Kleiner Markt
Kein Supermarkt. Eine Trias von Fleischer, Bäcker und Lebensmitteln (vor allem Gemüse) in einer ausgebauten Scheune. Da geht man unterwegs, vor dem Schluckenauer Zipfel, gern einkaufen. Aber – wie wird es sein ohne Maske?
Am Gemüsestand werde ich freundlich bedient. Dann gehe ich ein paar Schritte weiter zum Bäcker, zwei Frauen hinter der Scheibe. “Ein kleines Brot bitte …” – “Ihr Mundschutz?” – “ Ich habe keinen.” – “Dann bekommen Sie nichts”, sagt die jüngere der beiden. – “Nun, dann kaufe ich mein Brot eben anderswo. Ich danke Ihnen.” Im Innern die Stimme: nur nicht böse reagieren, freundlich bleiben, was immer auch geschehen mag.
Ein paar hoffnungsvolle Schritte weiter nach links – zu den Frauen am Fleischerstand. Hier bekomme ich, was ich brauche: die Ware und viel mehr als nur das Mindestmaß an Achtung, dass wir jedem Menschen schulden, ob er nun mit Mundschutz vor uns steht oder nur mit der Maske seines eigenen Gesichts.
Ein paar Kilometer weiter im tschechischen Supermarkt. In Tschechien war man anfangs sehr streng, das Visier mußte auch zu Hause im Garten getragen werden (was zu mancher Denunziation unter Nachbarn geführt hat). Jetzt ist die Maskenpflicht aufgehoben.
Erfahrung dieses Tages: man muß erst die Grenze zu einem anderen Land überschritten haben, um wieder als Mensch zu gelten. Mein Brot habe ich in Sebnitz bekommen, in der Bäckerei, die mir seit meiner Kindheit vertraut ist. Der Wahlspruch hier: Wir stellen es unseren Kunden frei, schreiben es Ihnen nicht vor, ob sie eine Maske tragen wollen oder nicht.
Das scheint mir eine vernünftige, menschenfreundliche Lösung zu sein. Alles andere läuft auf eine Diktatur hinaus, für die Gesundheit nur ein Vorwand ist.
18. / 20. Aug. 2020
Streiflicht Rügen I: Maskenverweigerer
Auf der Titelseite einer Ostseezeitung vom Juli 2020, die ich in der Rezeption des Campingsplatzes flüchtig zur Hand nehme, lerne ich einen neuen Begriff kennen: Maskenverweigerer. Da ist in einer kurzen Notiz erwähnt, dass es auf einem Rügener Erlebnishof zu tätlichen Auseinandersetzungen gekommen sei. Das Ganze ist nach der üblichen journalistischen Masche so in Worte gesetzt, dass die Maskenverweigerer als die Schuldigen, die Gewaltbereiten erscheinen.
Fand das Gerangel im Eingangsbereich statt oder waren jene, die keine Maske tragen wollten, schon drin? Im zweiten Falle, liegt es nahe, dass man sie des Geländes verwiesen hat, möglicherweise mit Körpereinsatz hinauszudrängen versuchte. Ich wüßte gern, was da wirklich geschehen ist. Aus unseren Zeitungen erfahre ich es nicht. Da ist alles ideologisch überfremdet, von Feindbildern bestimmt.
Ein Gedanke stieg in mir auf, als ich diese Zeitungsnotiz las: Wer auch immer als Erster zugeschlagen hat. Da ist Gefahr. In solchen Szenen liegt der Keim des Bürgerkrieges.
“Wehret den Anfängen!”
20. / 22. Aug. 2020
Alltagsmaske
Man hat sie immer dabei, auch ohne Mund- und Nasenschutz. Wir tragen unsere Masken, verstecken uns dahinter. Wenn wir uns gegen die großen Lügen wenden in der Hohen Politik, dürfen wir das eigene Leben nicht vergessen. Sonst sind wir nicht wahrhaftig in dem Kampf, in dem wir stehen.
Wenn Du mit einer großen Lüge lebst, dann bereinige sie, bitte um Verzeihung und vergib. Nimm es ernst mit der Wahrheit, gehe in Dich, rede Dich nicht heraus. Nimm die Maske vom Gesicht.
