WendeBlätter 2020, Ausgabe 56

Vorbemerkung

Es ist wie mit anderen Dingen. Manchmal ödet einen das Schreiben an, aber bevor es nicht getan ist, hat die Seele keine Ruh’. Vieles ist ja ohnehin in den Wind gesprochen. Was soll ich einem Theologen-Freunde sagen, der 2020, mitten in der Krise, allen Ernstes behauptete, unsere Zeitungen berichteten „objektiv”, oder wie ein Bischofsbüro ernstnehmen, das im April 2024 von einer „ausdifferenzierten Medienlandschaft” spricht?

Wer es nicht merkt, wie die Hauptmedien die Politik unserer Regierung fördern, ihr Sprachrohr sind, dem ist nicht zu helfen. Ebensowenig wie dem braven Bürger, der sich abends vor den Fernseher räkelt und alles, was dort heraus-kommt, für bare Münze nimmt. Angesichts solcher Haltung träger Gutgläubig-keit gestehe ich meine Hilflosigkeit ein. Worte bewirken da wenig. Man mag mir Gutgläubigkeit in anderer Beziehung vorwerfen. Nun gut, dann prüfen wir die Dinge, verständigen uns sachlich darüber und vergessen bei aller Debatte – das Leben nicht.

Der Frühling bricht sich unaufhaltsam Bahn, ich atme, freue mich am weißen Flieder, an dem blühenden Apfelbaum im Garten, gehe mit dem Sohne wandern in der Sächsischen Schweiz. Eine Freude besonderer Art ist mir der Chorgesang. Eine Bruckner-Messe mit Chor und Orchester am Ostersonntag in Nixdorf – und das Lied von der LERCHE, die aufsteigt in den Himmel. – Lassen wir uns den Blick nicht verdüstern. Schauen wir zu ihr auf …

08./16. April 2024

Die Welt ohne Sünde ist eine Illusion, deshalb ist auch Optimismus eine Illusion. Wir brauchen einen realistischen Blick. Und Realismus lernen wir aus der Bibel; solcher Realismus lässt uns pessimistisch sein, dort, wo es angebracht ist und auch optimistisch, wo Hoffnung berechtigt ist. Unsere Hoffnung liegt im Namen Jesu Christi. Die Wahrheit befreit zu neuem Leben, das ist die Botschaft des auferstandenen Christus.*

* Frei nach Pf. Henryk Ulatowski / Pirna (aus seiner Predigt v. 21. April 2024 in der kathol. Kirche Sebnitz).

Du bist nicht mein Feind. Ansprache zum Ostermontag 2024 auf dem Neumarkt in Dresden*                                             * Vgl. das Video bei telegram.

Ihr Lieben …, fröhliche Ostern Euch allen, ein frohes Auferstehungsfest! – Ich bin Gert Zenker aus Sebnitz, Theologe, Protestant, seit vier Jahren Herausgeber der WendeBlätter 2020. Heute aufgefordert, zu Euch zu sprechen. Ich bitte um Euer Gehör, knapp zehn Minuten, nicht länger … Das Alte Testament mahnt uns: Wo viele Wort sind, geht’s ohne Verfehlung nicht ab.

Ja, welche Botschaft wollen wir weitergeben, einander schenken an diesem Ostermontag 2024? – Vielleicht diese: dass wir allesamt, auf welcher Seite wir auch stehen mögen, fehlbare Menschen sind, dass wir irren können und angewiesen sind auf Geduld miteinander … 

Und auch diese Botschaft: dass es eine Auferstehung gibt aus unseren fest-gefahrenen Denkmustern, unseren Feindbildern links-rechts und aus aller kriegerischen Rhetorik. Eine Auferstehung aus den Bildern und Strukturen  des Todes, die uns überall umgeben, uns niederschreien und im Innersten zu packen suchen. – Manchmal fühlt man sich unter all diesen traurigen, niederdrückenden Nachrichten selbst wie tot, wenn überall nur von Hinterlist, Krieg und Ver-derben die Rede ist.

Als Antithese, als Gegenmittel Worte aus einem Volkslied. Kennen wir noch Volkslieder? – „Frühlingszeit, Frühlingszeit, machst mir das Herze so weit … Munter rauscht das Bächlein silberhell, Vöglein, es pfeift so hell …“ – Wo ist uns das geblieben? —

Suche den Frieden und jage ihm nach. Das ist eine Jagd ohne Kriegsgerät, getreu dem als pazifistisch geschmähten Motto von Kirche einst, in der Zeit der DDR: „Frieden schaffen ohne Waffen.“ – Das ist der Weg, die Hoffnung und das Ziel. Auf etwas anderes sollten wir uns nicht einlassen.

Wo ist er, der hoch gepriesene soziale Diskurs, der Dialog in der Gesellschaft? Legen wir als Erstes die Schlagworte ab, sprechen wir doch endlich wieder miteinander, über Fronten hinweg. Es müssen nicht viele komplizierte Worte sein. Bringen wir Leben, den Frühling in unsere Gesellschaft, schenken wir dem anderen, an dem wir – nach den bitteren Erfahrungen der jüngsten Ver-gangenheit – mehr oder weniger stumm vorübergehen, ein lebendiges, befreiendes Wort der Zuwendung. Hier liegt der erste Schritt zur Freiheit …

Geben wir zu erkennen:  Du bist nicht mein Feind, wie auch immer Du denken magst. Du bist nicht mein Feind. Anders gesagt: nur gegen etwas zu sein, kann nichts fruchten, wenn dabei der Mensch aus dem Blick kommt.

Ja, es gibt Wünsche .. Unter anderem erhoffe ich mir Wahrhaftigkeit in der Politik, eine freie Berichterstattung ohne Direktiven, im Sozialen die Pflege des gesunden Menschenverstandes, eine von trennenden Ideologien unbelastete Beziehung zwischen Mann und Frau – und manches mehr. Ich wünsche mir ein Land, das ich als Heimat, als mein Zuhause verstehen kann, das ich in Würde, ohne Missbilligung, Vater- und Mutterland nennen darf. Und als Christ wünsche ich mir, dass die Botschaft in unseren Kirchen und Gemeinden nicht weltlichen Rastern folgt, sondern unterscheidbar bleibt von dem, was in den Zeitungen steht. Wenn es von den Kanzeln genauso klingt und tönt wie in den Zeitungen, kann etwas nicht stimmen.

Wichtig vor allem die Erkenntnis: Du bist ein Mensch, Du bist mehr als mein Urteil über Dich. Das ist ein Appell über alle Fronten hinweg: Du bist ein Mensch, Gottes Geschöpf wie ich. Das zu verstehen ist das erste Gebot der Humanität. Sonst sollten wir dieses Wort nicht gebrauchen. – Mit markigen Sprüchen auf Transparenten oder in Sprechchören, von welcher Seite auch immer,  ist es nicht getan. Was wir taugen oder nicht, erweist sich daran, wie wir dem Menschen begegnen, der uns als Feind gegenüber treten will. Auf dieses Spiel lassen wir uns nicht ein, was immer unsere Verwundungen sein mögen.

