oder gar erschrecken, die uns glauben machen wollen, wir seien nur eine Minderheit. Das Gute ist viel weiter verbreitet und mächtiger als das, was die Welt uns weis machen will … Wir lassen nicht zu, dass Jahrhunderte christlicher Zivilisation unter dem Vorwand eines Virus ausgelöscht werden, um eine hasserfüllte technokratische Tyrannei zu begründen, in der Menschen, deren Namen und Gesichter man nicht kennt, über das Schicksal der Welt entscheiden … Wenn dies der Plan ist, mit Hilfe dessen uns die Mächtigen der Erde beugen wollen, dann mögen sie wissen, dass Jesus Christus, König und Herr der Geschichte, versprochen hat, dass „die Tore der Unterwelt nicht siegen werden“ (Mt 16,18) …
Wir wollen mit festem Glauben zum Herrn beten, damit Er die Kirche und die Welt schütze. Möge die allerseligste Jungfrau, Hilfe der Christen, [und Christus selbst, der Gekreuzigte und Auferstandene / G. Z.] den Kopf der alten Schlange zertreten und die Pläne all derer zunichte machen, die Söhne der Finsternis sind.
Quelle: www.veritasliberavitvos.info
Methoden der Macht II
Berlin aus der Perspektive eines Humanisten
Ein Freund, ein humanistisch denkender, feinsinniger junger Mann, erzählt mir mit einiger Verwunderung vom Vorgehen der Polizei bei einer Demonstration Anfang Mai 2020 in Berlin.
Die Methode ist bewährt: eine Gruppe von Polizisten geht hinein in die Menge, greift sich eine Person, nimmt sie heraus. In diesem Falle war es eine Inderin. Sie schreit, versucht sich zu wehren.
Die Menge gerät in Zorn, die Provokation ist gelungen. Flaschen werden geworfen. Was nicht sein soll! Keine Gewalt! Nicht Gewalt mit Gewalt beantworten, davon hängt viel ab.
Und wie berichten die offiziellen Medien? Man zeigt die Flaschenwürfe, die Provokation durch die Polizei, deren Übergriff kommt nicht zur Sprache, nicht ins Fernsehbild.
So läuft das mit “Information”.
Gewogen und zu leicht befunden
Ich will mich nicht von Leuten regieren, belehren oder auch nur informieren lassen, die sich weigern, tiefer zu gehen, hinter die Kulissen zu schauen. Und ich glaube auch denen nicht, die ihnen zu Munde reden und gar als Theologen meinen, die Zeitungen berichteten “ausgewogen”. Ich frage mich, welcher Begriff von Ausgewogenheit und Wahrheit hier aus welcher Finsternis des Geistes ans Licht kommt, und sich im Angesicht des Lichtes – schämen muß.
13. / 14. Mai 2020
Zurück zur Natur?
Nein, wir können nicht zurück. Aber bei ihr bleiben, in und mit ihr leben, sie als Gottes Schöpfung bewundern und achten. Ja! Und gerade jetzt: bei allem Analysieren, Zergliedern, Durchdenken etc. das Feingliedrige, Schöne der Natur wahrnehmen! Dabei, im rechten Maß, das Denken nicht vergessen. Rationalität, die Gottgeschenkte Vernunft tut das Ihre zum Schutz der Natur und der menschlichen Seele.
Dem Sohne vom Elbsandstein bin ich dankbar für die Erinnerung, dass auch der innere Mensch am Erkenntnisprozess beteiligt ist. Der Historiker und Politologe Dr. Daniele Ganser hat in seinem Vortrag vom 20. Oktober 2019 auf dem Angstfrei-Kongreß in Bern darauf hingewiesen, wie heilsam es ist, angesichts des Chaotischen in dieser Welt die Symmetrie, die Harmonie des Seins in der Natur anzuschauen: die Schönheit der Schneeflocke, des Farns, der Seerrose …
Ganser wörtlich: “Das Gute und das Verwirrte existieren gleichzeitig. Und Sie [die Hörer dieser Botschaft] entscheiden über Ihre Informationskanäle, ob Sie in der Angst oder im Gleichgewicht sind.” – “Steuern Sie Ihre Informationskanäle (Augen und Ohren), lassen Sie die Angst nicht ans Steuer!” Es macht einen Unterschied, ob ich einen blühenden Baum anschaue, oder mir im abendlichen Fernseh-Mordkrimi die obligatorische Leiche präsentieren lasse. In Abwandlung eines Sprichworts: Sage mir, mit welchen Bildern Du täglich umgehst, und ich sage Dir, wer Du bist, wie Dein Fühlen und Denken beschaffen ist …
Was Ganser zu den Methoden psychologischer Kriegsführung sagt, ist erhellend auch für die Situation heute: “Man übernimmt einen aktiven Angstzustand [den man vorher erzeugt hat / G. Z.] und verknüpft ihn mit einem neuen Krieg.”*
* Macron: “Wir befinden uns in einem Krieg.” – Nur steht der Feind nicht dort, wo man uns weismachen will (vgl. WB 2020, Ausg. 2 v. 16. April, S. 1). Oft genug wird der Mensch sich selbst zum Feinde. Homo homini lupus. Der Mensch dem Menschen ein Wolf … Wölfische Kriegsführung, nicht nur im 20. Jahrhundert.