Streiflicht Rügen II: Blickkontakt
Es war nicht ganz so schlimm, wie befürchtet. Aber ein ungewohnter Anblick immerhin. Masken auf dem Zeltplatz, auf der Toilette, beim Abwasch, im Supermarkt, auch am Strand (FKK und Textil gemischt), wenn der Eiswagen kam. Eine Frau trug gar beim Sonnen die Maske um den Hals, wohl für den Fall, dass ihr jemand näher kam als 1,5 Meter. Mit den Augen war das nicht zu vermeiden.
Neuerdings (kürzlich im Netz verkündet) soll das Virus ja auch über größere Strecken durch die Luft übertragbar sein. Am Ende gar – durch den bloßen Blickkontakt … Welche Maske tragen wir dann? Nichts riechen, nichts schmecken, nichts hören, nichts fühlen, nichts sehen …? Nicht mehr singen?
“Lewwer duad üs Slaav.”*
* Lieber tot als Sklav. Vgl. das Gedicht “Pidder Lüng” von Detlev v. Liliencron. – In: Harry Trommer (Hg.): Das Leuchten des Meeres, Rostock: Hinstorff Verlag, 1988, 9., veränd. Aufl., S. 245 – 247 (ein Buch, 1966 erstmals erschienen, aus dem ich jedes Jahr an der Ostsee den Kindern vorlese).
22. / 23. Aug. 2020
Pleroma (die Fülle) …
Das Netz, noch ist da ein Spielraum der Freiheit. Dabei höre ich oft, dass wir klagen über die Fülle der Informationen, die uns ja doch nie wirklich erfüllen kann.
Ob wir aus dem Brackwasser des mainstreams schöpfen oder uns alternativ informieren lassen, es ist nicht die Erfüllung, nicht das Pleroma, von dem das Neue Testament spricht. Da wird die Liebe als Erfüllung des Gesetzes beschrieben (Röm 13, 10), fließt Gnade aus der Fülle des fleischgewordenen Wortes (Joh 1, 16), kommt die Fülle des Segens Christi (Röm 15, 29), die Fülle der Gottheit zur Sprache (Kol 2, 9).
Von der Fülle menschlicher Informationen ist kein Heil zu erwarten, sie ist Teil jenes Verwirrspiels, das sich die Mächtigen kalt zunutze machen, wo sie ihre Fallstricke legen …
Wie viel von ihrer kostbaren, Gottgeschenkten Lebenszeit Menschen im Netz verbringen, ihre Mail-Mühlen mahlen, in Worten und Bildern versinken, das Abendrot nicht achtend. Ich bin nicht die Spinne, ich bin die Fliege im Netz. In einem Gewirr von Fallstricken. Rettung kommt mir aus diesem Wort:
“Meine Augen sehen stets auf den Herrn; denn er wird meinen Fuß aus dem Netz ziehen.” (Psalm 25, 15)
22. Aug. 2020
Streiflicht Rügen III: Kleiner Laden
Ein kleiner Laden hinter den sonnenbeschienen Dünen, daneben ein Spielplatz und das Puppentheater. Man läuft zwei Kilometer am Strand entlang bis hierher; zu diesem Laden bin ich in den vergangenen Jahren immer gern gewandert. Es war mir ein guter Ort. Jetzt herrscht hier die harte Pflicht: Maskenpflicht. Ich bleibe stehen an der Tür, bitte den jungen Verkäufer freundlich, mir die Dinge herauszubringen: eine Schokolade, ein doppeltes Brötchen, und einen Lolly für das Kind.
“Warum tun Sie sich das an?” – “Aus Überzeugung.” Er versteht mich nicht, zuckt mit den Schultern, aber er bringt mir das Erbetene. Ein paar Tage später, es war um den ersten 1. August herum (den Tag der Großen Demonstration in Berlin), ist er wie verwandelt. Hat in ihm sein Feindbildmuster gesiegt, oder was ist geschehen? Welche Laus ist ihm über die Leber gelaufen?