Sanftmut, Geduld, Nächstenliebe, das sind alte Tugenden [Tugend meint Tatkraft, Lebenstüchtigkeit], die wir neu mit Leben zu erfüllen haben. – Führen wir den Kampf auf diesem Felde: Sagen wir unserem  eigenen Starrsinn, der eigenen Lieblosigkeit den Kampf an. Dem eigenen Ich. Das ist der wahre Aufstand, die wahre Selbstverwirklichung. Die wahre Selbstverwirklichung liegt in der Überwindung der Ichhaftigkeit, des Egoismus.

Reden, sagen, was zu sagen ist, und dabei die Fassung, die Liebe bewahren –  keine leichte Aufgabe. Aber eben darin liegt die wahre „Dialogfähigkeit“ … Sonst bleibt unsere Gesellschaft leblos und starr, von Gräben durchzogen wie in einem Stellungskrieg.

Friede den Friedlosen, Hoffnung den Hoffnungslosen, Liebe den Ungeliebten … Das könnte unser Motto sein.

Auch am globalen transhumanen Wesen wird die Welt nicht genesen.

In den Seligpreisungen des Neuen Testaments (Matthäus,  Kap. 5) lesen wir: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. / Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. / Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.  / Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“

Es gibt eine Auferstehung von den Toten. Am Ende der Zeit und schon jetzt! Ich wünsche Euch ein frohes, gesegnetes Osterfest. Mit den Versen eines Liedes, das wir – Tschechen und Deutsche – gestern, zum Ostersonntag 2024,  während der Messe in Mikolasovice / Nixdorf, einem Ort unweit von Sebnitz, gesungen haben: das in Nixdorf beheimatete Osterlied von Emanuel Geibel (1815–1884), in Wort und Melodie eines der schönsten Osterlieder, die ich kenne; ich spreche abschließend V. 1, 3 u. 4:

(1)

„Die Lerche stieg  am Ostermorgen / empor ins klarste Luftgebiet

und schmettert‘ hoch im Blau verborgen / ein freudig Auferstehungslied.

Und wie sie schmetterte, da klangen / es tausend Stimmen nach im Feld:

Wach auf, das Alte ist vergangen, / Wach auf, du froh verjüngte Welt!

(3)

Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen, / die ihr im Winterschlafe säumt,
In dumpfen Lüsten, dumpfen Schmerzen / Ein gottentfremdet Dasein träumt.
Die Kraft des Herrn weht durch die Lande / wie Jugendhauch, o laßt sie ein!
Zerreißt wie Simson eure Bande, / Und wie der Adler sollt ihr sein.

(4)

Wacht auf, ihr Geister, deren Sehnen / gebrochen an den Gräbern steht,
ihr trüben Augen, die vor Tränen / ihr nicht des Frühlings Blüten seht,
ihr Grübler, die ihr fern verloren / traumwandelnd irrt auf wüster Bahn,
wacht auf! Die Welt ist neugeboren, / hier ist ein Wunder, nehmt es an!

25./28. März 2024, bearb. 01. April 2024

Den Gutgläubigen …

„Es wird doch niemand absichtlich so vielen Menschen Schaden zufügen, sie mit Vorsatz krank machen. Das glaube ich nicht“ – ein Argument, das mir in den vergangenen Jahren immer wieder begegnet ist.

In seinen „Unerhörten Kriminalfällen“ schildert Pitaval (1673–1743) einen Gift-mord, den die Marquise von Brinvillier im Komplott, in Verschwörung mit ihrem Liebhaber an ihrem Vater und einigen anderen Verwandten verübt, um sich das alleinige Erbe zu sichern. Mit kalter Berechnung und der Miene zärt-licher Besorgnis bringt sie dem Vater eine vergiftete Suppe und beobachtet die Wirkung des Giftes. Alle Sorge um die Gesundheit des Vaters ist nur vorge-täuscht.

Pitaval schreibt hierzu: „Gewisse Verbrechen, besonders Verbrechen dieser Art, sind so abscheulich, dass man, geschweige sie zu vermuten, sich nicht einmal ihre Möglichkeit vorstellen kann.“*

* François Gayot de Pitaval: Die Marquise von Brinvillier. – In: Unerhörte Kriminalfälle, Leipzig: Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, 1980, S. 33 – 94, hier: S. 40.

Was im Kleinen gilt, gilt auch im Großen. Wenn wir das abgrundtief sündhafte Wesen des Menschen und seine Neigung zum Bösen aus der Bibel nicht begreifen wollen, dann helfen uns vielleicht Berichte über echte Kriminalfälle, die Gutgläubigkeit zu dämpfen,  den realistischen Blick zu schärfen und zu erkennen, wozu Menschen fähig sind, wenn Eitelkeit, Geld und Machtgewinn sie antreiben, bildlich gesprochen: der Teufel im Herzen sitzt.

Wie Ehrgeiz und Machtgier, die Sucht, als König über ein Land herrschen zu wollen, einen Menschen zum mehrfachen Mörder werden lässt (und immer ist Verschwörung dabei), kann man man auch aus Shakespeares „Macbeth“ lernen. Die kriminelle Energie steigert sich ins Immense, wenn eine Clique oder ein Einzelner danach giert, Herr über die ganze Erde zu sein. Da geht es buch-stäblich über Leichen. Ein paar Hundertausend Tote oder ein paar Millionen spielen da keine Rolle. 

11. März / 20. April 2024

Geschwärzt. Aus der Küche des Robert-Koch-Instituts

Bedenkt man, dass Robert Koch (1843–1910) mit seinen massenhaften Impfexperimenten an Menschen eine zwielichtige Person ist, so trägt das KRI seinen Namen wohl zu Recht. – Bei Wikipedia ist zu lesen:

„Wie in jüngeren Jahren bekannt wurde, hat Robert Koch in Afrika an Menschenexperimenten teilgenommen. Dabei wurden Kranke auf seine Anweisungen hin in Konzentrationslagern eingesperrt. Experimente an Menschen waren in Deutschland verboten, weswegen Koch es gelegen kam, Tests an der afrikanischen Bevölkerung [!] durchzuführen, wo es keine Bestimmungen gab.“

Nun mussten die internen Protokolle des Robert-Koch-Instituts doch offengelegt werden, allerdings mit reichlichen Schwärzungen.* Dazu lieferte man ein Konvolut von beträchtlichem Umfang, das die Schwärzungen zu rechtfertigen sucht. Aus den vorliegenden Texten ist klar ersichtlich, dass neben Gesundheits-gesichtspunkten auf dem Fundament fraglicher „Wissenschaft“ politische Erwä-gungen einen hohen Anteil an den seit 2020 getroffenen Entscheidungen hatten.