14. / 15. Mai 2020
Verdeckte Operationen
Worauf Dr. Daniele Ganser als Historiker und Politologe verweist: “Es gibt verdeckte Operationen, geheime Absprachen, verdeckte Kriegsführung”, praktizierte Kriegspsychologie, geostrategisches Handeln. – “Gewalt und Lüge gehen Hand in Hand.” Der Beweis: mit welchen Lügen in der zweiten Hälfte des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts Kriege angezettelt wurden, der Vietnamkrieg zum Beispiel und später der Krieg im Irak, unter dem Vorwand, Saddam Hussein besitze ABC-Waffen und sei in 9 / 11 verstrickt gewesen. Beides hat sich als Lüge erwiesen. Das Resultat: eine Million Tote …
Die Produktion der Angst spielt in der Kriegspsychologie eine große Rolle: “Wir werden in die Angst hineinversetzt, hineinmanövriert. “ – “In der internationalen Politik sind seit jeher Kriege mit der Angst erkauft.” – “Mit der Angst kann man sehr viel machen, und das wird immer ausgenutzt.”
Wenn Sie etwas lesen, hören, im Fernsehen anschauen: “Das sind nicht Ihre Gedanken, die Sie lesen, da steht immer ein Mensch dahinter.” Und es hat Methode: “Wenn etwas sehr oft gesagt wird, dann haben Sie’s drin. Der Grund, warum Sie’s jetzt wissen, ist Repetitio, Wiederholung. Das Perfekte, das Perfide ist, dass man so ganze Volksmassen lenken kann.”
Gansers Empfehlung: ein “digitales Timeout” zu nehmen, eine Auszeit von allen Medien. Die eigenen Gedanken beobachten, die Achtsamkeit stärken: “Nehmen Sie sich heraus aus dem ständigen Strom der Gedanken, die nicht die Ihren sind.” Die Gedanken: ein Wasserfall, man kann ihren Fluß nicht hindern. Aber man kann sie oberhalb des Wasserfalls, von einer anderen Perspektive her, distanziert betrachten.
Quelle: Daniele Ganser: Vortrag v. 20. Okt. 2019 auf dem Angstfrei-Kongreß in Bern (Video im Netz). Zu den Hintergründen des Irakkrieges vgl. ders., Illegale Kriege, Zürich: Orell Füssli Verlag, 2019, 10. Aufl., S. 221 – 222, 224 – 247 u. ö.
14. Mai 2020
Die Verschwörer
Irgendwann haben sich die Verschwörer, Menschen hinter den Kulissen, verschworen, die Begriffe “Verschwörungstheorie” und “Verschwörungs-theoretiker” als Kampfbegriffe einzuführen, sie in einen geeigneten Denkrahmen zu stellen und alle jene damit zu ächten, die anders fühlen und denken als in die befohlene Richtung.
Ein Schachzug der längst entlarvt ist, man mag das Wort noch so oft benutzen, die Wiederholung hat es schon längst schlaff gemacht, die Waffe ist stumpf, trifft niemanden mehr. Am Schwert des Geistes muß sie zerschellen.
Der Schriftsteller und Widerstandskämpfer gegen die Nazidiktatur Günther Weisenborn hat in seinem Memorial (vgl. das Zitat in WB 2020, Ausg. 3 v. 20. April, S. 7) klar vom Zusammenhang zwischen Verschwörung und Macht gesprochen, der Regisseur Jean-Claude Carrière die Yalta-Konferenz (vom Februar 1945) als ein Treffen von Mächtigen beschrieben, die sich bei der Aufteilung Europas wie Räuberhauptleute (comme des chef de brigands) aufführten; der Historiker Dr. Daniele Ganser erklärt deutlich die Verquickung von Lüge und Macht in der Geschichte.