Ich stehe an der Tür, nicht zum ersten Mal in diesem Urlaub. – Er schüttelt den Kopf: “Nein!” – “Warum nicht? Gab es eine Kontrolle? – “Ich habe heute einfach keinen Bock auf Leute wie Sie! Wiedersehen!” Schroff wendet er sich ab.
Leute wie ich? Was weiß er von mir, von meinem Leben, wie hoch schätzt er sich selber ein, welche Gewißheit hat sich da in ihm verfestigt, welche Meinung von den Dingen des Lebens, dass er mich wie einen dummen Jungen an der Tür abweist …
Ich vergebe ihm, vielleicht denkt er in ein paar Jahren ganz anders, und erinnert sich. Vielleicht tut es ihm dann leid.
Es wäre ihm zu wünschen …
01. / 20. Aug. 2020
Mit Zahlen lügen
Frohe Nachricht, ein Hoffnungszeichen mitten im Urlaub, über das ich mich sehr gefreut habe: es waren viele Menschen an jenem 01. August 2020 in Berlin! Ein Polizeisprecher sagte, es seien 1,2 Millionen gewesen. Der Mann hat Erfahrung mit Demonstrationen, er muß es wissen, wem sollte man sonst Glauben schenken.
Offenbar hat diese Zahl aber einigen Politexperten nicht gefallen, sie wollten eine andere, ihnen genehme Wirklichkeit. Bei allem Vorbehalt gegenüber Statistiken: bisweilen spiegelt sich Realität ja doch in Zahlen. Gefallen einem die Zahlen nicht, muß eben Realität sich fügen – so der Wahlspruch der Lüge.
Wenn da eine Medienanstalt von zwanzig- oder dreißigtausend Teilnehmern sprach, war das nicht nur eine Untertreibung, ein Versehen oder dergleichen, sondern absichtsvoll und dreist gelogen. Wo die hohe Politik und deren Sprachrohre sich das Recht anmaßt, so dreist und unverschämt zu lügen, handelt sie nicht zum Wohle der Polis, verdient sie das Vertrauen des Volkes nicht.
Das Zahlenspiel geht ja weiter: selbst wenn es eine Million gewesen wäre, sagen sie, sei es doch nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung in ganz Deutschland. Mit welcher Raffinesse man hier vorgeht … Wenn sich die Zahlen der Demonstranten in Berlin nicht verringern lassen, setzt man sie in Beziehung zur Gesamtzahl der Bevölkerung im Lande und redet sie damit klein.
“Wenn über Blumenwiesen Parolen niedergehn, / es kann nicht immer hageln, wir werden widerstehn …* Am 29. August 2020 wird es in Berlin eine zweite große Demonstration gegen den Coronawahn geben …
* Vgl. den Liedtext in WendeBlätter 2020, Ausg. 10 v. 10. Juli 2020, S. 11.
20. / 23. Aug. 2020
Streiflicht Rügen IV: Altenkirchen
Es ist schon einige Jahre her, es könnte 2014 / 15 gewesen sein. Da sehe ich sie beieinander, vor der Pfarrkirche in Altenkirchen: Thomas Rosenlöcher, den gestandenen Dichter aus Dresden und Andreas Rüß, den vormaligen Pfarrer auf Rügen. Ich freue mich, gehe auf sie zu: “Zwei Meister des Wortes! Ein Dichter und ein Theologe …” – Nie zuvor und nie danach habe ich einen Pfarrer kennengelernt, der den christlichen Glauben in solcher Souverenität und Lebendigkeit verkündet hat wie Andreas Rüß (+ 11. Jan. 2018). Das habe ich auch in meinen besten Zeiten im Pfarramt so nicht gekonnt.
Am letzten Sonntag im Juli sind wir als Familie vom Zeltplatz aus mit den Rädern nach Altenkirchen gefahren, um dort wie gewohnt den Gottesdienst zu besuchen. Vor der Kirche der Nachfolger von Pf. Rüß, er ist schon einige Jahre hier im Dienst und kennt uns, wir gehören zu seiner Urlaubermeinde …
Ein Schock: der Pfarrer mit Maske vor der Kirche. Ich gehe auf ihn zu: “Tut mir leid, Herr Pfarrer, ich habe mir vorgenommen, keinen Maskengottesdienst zu besuchen, kann also heute nicht dabei sei …” – “Es hängt doch nicht an der Maske!”, sagt er. Lesen Sie doch erst einmal, was da steht!” – “Nein.” – “Dann lassen Sie’s!” Damit wenden wir uns voneinander ab.