Das liest sich in den Akten so: die erhöhte „Risikobewertung wird öffentlich, sobald NAME GESCHWÄRZT ein Signal dafür gibt …“ Strittig ist, wer die Corona-Risikobewertung, etwa im März 2020, zu verantworten hatte, ein externer oder ein interner Akteur. Oder eine Personen-Gruppe. 

* Vgl. den Artikel von Frank Hauke: Schwarz auf schwarz. Corona-Protokolle. Welche Fragen die Zensur der Dokumente aufwirft. –In: Junge Freiheit Nr. 15 v. 5. April 2024, S. 7.   

Hier auch eine „Chronik der Corona-Politik“ Febr. 2020 bis März 2023.

Es ist nicht abwegig zu argwöhnen, dass man mehrmals zu dieser Methode willkürlicher Risikoerhöhung gegriffen hat, z. B. an einem Wochenende, für das eine große Querdenker-Demonstration angemeldet war. Die Verkündung einer höheren „Inzidenzzahl“ war durchaus geeignet,  die befürchtete hohe Teilneh-merzahl zu schmälern oder die Demonstration ganz zu verbieten. Solche Manipulationen politischer Art mit dem schwammigen Argument der Inzidenz hat es nachweislich gegeben.*

 * Vgl. das statistische Corona-Mitteilungsblatt von Prof. Peter Dierich / Zittau, das seit 2020 wöchentlich erscheint, auch im Netz abrufbar ist. 

Leider ist das Lavieren des RKI nicht der einzige Punkt der Coronakrise, wo man das Volk buchstäblich für dumm verkauft hat. Welche Entscheidungen soll ein Politiker auch fällen, wenn die eigene Frau eine Maskenfirma betreibt. Das Produkt musste ja abgesetzt werden. Und wo es um Absatzinteressen geht, spielt es keine Rolle, ob Kinder in der Schule frei atmen können oder nicht.

Nicht zuletzt ist auch das Komplott von WHO und Pharmaindustrie  unbestreitbar. – Die Mitläufermasse, die dem Test-, Masken- und Impfgebot gutgläubig gefolgt ist, wird über solche Entdeckungen nicht glücklich sein. Man wird diese Dinge, wenn überhaupt, nur widerwillig zur Kenntnis nehmen, schulterzuckend und mit süßsauerer Miene. Am liebsten Schwammn drüber. Wer gibt schon gern zu, dass er einem Irrtum aufgesessen und in der Herde blind mitgelaufen ist.

In Dresden hat sich eine beträchtliche Zahl von Krankenschwestern der Impfung (d. h. der Genmanipulation) konsequent verweigert. Kündigen konnte man ihnen nicht, es waren einfach zu viele. Dagegen war das Impfdiktat machtlos.

Ein Lehrstück in Sachen aufrechter Gang und Zivilcourage …

NB: Nach gängigem Muster wird das Onlinemagazin „Multipolar“, das durch Klage den Gerichtsbechluss zur Freigabe der interneten Protokolle des RKI erwirkt hat, als „rechts“ gebrandmarkt. – Ob rechts oder links, das tut hier nichts zur Sache, das Schema taugt ohnehin nichts. Es geht nicht um Schubfächer, sondern um ein konkretes Thema: die Handlungsweise des RKI. Die Offen-legung der Protokolle ist ein berechtigtes Anliegen. Dass die öffentlich-rechtlichen Medien, z. B. das ZDF,  nicht selbst die Offenlegung gefordert haben, ist ein Armutszeugnis für den Jounalismus hierzulande und zeigt deutlich, was von unseren „Qualitätsmedien“ zu halten ist.  

06. April 2024  

Wolf Biermann. Eine Autobiografie

Ja, Wolf Biermann, Jg. 1936, bleibt ein Thema. Und mehr als das: Biermann ist ein Mensch mit einer spezifischen DDR-Erfahrung. Ein Arbeiterkind jüdischer Abstammung. Seine Wiege: der  Kommunismus. Ein Antifaschist im besten Sinne, nicht nur plakativ, im Schlagwort, wie es heute bei jeder Gelegenheit gebraucht und abgenutzt wird.

Seine Autobiografie: „Warte nicht auf bessre Zeiten“, Berlin: Ullstein, 2016, 2. Aufl., ein Buch von 543 Seiten, ist ein Lehrstück – für den Überlebenskampf in  Diktaturen. Keine großen Worte vom „Widerstand“, Biermann hat einfach seine Lieder gesungen, man hat versucht, ihn daran zu hindern. Das ist nicht gelungen. Insofern ist Biermann, diese sympathische Großschnauze, ein Hoffnungsträger. Ein plattes Wort für einen Barden wie Biermann. Hoffnung ist eine Illusion, aber ohne Hoffnung gibt es kein Leben, keine Wirklichkeit (im Buch steht das mit anderen Worten).  

In Hamburg Altona aufgewachsen, hat es den 1936 geborenen Wolf irgendwann in die DDR, das Traumland des Kommunismus, verschlagen, wo er seine Lieder und Gedichte zunächst dem Parteipublikum vortrug. Die Partei reglementierte ihn, also sang er seine kritischen Lieder vor allem im Freundskreis. Dabei wurde er immer bekannter. Ein erster Durchbruch war erreicht, als 1962 in dem begehrten DDR-Monatsblatt „Das Magazin“ – allem voran das Foto einer schönen Nackten auf sandigem Grunde – ein dreiseitiger Artikel über ihn, den „Troubadour de Berlin“ und über Manfred Krug, den „singenden Gitarristen“ erscheint (mit Fotos von beiden, die Biermann in seine Autobiografie aufge-nommen hat).* Ich habe das entsprechende Heft des von Hilde Eisler, der Schwägerin Hanns Eislers, geleiteten Monatsblattes in der umfänglichen, von 1954 bis 1989 reichenden Magazinsammlung meines Vaters Ernst Rudolf Zenker (geb.1923, gest. 2017) auch gefunden.

* Hansgeorg Stengel: Chanson de Berlin. –In: Das Magazin, Heft 3, März 1962, Berlin: Verlag „Das Neue Berlin“, S. 57–59. Vgl. Fotoseite Nr. 15 in Biermanns Autobiographie.

1976 ist Biermann mit Raffinesse aus der DDR ausgebürgert worden. Man ließ ihn – das war eine Falle – nach dem Westen reisen und nahm das Konzert in Köln zum Anlass, ihn auszustoßen. Ich erinnere mich, wie ich im Pfarrhaus Baalsdorf bei Leipzig (1973–78 war ich Theologiestudent) das Kölner Konzert im grieseligen Westfernsehen miterlebt habe.  