Das Problem ist: sind Gedanken einmal in unserem Gehirn, werden sie schnell zu unbefragten Gewißheiten, krallen sich mit Widerhaken fest, und sind nur ganz schwer wieder herauszulösen. Was wir haben, wollen wir behalten. Der schwerste Kampf ist der mit den eigenen falschen Gewißheiten, weil die sich so gut tarnen, festkrallen, und gar nicht so leicht zu entdecken sind.
Ja, wendet das auch gegen mich, wir wollen alles prüfen. Freilich sind die Kritiker fest gefügter, zu Ideologien erstarrter Gewißheiten zunächst im Nachteil, haben kaum eine Chance. Wie hat Goliath über den David gelacht! Gottes Kraft erweist sich in den Schwachen mächtig (vgl. 2. Korinther 5, 9).
14. Mai 2020
Der Götze
Dass den Menschen, auch den Christen, nichts heiliger ist als die eigene Meinung, habe ich so richtig erst 2011 in Forst begriffen. Für die eigene Meinung, wenn man sie behalten darf, lässt man alles andere fallen, geht man auf die Barrikaden, bringt man unglaubliche Opfer. An der eigenen Meinung wird die Botschaft gemessen, der Pfarrer, einfach alles.
Die eigene Meinung ist der Götze, an dem keiner vorbeikommt, der unser Lebenshaus betritt. Gleich an der Eingangstür hängst dieses Idol, mit dem wir unser Leben bebildern, es glotzt aus jeder Ecke. Dabei ist es doch oft gar nicht meine Meinung, sondern in Wahrheit – fremdes, ungeprüften, mir eingeimpftes Denken, dem ich ich mich gefügt habe. Das ist das Dilemma.
Klar die Worte des Dekalogs: “Ich bin der Herr, Dein Gott, Du sollst nicht andere Götter haben neben mir …” (2. Mose 20, 2 – 3).
Okt. 2011 / Mai 2020
(vgl. G. Z.: Glossen vom outport Forst, 2011 / 2012, unveröff., S. 12 u. 13)
Analogie: Der Götze Smartphone
Eine große Gefahr, insbesondere für Schwangere, und nicht nur für sie: “Forschungen zeigen, dass die Strahlung von mobilen Telefonen die Blut-Hirn-Schranke öffnet und so viele Gifte leichter ins Gehirn gelangen. Medikamente und andere Schadstoffe, die sonst nicht durch diese Schranke kommen, finden jetzt den ungehinderten direkten Weg ins Gehirn – mit uneinschätzbaren Folgen. Je länger eine Blut-Hirn-Schranke mit gepulsten Mikrowellen bestrahlt wird, desto durchlässiger wird sie.”*
* Prof. Leif Salford, Neurochirurg der schwedischen Universität, 2001 (eine frühe Warnung, aktuell baut man das G5-Netz weiter aus)
2012 / 2020
Horst Weiße (1919 – 1993). Bildhauer und Lyriker
weissagung
dies zeichen hier
ganz ohne frage
bedeutet mir
das weltgericht
hinweg zu fegen
lärm und frust
zerstörte umwelt
großmannssucht
und das verlogene gesicht
der klugen geister
aus dem dreck
zieht keiner euch
die karre weg
noch grünt es
in der maiensonne
die träne rinnt
noch hoffnungsvoll
in smog versteckt
die mütter weinen
längst bevor
das letzte urteil
ist vollstreckt
Quelle: horst weisse: plastik. zeichnungen. poetische kommentare, Görlitz 1993, S. 46, Gedicht zu der auf S. 47 abgebildeten Plastik: alter (prophet mit buch).
Horst Weiße (1919 – 1993)
Kampf der Lüge
Kampf der Lüge!
dem was feige spukt
zwischen großen Gefühlen
und der Verdammnis
halbherzigen Wandelns
zwischen wahrer Erkenntnis
und der Bedürftigkeit
niedrigen Geltens
Auch das Teilwahre
wenn es dienstbar wird der Lüge
sei verpönt,
umsomehr da es
der Lüge Dauer verleiht
23. 5. 1989
Quelle: Horst Weiße 1919 – 1993. Ein Bildhauerleben, hg. v. Kerstin Hille, Bischofswerda 2018, S. 74. Herzlichen Dank an Frau Hille, die Tochter des Künstlers, für die Genehmigung zum Abdruck der Gedichte in den WendeBlättern 2020.