Kurz angeödet unter Theologen, auch durch meine Schuld. Mit der Konsequenz, dass eine siebenköpfige Familie im gesamten Urlaub auf den gewohnten Sonntagsgottesdienst verzichten mußte.
Das ist uns schwergefallen, hat die Ostseetage überschattet.
26. Juli / 21. Aug. 2020
Denken auf halbem Wege. Zum Menschenbild
Es gibt sie, die “Holzwege des Denkens” (Heidegger). Das sind Wege, die in den Wald hineinführen, dort irgendwo enden, keine Fortsetzung haben, eben Holzwege, nur zum Abtransport toten Holzes angelegt. Was mir immer wieder begegnet in der Coronafrage (ja, es ist ein große Frage: Wo ist hier Wahrheit? Wer ist im Recht?): ein Denken, das auf halbem Wege stehenbleibt, ein Denken in der Sackgasse, ohne wirkliche Bereitschaft zur Umkehr (griech. metanoia).
Zur Umkehr gerufen sind wir nicht nur in Umweltdingen, in der Frage der gerechten Verteilung aller Güter auf dieser Erde und im ganz Persönlichen, in der Mitmenschlichkeit (Lk 10, 27), wo wir immer wieder schuldig werden – Umkehr braucht es auch im Denken, in der Art, wie wir Erkenntnis gewinnen und verarbeiten.
Man merkt wohl, dass da einiges nicht stimmt an der plötzlichen globalen Präsenz eines Virus, stößt sich an übertriebenen Hygienemaßnahmen, an der Maske, am Verlust von Freiheit und Demokratie. Aber weiter denken mag man nicht, bestenfalls kommt man zu dem Schluß: nun begreifen wir endlich, dass unser Wohlstand nicht selbstverständlich ist, wir uns einschränken müssen und künftig dankbarer leben sollten (etc.) Aber das ist nicht der Punkt, die Lage ist weit ernster: über das Virus hinaus, vor dem man uns Angst macht, sind wir jetzt konfrontiert mit dem radikal Bösen, das unsere leiblich-seelisch-geistige Existenz bedroht, uns zu klarer Entscheidung (griech. Krisis) zwingt.
Corona: sollte wirklich alles absichtsvoll sein? Was steht dahinter? Eine globale Diktatur, die Menschheit wie das liebe Vieh? Wer sollte so etwas tun und zu welchem Zweck? Wer sind “die”? – Solche Frage höre ich oft. Wenn man nur ernsthaft bei ihr bliebe, ihr nachginge! Was hindert uns am Weiterdenken? Bequemlichkeit (“laßt mir meine Ruhe”), falsche Demut, schlechte Naivität: dass wir so böse Dinge wie eine mörderische, völkerverachtende Geopolitik, die über Leichen geht, einfach nicht für möglich halten.
Ich denke …, und maße mir nicht an, damit viel tiefer zu kommen oder höher hinaus als andere, lasse mich da auch auf keinen Wettbewerb ein. Es ist kein Höhenflug, ein Abgrund eher. Es gibt Erkenntnisse da wäre es einem lieber, man hätte sie nicht, und Ahnungen, von denen man hofft, dass sie sich nicht erfüllen. Recht zu haben ist etwas Schreckliches, das fängt schon im Kleinen an.
Ich denke, es ist unser Menschenbild, das uns an klarer Erkenntnis hindert. Ein idealisiertes, irriges Menschenbild, dem wir anhängen, weil wir ja das Gute hoffen, dieses Hoffen aber mit dem Menschen verwechseln, wie er in Wahrheit ist: ein göttlicher Funke in jedem von uns, aber machtvoll auch – das Böse.