Ausgestrahlt wurde das Konzert meines Wissens nachträglich, in einer nächt-lichen Übertragung. Später, in den 80er Jahren, haben wir in Sebnitz, im vertrauten Wohnzimmer-Kreise, aus einem Liederbuch, das aus dem Westen stammte, mit verhaltener Stimme Biermanns Lieder gesungen: „Du, lass dich nicht verhärten in dieser harten Zeit …“ und „Soldat, Soldat in grauer Norm … Soldaten sind sich alle gleich, lebendig und als Leich“. Rolf Böhm, Der junge Kartograf, sang zur Gitarre mit rauer Stimme Lieder von Hannes Wader. Das war in Sebnitz, im großelterlichen Hause, an einer Straße, die damals Karl-Marx-Straße hieß, vordem Adolf-Hitler-Straße, ursprünglich Lange Straße. Den  Namen hat sie jetzt wieder; niemand soll sie je Klaus-Schwab-Straße nennen …

Beeindruckend Biermans Freundes- und Bekanntenkreis, wie er über Jahrzehnte gewachsen ist: Ernst Busch, Hanns Eisler, Stephan Hermlin, Sarah und Rainer Kirsch, Eva-Maria und Nina Hagen, Rudi Dutschke, Udo Lindenberg, Heiner Müller, Jürgen Fuchs, Robert Havemann, Bärbel Boley, Heinrich Böll, Günter Wallraff, Günter Grass, Ernst Bloch, Joan Baez, Jean-Paul Sartre, Marcel Reich-Ranicki, Christa Wolf etc.

Diese eine Freundschaft verdient besondere Erwähnung, auch wenn sie im Laufe der Unzeit verblasst ist: die mit dem renitenten, im Mai 1974 verhafteten Schriftsteller und Regimekritiker Siegmar Faust, für dessen Befreiung aus dem Gefängnis sich Biermann eingesetzt, ihn nach der Entlassung (1976) in Ostberlin bei sich aufgenommen hat. Autobiografische Texte von Schriftstellern wie Ulrich Schacht und Siegmar Faust, die für ihre Überzeugung in den Stasi-Knast mussten, lesen sich freilich ganz anders als Texte der sonstigen Literatur-szene. Siegmar Faust war es gelungen, einen Kassiber nach draußen zu schmuggeln: „Wenn mich nicht bald etwas rettet, kratze ich ab … Terror, Folgerungen, Repressalien, Schikanen werden immer schlimmer … Entreißt mich diesen Menschenmördern.“* Der Kassiber erreichte Robert Havemann, dieser war mit Honecker bei den Nationalsozialisten in Kerkerhaft gewesen. Robert H. wandte sich an Erich H. – und hatte Erfolg.         

Aufgefordert, Christa Wolf zu verteidigen, der man nach der Wende ihre Haltung 1968 zum Einmarsch in die CSSR und zudem IM-Tätigkeit vorwarf, schrieb Biermann einen Artikel, in dem er – gegen alle Erwartung – „ihr Recht verteidigte, feige gewesen zu sein.“** 

* Zu Siegmar Faust vgl. Biermann: Autobiographie, S. 299–203 u. S. 311–312.

** Vgl. a. O.  S. 436 – 439, hier: S. 439.

Das erste DDR-Konzert Biermanns (die Einreise in die damalige Noch-DDR war eine Wackeltour, zumal Biermann darauf bestand, Jürgen Fuchs mit an seiner Seite zu haben) hat am 01. Dez. 1989 in der eiskalten Leipziger Messehalle II stattgefunden. Trotz Kälte, widriger Akustik, nicht vorhandener Sitzgelegenheiten und Smogalarm in der Stadt wurde das Konzert, das drei-einhalb Stunden dauerte, ein Erfolg.

NB: Der Schriftsteller Jürgen Fuchs ist 1999 früh verstorben – an Blutkrebs. Es besteht der Verdacht, dass die Stasi ihn im  Gefängnis hinterm Vorhang mit Röntgenstrahlen attackiert und krebskrank gemacht hat. Geheimdienste schrecken grundsätzlich nicht vor Mord zurück, wenn es darum geht, einen Menschen zu beseitigen, der ihnen unbequem geworden ist.

* Zu Jürgen Fuchs vgl. Biermann: Autobiografie, S. 512 – 515 u. ö.

Die Zeit ist weiter gegangen, wir hinken ihr hinterher. – Amüsant Biermanns Auftritt am 07. Nov. 2014 im deutschen Bundestag (vgl. das Video im Netz). Er sollte ein-zwei Lieder singen, nutzte die Gelegenheit aber für ein konzertantes Gitarrestück und für eine kurze Rede, wo er dem PDS-Flügel eine „Ohrfeige“ verpasste: „Ihr seid nicht links, ihr seid reaktionär!“ Mit dem Kommunismus hat Biermann gerungen, sich im Grunde von ihm verabschiedet, und ist doch – im utopischen Sinne – Kommunist geblieben, auch wenn er sich selbst an diesem Punkt als Verräter, als Renegat bezeichnet.

„Die große Weltgeschichte ist für mich eben Familiengeschichte. Den Kommunismus soff ich mit der Muttermilch … Zu widerstehen macht auch Spaß. All die Lieder und Gedichte sind meine Zeugen. – Mich beseelte in diesem Streit die revolutionäre Sehnsucht nach einem roten Paradies.“  Unmittelbar auf dieses Bekenntnis folgt ein Zitat von Sir Karl R. Popper aus seinem Buche „Das Elend des Historizismus“ (1957):

„Die Hybris, die uns versuchen lässt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen, verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln.“* NB (G. Z.): Bei der Globalisierung nicht anders, da geht es mit der Menschheit direkt in die Hölle, die Utopie gilt nur der Wohlfahrt weniger. Und auch sie wird scheitern.

* Zur Idee des Kommunismus vgl. Biermanns Selbstbekenntnis am Ende der Autobiografie: S. 523–527, das Popperzitat steht auf  S. 523.

Von einem Erlöser, welcher Art auch immer, mag Biermann nichts wissen. „Und käme der Messias, dann würde ich die Flucht ergreifen. In gottbewachter Geborgenheit möchte ich nicht dahindämmern und mich zu Tode langweilen. Ich bevorzuge den Streit der Welt – und die Liebe. Lebendig leben mit begrün-deter Verzweiflung und mit begründeter Hoffnung.“* Also doch: Liebe, Leben, Hoffnung; das alles geht über Vorfindliches hinaus …         * A. a. O., S. 526.

                                                          —

Was bleibt? Biermanns Glaube an die Demokratie, dieser ist, so scheint’s,  an die Stelle der kommunistischen Utopie getreten – mit dem Schattenwurf der Gutgläubigkeit.

In der Corona-Krise hat sich Biermann meines Wissens eher angepasst ver-halten. Enttäuscht haben da nicht wenige Künstler, Schriftsteller, Sänger, auch Theologen, die zahlreich in den öden Corona-Refrain einstimmten. Wenn es ein Recht auf Feigheit gibt, so vielleicht auch ein Recht auf Gutgläubigkeit oder ein Recht darauf, im Alter, nachdem man ein Leben lang gekämpft hat, müde zu werden, das Schwert des Geistes an den Nagel zu hängen.

08./16. April 2024

Unter Theologen: mit Dir als Freund …

Mit Dir als Freund habe ich Angst vor der  nächsten frontalen Diktatur, trage ich Sorge: wie wirst Du, Bruder, Dich verhalten, wo werde ich stehen? Und wie werden wir uns verhalten zueinander?

Ich fühle jetzt, wie das gewesen sein mag im Dritten Reich zwischen den Theologen, die als Deutsche Christen mitliefen im System, und den anderen, die in verschiedenster Form Widerstand leisteten. Und wie es war, als erstere den letzteren im Nachhinein Recht geben mussten. Peinlich für beide Seiten …

Kirche soll doch geistige Heimat sein, nicht irgendein irdisches Reich, sei’s das Dritte, Vierte oder das Fünfte, auf das wir jetzt zusteuern …

28. März/15. April 2024

So nicht, Herr Bischof oder Schuster, bleib bei Deinem Leisten

Ein Bischof, der schon zur Coronazeit auf der pharmafreundlichen Linie lag und verkündete, sich impfen zu lassen sei ein Akt der Nächstenliebe, offenbart im Podcast „Politik in Sachsen“ seine politische Haltung, die (per Bewusst-seinsprägung) exakt der Haltung der Regierung und der ihr dienenden Haupt-medien entspricht: die AfD gehöre in die rechtsextreme Ecke und sei um Himmels nicht zu wählen. Seine Argumente: die Verteidigung der Menschen-würde, die Buntheit der Gesellschaft und die Erhaltung von Demokratie.*

* Die Sächsische Zeitung macht einen Artikel daraus mit der Überschrift, die eine Behaup-tung in eine Frage kleidet: „Warum ist die AfD für Christen nicht wählbar, Bischof Timmerevers?“ (SZ v. 28. März 2024, S. 2; vgl. S. 8: „Kirchen starten Wahlinitiative“).   

Man kann es kurz und bündig sagen: SO NICHT, HERR BISCHOF! Schuster, bleib bei Deinem Leisten. Du hast nicht Wahlempfehlungen zu geben, sondern Evangelium zu verkündigen und Dich um Deine Schäfchen zu kümmern, dass sie dem Glauben, dem Gottvertrauen treu bleiben und sich nicht irremachen lassen vom Ungeist der Zeit.

Es ist verständlich, dass Herr Timmerevers in Dresden nicht wenige Protest-briefe erhalten hat, die sich zum einen mit dem Hinweis auf  Mündigkeit des Bürgers  jede Einmischung in Wahlentscheidungen verbitten, zum anderen den Gleichlauf mit den offiziellen Medien zurückweisen. Wenn es von den Kanzeln und in Bischofspapieren genauso tönt wie in den Zeitungen, dann sind Christen mit Recht verärgert. Verbunden sind derartige, von echter Empörung zeugenden Eingaben an die Bischofskanzlei  nicht selten mit der Androhung von Kirchen-austritt.

Kein Spaß also, nichts Beiläufiges, sondern eine ernste Sache. Und wie antwortet der Herr Bischof? Er lässt eine promovierte Ordinatsrätin für sich sprechen, die in weitschweifiger Erwiderung eben das bestätigt, was sie abstrei-tet: die Gleichschaltung mit den Staatsmedien. Große Worte von „Gewissens-prüfung“, „Förderung des Gemeinwohls“ und Einsatz für „die Schwächsten der Gesellschaft“, „Menschenwürde“ etc. Selbstverständlich wolle man sich nicht einmischen in die Wahlentscheidungen der Gläubigen. Und tut es eben doch! Begründet wird das Ganze mit dem abgegriffenen Schema links–rechts alias gut–böse, dem sich auch Kirche unterordnet, in dem sie  befangen bleibt. Deine Sprache, Deine Wortwahl verrät Dich …    

Dass Kirche hier einer gezielten Bewusstseinsprägung aufgesessen ist, man könnte auch Hirnwäsche sagen, kommt ihr nicht in den Sinn. Die links-rechts-Keule wird überall geschwungen. Gefällt eine Sichweise nicht, bekommt sie den Stempel „rechtsextrem“ und wird ad acta gelegt. Und der Mensch gleich mit.

So werden ganze Themenbereiche aus der Diskussion ausgeschlossen, u. a.  die Hintergründe und Folgen der Coronapolitik. Für mich ist es eindeutig,  dass sich Kirche in der Krise 2020/23 beschämend angepasst verhalten und kein Ver-ständnis gezeigt hat für Menschen, die sich dem Diktat von Maske, Test und Nadel verweigerten. Da waren Christen auf sich selbst angewiesen und hatten bei Kirche (ob evangelisch, katholisch oder freie Gemeinden) keinen Rückhalt, kein Zuhause.

Es geht nicht um die Zuordnung „links“ – „rechts“,* sondern um konkrete Themen, denen wir uns zu stellen haben. Nehmen wir beides zur Kenntnis: z. B. was für und was gegen die Coronamaßnahmen oder die Ausländer-politik unserer Regierung spricht. Prüfen wir das Ganze und bilden wir uns dann ein Urteil. Verzichten wir auf die üblichen Schlagworte und stecken wir den anderen nicht in eine dunkle Schublade, nur weil er zu anderen Schlüssen kommt als wir.         * Vgl. hierzu auch WB Ausg. 54 v. 13. Febr. 2024.  

Haben wir wirklich eine „ausdifferenzierte Medienlandschaft“, wie die Ordi-natsrätin behauptet? Für jene Medien, welche die breite Masse erreichen, gilt das mit Sicherheit nicht! Ganz offensichtlich werden hier „gleichgeschaltete Informationen“ verbreitet.  Wie kann man in einer Bischofskanzlei nur so naiv sein, dies nicht zu bemerken?! Wenn die Ordinatsrätin solch eine medien-kritische  Sichtweise als „populistisch“ brandmarkt, zeigt sie nur, wie sehr sie dem vorgeprägten Vokabularium erlegen und damit „selbst Teil dieser gleichgeschaltenen Informations- und Meinungsindustrie“ geworden ist.