Wir ahnen ja nicht einmal, wollen es um keinen Preis wahrhaben, wie abgrundtief ein Mensch ins Böse hinein fallen kann, wenn es sich um Lustgewinn handelt, um Geld und Macht. Ja, es gibt Menschen, die haben eine satanische Freude daran (und hohen Profit), andere zu unterjochen, ihre Gesund-heit zu schädigen, tödliche Geopolitik zu betreiben. Haben wir das aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts nicht gelernt, dann werden wir es nie begreifen.
Hinter dem irrigen Menschenbild eine dreifache Weigerung:
(1) Die Weigerung theologisch zu denken, den Menschen als Geschöpf Gottes zu begreifen und zugleich als ein sündhaftes, in sich gespaltenes Wesen, das im Kampf gegen das Böse oft unterliegt und auf Erlösung angewiesen ist.
(2) Die Weigerung philosophisch zu denken, im Blick auf Wahrheitsangebote dieser Welt und ihrer Mächtigen die kritische Vernunft oder wenigstens den gesunden Menschenverstand in Anwendung zu bringen und gegen allen Relativismus dabei zu beharren, dass es Wahrheit gibt und diese von der Lüge unterscheidbar ist.
(3) Die Weigerung sprachkritisch zu denken, das gängige Vokubular der Medien und auch das eigene kritisch zu hinterfragen, und Worte zu gebrauchen, die bei aller Begrenztheit menschlicher Sprache zumindest Wahrheitsähnlichkeit haben und dem Willen zur Erkenntnis von Wirklichkeit Ausdruck geben.
16. Juli / 23. Aug. 2020
Sie machen einfach weiter, dreist und unbeirrt
Es gibt gute Quellen, auch im Netz, gute Bücher, Vorträge etc., Stimmen, die aufklären über den Coronawahn und wahrhaft Erkenntnis bringen. Die Zeitschrift Cato. Magazin für neue Sachlichkeit hat schon in ihrer Märzausgabe 2020 deutliche Kritik an dem Corona-Überfall geäußert.
Doch das schert jene nicht, die über Millionen Menschen die Mediengewalt haben, deren Fühlen und Denken steuern können. Selbst wenn einige hunderttausend Menschen, was schon hoch gegriffen ist, ein gutes Buch gelesen, einen guten Vortrag zur Kenntnis genommen haben, und wäre es eine Million – die übrigen Millionen, die großeMasse, kann man wie eine Schafherde lenken, ihr Bewußtsein beliebig formen.
Ein paar hunderttausend, ein paar Millionen im Land wissen oder ahnen es zumindest: da stimmt einiges nicht an der ganzen Virus-Hysterie 2020. Was kümmert es die Mächtigen? Sie haben die Macht, die Mediengewalt und machen einfach weiter. Dreist und unbeirrt, zu jeder Lüge, jedem Schachzug bereit, der den eigenen Zwecken dienlich ist.
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Ich bin kein Prophet, ich verbinde nur zwei Punkte der Realität, ziehe die Linie weiter und sehe, wohin es führt. Warnung vor dem, was kommt? Mediziner, Geschichtswissenschaftler, Philosophen, Literaten, Theologen haben in ihren Worten Prophetie genug geäußert. Wenn das Erdbeben da ist, hat prognostische Seismographie keinen Sinn mehr.
Wie nun weiter, wenn das Beben stärker wird? Was sind wir bereit auszuhalten, wenn wir an Leib und Seele in Bedrängnis geraten (Maskierung, Corona-App, Impfzwang, der Chip etc.), welche Opfer können wir bringen? Werden wir fallen oder stehn?
22. Aug. 2020
ZITAT: Impfzwang und Mikrochip
“Eine Zwangsimpfung führt zwangsläufig zur Diskriminierung und Intoleranz gegen Menschen, die sie ablehnen. Sie führt zur Polarisierung in der Bevölkerung. Sobald … bestimmte Dinge von der Zwangsimpfung abhängig gemacht werden (wie z. B. Ausübung bestimmter Berufe, Reisen, Bewegungsfreiheit), werden Chancengleichheit, Handlungsfähigkeit und Handlungsfreiheit jener, die die Impfung ablehnen, beschnitten …”*
* Vater Panteleimon v. Buchhagen: Handreichung zu den Themen Zwangsimpfung und Einpflanzung eines Chip, Buchhagen: Deutsches Orthodoxes Heiliges Dreifaltigkeitskloster, Juli 2020, S. 1 – 2; zu den medizinischen Aspekten vgl. S. 4 ff.