Wenn wir unser politisches System weiter „Demokratie“ (Herrschaft des Volkes) nennen wollen, müssen wir auch die AfD akzeptieren als eine vom Volk gewählte Partei. Man höre nicht auf Verleumdungen, sondern prüfe die Reden von Frau Dr. Alice Weidel und schaue sich das Programm der AfD konkret an. Die AfD rechtsextrem zu nennen, kommt dem Versuch gleich, einen Großteil des Volkes als dumm und politisch unmündig zu erklären.* * Das sagt ein Parteiloser (der sich irgendwann während der Corona-Krise bei der Partei DieBasis eingeschrieben hat) zur Verteidigung von Demokratie.

Kirche, welch edles Motiv, wende sich „gegen alle Extremismen“, die der „gleichen Würde aller Menschen widersprechen“, meint die Ordinatsrätin. Dann kommt der steile Satz, in geschraubtem Deutsch: „Gegenwärtig ist die aggres-sivste Form dabei der Rechtsextremismus.“ Hier schließt sich der Kreis im Zirkel hörigen Denkens. Vom Linksextremismus kein Wort, weil links ja per definitionem etwas Gutes ist.

Es geschehen so viele Dinge, vor unseren Augen. Da sind Kriege weltweit (nicht nur in Israel und in der Ukraine), da sind die Akten des Robert-Koch-Instituts mit geschwärztem Text, da sind Bestrebungen, die Freigabe der Abtreibung weiter voranzutreiben. Gender und Frühsexualisierung machen von sich reden, Kommissionen befassen sich mit dem „Menschenrecht auf Abtreibung“ – und von Kirche kein Aufschrei. Auch der Kriegstreiberei unserer Politiker, die uns kriegstüchtig machen wollen, setzt Kirche nichts Wirksames entgegen. Es ist unglaublich: man befasst sich lieber mit Wahlempfehlungen. – Das sind dann die „fundamentalen Unterschiede im Verständnis des Menschen“.  

                                                            —

Was die Ordinatsrätin zum Thema Kirchenaustritt zu sagen hat, verrät wenig Substanz. Angedeutet ist die Spannung zwischen Forderung nach Zeitgemäßheit und „Modernisierung kirchlicher Ansichten“ auf der einen und der Bewahrung der Lehre auf der anderen Seite. Spannungen müsse man aushalten im Sinne der „Vielfalt“. Im  Konkreten sieht das so aus: Ein Pfarrer wagt es, in seiner Predigt darauf hinzuweisen, in welch hohem Maße glaubensfeindliche Ideologien in unsere Kirchen eingedrungen sind und wie sehr dies dem Gottvertrauen selbst und dem Ansehen von Kirche schadet. Ein Gruppe von Christen, im links-rechts-Muster gedrillt, verfasst daraufhin einen Beschwerdebrief, der dem Pfarrer Unterstützung der AfD vorwirft, obwohl er diese Partei mit keinem Wort erwähnt hat. Am dunklen Kirchen-Horizon droht Entfernung aus dem Dienst vor Ort. – Soviel zum Thema „Vielfalt“ und „Spannungen aushalten“.  

Die eigentliche Klippe: Kirchenaustritte – warum? versucht die katholische Ordinatsrätin als Mund des Bischofs zu umschiffen, eine Klippe, auf der das Kirchenschiff längst gestrandet ist. Das Boot läuft voll, keine Chance zur Rettung, wenn man dem Zeitgeist Tür und Tor öffnet und sich während der Coronakrise gar den Ostergottesdienst und das Singen verbieten ließ. Am Ende komplimentiert man noch den gekreuzigten und auferstandenen Christus aus dem Boot, weil er der Welt nicht ins Bild passt.

Viele Christen hat vor allem das Anpassungsverhalten von Kirche während der Coronakrise schwer enttäuscht. Menschen fühlen sich von Kirche im Stich gelassen. DAS IST DER PUNKT. Und von Kirche selbst keine Aufarbeitung der Mitläuferschaft – nichts. 

Mein Eindruck von den kirchlichen Papieren, die ich in den zurückliegenden Monaten gelesen habe: man unterwirft sich den Schlagwort-Vorgaben der Politik, die Sprache des Glaubens dient nur als Tünche politischen Jargons. Über die AfD zieht man in der Öffentlichkeit in höchst unfairer, undemokratischer Art und Weise her – in der Struktur übler Fama. Dass Kirche sich an diesem Feldzug beteiligt, ist eine Schande.

Dabei geht es um weit mehr als nur um eine „Alternative für Deutschland“ oder keine Alternative. Unter anderem geht es um unser Bild von Geschichte (was wir für wahr halten und was nicht), um das Leben im Mutterleib, um Trans-humanismus und künstliche Intelligenz, nicht zuletzt um die Gefahr eines globalen Faschismus, der sich am Horizont ankündigt. – Schon mal darüber nachgedacht, Herr Bischof? Dann teilen sie uns doch bitte ihre Gedanken mit. Ich hoffe auf Substanz!

15. April 2024

Ordination auf den Zeitgeist?

Bei manchen Theologen im Amt hat es – so  wie sie predigen – den Anschein, als seien sie statt auf Jesus Christus und die Bekenntnisschriften auf den ZEITGEIST ordiniert, ihm zuerst verpflichtet. Kein Wunder, wenn unsere Bischöfe herrschenden Ideologien zu Munde reden, sich der Politik dienstbar machen, das Evangelium beugen und so Christus verraten, der von sich sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben …“ (Joh 14,6).

Wer es in unseren Kirchen wagt, den Einzug weltlicher Ideologien zu kritisieren (Gender ein ganz heißes Eisen) und gegen allen Relativismus DIE WAHRHEIT zu predigen, hat schlechte Karten, steht mit halbem Fuße schon im Berufsverbot.

10. März / 20. April 2024

Kirche auf Abwegen

Große Initiative gegen Rechts, Wahlempfehlungen gegen die AfD. Und zu brennenden Fragen (zum Sprachverderb durch Gender und political correctness, zu Transhumanismus und künstlicher Intelligenz, zur Bewahrung des Friedens angesichts globalen Machtstrebens etc.) kein öffentlich wirksames Wort. Da äußern sich Pfarrer und Bischöfe lieber parteipolitisch, was unter Kirchenglie-dern und Außenstehenden nicht wenig Unmut hervorruft.

In der Zeit des Nationalsozialimus haben sich Christen in Deutschland, sieht man von der Bekennenden Kirche ab, weitgehend von der herrschenden Ideologie vereinnahmen lassen. Die katholische Kirche hatte mit der Macht ein Konkordat abgeschlossen, man war nicht ein Herz und eine Seele, aber man versprach, sich wechselseitig in Ruhe zu lassen. Heute haben wir – ungeschrieben – ein anderes Konkordat, ein merkwürdiges Bündnis mit den Regierenden und ihrer Sichtweise. Ist es Gutgläubigkeit, mangelnder Horizont oder Berechnung? Eine Schande, wie aus der communio sanctorum, der Hüterin des Gotteswortes, eine solche Anpassungskirche werden konnte. Man wähnt sich auf der Seite der Guten und folgt deren Feindbildern, deren fama und  Kriegsgeschrei. Auch Schlag-Worte sind Waffen …        

Unseren Bischöfen, ob evangelisch oder katholisch, kann man es nicht deutlich genug sagen: mit Euern Parolen der Coronazeit („Gehorsam der Obrigkeit“, „Impfen – ein Akt der Nächstenliebe“) und Eurer Wahlkampfpropaganda jetzt habt Ihr dem Ansehen von Kirche keinen Dienst erwiesen. Habt Ihr je an die Opfer der Masken- und Impfkampagne gedacht, Euch je ernsthaft mit diesem Thema befasst? Die AfD drückt sich hier nicht weg!

Kirchenfunktionäre beklagen eine Spaltung der Gesellschaft, die sie selbst vorantreiben. Immer wieder begegnen mir Christen mit dem schwankenden Vorsatz: Kirchenaustritt. – Nein, wohin denn?!, antworte ich. In der Kirche bleiben, unbedingt, auch in der evangelischen, die besonders zeitgeistanfällig ist.

Ich lasse mich als Protestant doch nicht hinaustreiben aus dem, was mein Zuhause ist, gerade dann nicht, wenn zeitgeistige Ideologien und Staatspolitik sich in Kirche breitmachen, sie beherrschen wollen. 12./15. April 2024

Müßiggang im Denken

Müßiggang ist aller Laster Anfang, sagt ein Sprichwort. Wenn wir mit dem Denken müßig gehen, schleicht sich Anderes ein. Was ist dem Denken feind? Die Bewusstseinstrübung, die Trägheit, die Sprache der Schlagworte. Die Gutgläubigkeit auch.

Gutgläubigkeit trübt die Logik und verleitet zu blindem Gehorsam. Die Obrigkeit befiehlt: trage eine Maske, isoliere Dich, lass den Ostergottesdienst weg – und wir gehorchen. Die Obrigkeit befiehlt: sei diesen Menschen, dieser Partei, diesem Lande feind – und wir fügen uns dem Feindbild. Die Obrigkeit befiehlt: Genderismus und sexuelle Früherziehung – und wir opfern unsere Kinder.

Die Obrigkeit ordnet an und wir beugen uns. Wenn das die ganze Theologie ist, dann können wir einpacken, unsere Kirchen schließen. Was gilt dann noch Gottes Wort, das die Gottesfurcht über die Menschenfurcht stellt.

Manche unserer Zeitgenossen, auch jene, die von der Natur mit einigem Intellekt ausgestattet wurden, sind schlicht – sagen wir’s auf Deutsch – zu faul zum Denken, zu träge, den einfachsten Tatsachen ins Auge zu schauen und daraus Schlüsse zu ziehen. Kein sozialer Stand, keine Berufsgruppe ist davon ausgenommen, da ist nichts zu machen. Denkfaule finden sich bei den Ärzten, den Dichtern, den Theologen, den Künstlern, unter Wissenschaftlern und  einfachen Arbeitern, am Arbeitsplatz und im eigenen Verwandten- und Freundeskreis.

Und im so genannten Widerstand auch … Jeder achte darauf, dass ihn nicht selbst die Denkfaulheit ergreife, die nach allen Richtungen gefährlich ist, uns in Fallen tappen lässt. Vorgefertigte Gedanken aufzunehmen (eine große Versuchung) ist freilich einfacher als selbst zu denken. Denken strengt an, hat zudem diesen Geruch von Philosophie, der wir Theologen – im Missverständnis des Neuen Testaments – reichlich ablehnend gegenüberstehen, obwohl wir doch wissen, dass auch die Rationalität zur guten Schöpfung Gottes gehört.

Den gottgeschenkten Verstand zu gebrauchen, ist keine Sünde, sofern sich dieser nicht gegen Gott selbst wendet und ihm – die Existenz abspricht.

12./15. April 2024

Cliquengeist

Ob Krimi, politischer oder utopischer Roman – immer wieder geht es um Verschwörung unterschiedlichster Art. Auch in der Realität stehen geheime Absprachen hinter jedem Vorgang größerer Tragweite. Hier in natürlichen Ab-läufen oder im  Zufall die Ursache zu suchen, ist ein Irrglaube. Allein in der Geschichte der letzten einhundert Jahre ist eine Fülle von Ereignissen nach-weisbar, die auf geheimen Absprachen, bewusster Täuschung und Lüge basieren. Täuschung und Lüge lieferten nicht selten den Anlass zum Kriege. Nine eleven (der 11. Sept. 2001), etikettiert als „der Tag, der die Welt veränderte“, gehört mit zu den Zweifelspunkten …

Wie diese Bewusstseinspaltung gelingen konnte, dass ausgerechnet bei der Coronakrise 2020/23 geheime Absprachen, Klüngeleien, harte Geschäfts-interessen keine Rolle gespielt haben sollten, ist merkwürdig. Solch ein Winkel-zug konnte nur gezielter Propaganda gelingen. Und er ist gelungen. Propaganda (die Verkündung einer gewollten Sichtweise unter Preisgabe von Wahrhaftig-keit) ist ja nur ein anderes Wort für die Verschwörung einer Clique, die dem einfachen Volk den Stempel ihrer fadenscheinigen „Wahrheit“ aufzudrücken sucht. Wie man an dem Gerangel um die Akten des RKI sieht, haben einige Leute gewaltig etwas zu verbergen und setzen dafür rückhaltlos die Medien ein, alle Mittel der Täuschung und Verharmlosung.  

Der Cliquengeist, Kumpanei auf höchster Ebende, durchzieht in ver-schiedenen Ausprägungen die gesamte Menschheitsgeschichte, das 21. Jahrhundert ist da keine Ausnahme. Sollte die Menschheit plötzlich edel geworden sein? Alle Anzeichen sprechen dagegen …

Wo man ein Bündnis, eine Verschwörung besser nie vermuten sollte ist die Concordie (die Eintracht, das Einvernehmen) von Menschenmacht und – Wahrheit.