“Die Einpflanzung eines Mikrochips ermöglicht es, den Träger digital und über Funk jederzeit und überall zu orten und zu identifizieren. Der Chip wird dauerhaft im Leib verankert; damit wird der Mensch behandelt wie Vieh …, wie ein Stück Seife oder irgendeine Ware.” – “Moderne Technologien bieten darüber hinaus schon heute das Potential, Menschen mit Hilfe eines Mikrochips und bestimmter Sendeanlagen mental zu beeinflussen. Z[um] B[eispiel] kann der Adrenalinausstoß verringert oder erhöht …, über die Hypophyse … das Sexualverhalten beeinflußt werden [Stichwort: globale Geburtenkontrolle]. Über den Mikrochip kann Migräne, Kopfschmerz, Hochstimmung, Nieder-geschlagenheit, Erschöpfung oder Euphorie erzeugt oder die Herzfrequenz beeinflußt werden. … Es wird weiter daran geforscht, Menschen per Chip und mit Hilfe der modernen elektronischen Netze einen fremden Willen aufzuzwingen und künstliche Gedanken und Gefühle zu erzeugen. Das ist nichts anderes als geistige Fremdbestimmung und Unterjochung.”*
* P. v. Buchhagen, a. a. O., S. 8 – 9; zu den theologischen Aspekten vgl. S. 10 – 14.
22. / 23. Aug. 2020
Verraten und verkauft
Ein Orthodoxer (solch klare Analyse vermisse ich bei evangelischen Kirchenleitungen) spricht es unumwunden aus, in welcher Gefährdung wir stehen mit Impfzwang und Mikrochip (etc.). Von meiner eigenen Kirche, der protestantisch-protestarmen, und dem Gros ihrer Pfarrerschaft fühle ich mich an diesen Punkten und in der gesamten Corana-Hysterie schmählich im Stich gelassen, verraten und verkauft, den Mächten dieser Welt ausgeliefert.
Erschütternd die Blindheit, die Naivität im Umgang mit der Wahrheit, diese Gutgläubigkeit gegenüber den offiziellen Medien, dieses Nicht-wahrhaben-Wollen finsterer globaler Machenschaften, dieses Verharren in der frommen Enklave, in Summa: diese totale Verfallenheit an den Geist der Zeit, die mit dem Verlust an kritischer Potenz einhergeht – das ist es, was mich erschreckt und mir im Blick auf Kirche große Sorgen macht,.
Viele sind ausgetreten, ein Musiker aus Leipzig z. B. (“mit dieser Kirche will ich nichts mehr zu tun haben”), ein renommierter Buchhändler aus Dresden, eine ganze kinderreiche Familie aus der Stadt X. Es ist bitter, dass man Euch hinausgetrieben hat. Ich wollte, Ihr wäret geblieben mit Eurer Stimme. – Ich persönlich bleibe als Christ und protestantischer Theologe Teil dieser Kirche, in der ich aufgewachsen bin und die mich in sozialistischer Zeit, bis in die Marktwirtschaft hinein, im Gottvertrauen begleitet und gestärkt hat. Auch schwere Enttäuschung treibt mich da nicht hinaus; man kann sich die Familie, in die man hineingeboren ist, nicht aussuchen. Ich trete nicht aus, schon um der Familie willen nicht, aber ich erkläre – Distanz.
Vater Staat und Mutter Kirche? Soll ich in dieser unheiligen Verbindung meine Eltern sehen? Da muß ein anderes Gleichnis her … Nach biblischem Verständnis ist Kirche die Braut Christi. Wer hier die Kraft hat, theologisch weiter zu denken, irgendeinen Trost zu finden, der tue es und teile es mir mit.
23. Aug. 2020
Unruhen im Hause der Sprache
Im Hause der Sprache ist das, was unter keinen Umständen geschehen darf: der Bürgerkrieg längst ausgebrochen. Da geht man sich mit Schlag- und Knüppelworten zu Leibe, stehen konkurrierende Überzeugungssysteme einander unversöhnlich gegenüber, wird mit Sprachakrobatik jede beliebige Tatsache ins Gegenteil umgedeutet, die Wirklichkeit verdunkelt. Am Ende macht noch der Erschlagene Hetzjagd auf Ausländer, aber auf seinem Grabe tanzen, das darf man ungestraft (Stichwort Chemnitz).
Vernunft und Logik haben dort keine Chance, wo die Bilder herrschen, Zerrbilder von Wirklichkeit. Wo ist Wahrheit, die das Verborgene ans Licht bringen will? Man hat sie verbannt, kein Platz für sie im Hause der Sprache. Jedes “Wahrheitssystem folgt seiner eigenen inneren Logik, deren Gesetze es allen aufzwingt.”*
* Michael Esders: Sprachregime. Die Macht der politischen Wahrheitssysteme, Lüdinghausen / Berlin: Manuscriptum, 2020, S. 26. Wahrheit ist hier in Anführungszeichen zu setzen, weil es eben nur das bezeichnet, was innerhalb eines Sprachregimes als “Wahrheit” verstanden wird. Wo Sprachregime herrschen, muß Wahrheit weichen. Aus dem Leben läßt sie sich nicht verbannen.
Wie fein, wie haarscharf es zugeht, wie jovial man einander gegenüber sitzt, sich in den Haaren liegt im Hause der Sprache, ist aus einer Rede der Bundeskanzlerin vom 27. 11. 2019 zu lernen: “Meinungsfreiheit in unserem Lande ist gegeben”, behauptet sie. Und weiter (in dreifacher Sage): “All denjenigen, die behaupten, sie dürften nicht mehr ihre Meinung sagen, muß ich sagen: Wer seine Meinung sagt, auch prononciert, der muß damit leben, dass es Widerspruch gibt.”* * Zitiert bei Michael Esders, a. a. O., S. 27.
Nun, dann leben Sie, Frau Bundeskanzlerin, bitte mit dem Widerspruch von Millionen in Ihrem Lande und machen uns nicht vor, es gäbe ihn nicht.
22. Aug. 2020
Menschenrechte
In den Nachrichten Mitte Juli 2020 höre ich einen Sprecher der Vereinten Nationen, der im Blick auf die Coronakrise äußert: “Was wir brauchen ist mehr Regulierung, Transparenz, Kontrolle.”
Der regulierte, in jeder Hinsicht transparente, kontrollierte Weltbürger. Das sind Menschenrechte, das ist Demokratie in der Sprache der UNO.
16. Juli / 21. Aug. 2020
Bußgeld in Sachsen
Ist es wahr, was ich da gehört habe: Sachsen will ab September 2020 gegen Maskenverweigerer einen Bußgeldkatalog zur Anwendung bringen? Das beträfe dann auch mich ganz unmittelbar.
Aber man wird doch nicht etwa in jeden kleinen Laden eine Aufsichtsperson stellen? – Nein, man rechnet damit, dass es in der Bevölkerung genügend “Verantwortungsbewußte”, sprich: Denunzianten geben wird, die den Nicht-gebrauch der Maske zur Anzeige bringen, das heißt ihre Mitmenschen als verantwortungslos anschwärzen. So betrachtet ist diese Bußgeldandrohung der blanke Aufruf zur Denunziation.
Denunziantentum gab es auch in Systemen vor uns, von denen wir uns doch unterscheiden, distanzieren wollten … Wer sich heute der globalen Coronahysterie, den fraglichen “Hygienemaßnahmen” und dem irrigen Glauben an den allgesundmachenden Impfstoff widersetzt, gilt schlechthin als Volksschädling, als Feind der Gesundheit, des Lebens überhaupt. Und das ist eine gefährliche, den Unfrieden im Volke nährende Ideologie.
21. Aug. 2020
Do it again? Versuch über das Faschistoide
Da gehen Menschen auf die Straße in Erinnerung an die Bombardierung Dresdens. Bei Gegendemonstranten liest man Schilder wie diese: “Do it again – tut es wieder!” Ich nehme an, dass dies Auswüchse sind und die achtbare Linke sich insgesamt von derartigen Äußerungen distanziert.
Dringende Mahnung, auch an Audacia in Dresden / Neustadt: doch nicht jede Haltung, die dem eigenen Überzeugungssystem widerspricht, als “rechts” zu brandmarken. Auf manche Gegendemonstration zu gleichem Termin am gleichen Ort könnte man durchaus verzichten, Toleranz üben und Andersdenkende das Ihre äußern lassen. Das gilt in Dresden und auch für Ostritz in der Oberlausitz. Wir müssen heraus aus dem Schema links-rechts!
Do it again … Man weiß nicht, was man da redet. Sie würden es nicht sagen, wären sie mittendrin im Feuersturm. Und das Kind, das ihn erleben mußte, denkt in diesen Augenblicken nicht darüber nach, ob der Vater ein überzeugter Naionalsozialist oder ein Mann im Widerstand war. Wo die Not so unmittelbar ist, so nah auf der Haut, treten Überzeugungsgeflechte in den Hintergrund, sie verbrennen buchstäblich, was bleibt, ist der Kampf um die nackte Existenz.
Böses Spiel mit den Zahlen – bis auf den heutigen Tag. Die einen rechnen die Opfer des Dresdner Angriffs hoch, die anderen rechnen sie runter. Man merkt nicht, wie man da – gesteuert von eigenem Interesse – mit dem einzelnen Menschenleben spielt, es entwertet.
Wenn wir vom Faschistoiden reden (von dem, was der inneren Struktur nach faschistisch ist), sollten wir es nicht nur bei den Rechten suchen, sondern auch auf der linken Seite, nicht nur in der machtvollen Männerwelt, sondern auch bei den Feministen, nicht nur in der Vergangenheit, sondern – hier und heute!
Nach Faschistoidem muß man nicht spüren, es läuft einem über den Weg. “Erziehung des Menschengeschlechts?” – Wir sind nicht besser als die vor uns.
21. / 23. Aug. 2020
Festungshaft
Die Anfälligkeit für herrschende Ideologien, die Gefahr, sich gesetzten Denkrahmen und Sprachregimen zu beugen, eigenständiges Denken aufzugeben, kurzum: sich verdummen zu lassen, besteht nicht nur im einfachen Volk. Bei den Intellektuellen, den Studierten ist die Gefahr am größten. Theologen nicht ausgenommen, die mangelnde Urteils- und Entscheidungs-fähigkeit nicht selten mit Theologie und Frömmigkeit bemänteln.
Ist ein Überzeugungsgefüge*, ein Denkrahmen erst einmal übernommen, hat sich die Meinung, die man für die eigene hält, erst einmal gebildet, ergreift man sie fest und läßt sie nicht mehr los, untermauert sie mit allen rationalen Argumenten, die irgend auffindbar sind. So erstarrt das Meinungsgefüge immer mehr, wird zur Ideologie, zum Grab des Denkens.
Dahinter das Bedürfnis nach Sicherheit und der Stolz, nicht aufgeben zu wollen, was man hat, um nur nur ja seine innere Haltung, sein Leben nicht ändern zu müssen. Die eigene Festung, auch wenn sie unter Beschuß steht, scheint da immer noch das Sicherste zu sein. Nur ja nicht schutzlos, ohne Schlagworte (ohne das Waffenarsenal der üblichen Argumente), hinaus ins offene Land, in die Begegnung mit Menschen, die kritisch denken, anders als ich. – Werfen wir unsere Meinungen weg, fangen wir neu an zu denken, miteinander!
* Vgl. Michael Esders: Sprachregime. Die Macht der politischen Wahrheitssysteme, Berlin: Manuscriptum, 2020. Eine ausgezeichnete Analyse, wie heute mittels Sprache Wahrheit manipuliert und mit Sprachakrobatik ins Gegenteil verkehrt wird. Eine sprachphilosophische Betrachtung, die nicht leicht zu lesen ist. Ich verwende anstelle des Begriffs “Wahrheitssystem” eher Begriffe wie: Überzeugungsgefüge, Gewißheitssystem, Meinungskonglomerat, Ideologie etc. Kritisch betrachtet wird in jedem Falle, was ein Mensch oder eine Gruppe von Menschen für Wahrheit hält.