15. April 2024

Frage nach der geistigen Substanz der jungen Linken

Was ist für Euch „links“. Ist der Marxismus-Leninismus das Fundament Eures Denkens? Wie steht ihr zur Macht des Großkapitals, zum Beispiel der Pharmakonzerne? Seid Ihr für Enteignung? Was haltet ihr von Verstaatlichung im Gesundheitswesen? Wie ist Eure Sicht der Corona-Krise? Wie steht ihr zur deutschen Politik? Ist für Euch Krieg ein Weg zum Frieden? Was steht Ihr zu deutschen Waffenlieferungen in Krisengebiete? Ist Euch klar, was Krieg in vorderste Front bedeutet?

Was ist für Euch Liebe? Welches Menschenbild habt Ihr und welches Gottes-bild? Was wisst Ihr von Bibel und Theologie? Was ist Eure Vorstellung von einer gerechten Gesellschaft? Welche sozialen Entwürfe habt Ihr zu bieten? Wie beurteilt Ihr die Stalinzeit und die Philosophie der Frankfurter Schule? Hängt ihr der DDR nach oder steht Ihr auf der Seite des utopischen Sozialismus? Und last but not least: Wie haltet Ihr es mit Andersdenkenden? Wie befördert ihr den Gedankenaustausch, den sozialen Diskurs in der Gesellschaft?

All dies sind Fragen nach der geistigen Substanz. Sich auf Demos gegen Rechts in Sprechchören zu positionieren, kann ja nicht alles sein. Anfang der 70er Jahre (mein Abitur war 1972) haben wir als Christen manche Zugeständnisse an den DDR-Staat gemacht. Wir haben das FDJ-Blauhemd angezogen und in Schul-aufsätzen das Vokabular des Marxismus-Leninismus gebraucht. Ansonsten waren wir in stiller Opposition, pflegten im kleinen Kreis eine andere Sprache. Es wäre uns nicht eingefallen, uns im öffentlichen Wort auf die Seite der Macht zu stellen. Wir waren jung und querköpfig.

Mich schockiert die angepasste Jugend heute, wie man sie bei ihren besten Idealen packt und in Dienst nimmt für höchst fragwürdige Parolen. Darüber sollte man reden, sich in Dresden, in der Neustadt, gemeinsam an einen Tisch setzen. Und sich dabei nicht als Feinde anschnarren. Über Fronten hinweg sage ich dieses: Du bist nicht mein Feind. Wie unterschiedlich wir auch denken mögen – Du bist ein Mensch, und ich bin es auch.

15./16. April 2024

Vom Kreuz

Das Kreuz in öffentlichen Räumen, das Abbild eines Gequälten am Marterholz – solchen Anblick von Gewalt kann man den Kindern nicht zumuten, heißt es. „O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn …“, auch wenn die Worte von Paul Gerhardt* sind, wer soll das noch singen?

* Vgl. Ev. Gesangbuch, Leipzig 1994, Nr. 85. Gedichtet 1656.

Auf der anderen Seite ist unablässig die Rede vom Kriege, von Waffenliefe-rungen in Kriegsgebiete, sind Gewaltbilder in Film und Fernsehen etwas ganz Alltägliches.  

Wie erleben Kinder ihre Eltern? Da läuft im Fernsehen eine Bericht-erstattung über einen Krieg irgendwo auf dieser Welt, oder man bringt einen Kriminalfilm, wo eben jetzt, ganz beiläufig, ein Mensch zu Tode kommt. Und vor der Röhre wird gemampft, gequasselt, Bier getrunken, am Handy gespielt – bei den schrecklichsten Szenen. Gewöhnung stumpft ab.

Hinter dem Tod, der da ins Bild kommt, steht nichts als der Tod, hinter dem Kreuz die Auferstehung und das Leben. Das ist der Unterschied. Es gibt Kräfte in unserer Gesellschaft, leider auch in unseren Kirchen, die wollen, dass wir dies nicht mehr verstehen.

NB: Wenn ein christlicher Bischof vor dem Betreten einer Moschee das Kreuz ablegt, wird ein Muslime das nicht als Toleranz deuten, sondern schlicht – als Unterwerfung. Ich nenne es Verrat am Evangelium. Solch ein Bischof gehört abgesetzt.

04. April 2024

Legenden um das Turiner Grabtuch

Was hat das Turiner Grabtuch, das mit einiger Wahrscheinlichkeit den Negativ-abdruck des Gesichtes eines Gekreuzigten abbildet, mit unserer Situation 2020/24 zu tun? – Anhand des Disputes, den diese Reliquie ausgelöst hat, kann man studieren, wie schwierig hier und auch auf anderem Gebiete die Frage nach der Wahrheit ist, und wie menschliche Interprationen sich ihrer bemächtigen, an deren Stelle treten, so dass das Wahrheit letztlich hinter den Interpretationen veschwindet.

1983 war Papst Johannes Paul II. nach Portugal gereist, wo er den ehemaligen König von Italien, Umberto II., darum bat, das Grabtuch dem Vatikan zu überlassen. In der Folge hielt der Vatikan das Tuch weitgehend unter Ver-schluss, man verdächtigte vatikanische Hintermänner, die Untersuchungen zur Beschaffenheit des Tuches zu behindern. Solches Zögern ist verständlich,  wenn man bedenkt, was mit einer Reliquie geschieht, wenn sie in die Hände von Forschern mit atheistischer Vorprägung gerät, deren vorgedachte Ergebnisse dann von den Medien genüsslich ausgeschlachtet werden. 

Die Interpretation ging in der Tat – je nach Erkenntnisinteresse – sehr merkwürdige Wege: Zuerst wurde von verschiedener Seite angezweifelt, ob das Grabtuch überhaupt aus der Zeit Jesu stammt. Der Vatikan selbst hatte das Tuch 1988 als eine Fälschung bezeichnet und ins Mittelalter datiert. Andere haben dagegen gesetzt, diese Datierung mittels der Radiocarbon-Methode sei ein Täuschung gewesen. Im weiteren Verlauf  datierte man das Grabtuch von Turin nun doch wieder in die Zeit vor knapp 2000 Jahren, meinte aber, es sei das Grabtuch irgendeines Gekreuzigten.

Im Ende des 20. Jahrhunderts gelangten Autoren zu dem Schluss, es sei erwiesenermaßen das Grabtuch des gekreuzigten JESUS – eine steile Behauptung, aber möglich wäre es immerhin. Verdächtig nur, dass die Autoren Kersten und Gruber diese Voraussetzung offenbar brauchten, um in einem zweiten Schritt, zweifellos mit hoher wissenschaftlicher Akribie und journa-listischer Finesse, den Nachweis zu versuchen, das im Tuch geronnene Blut stamme nicht von einem Toten, sondern von dem lebenden Jesus. Die Schluss-folgerung: „Jesus starb nicht am Kreuz!“*

* Vgl. Holger Kersten; Elmar R. Gruber: Jesus starb nicht am Kreuz,. Die Botschaft des Turiner Grabtuchs, München: Wilhelm Heyne, 1999.

Damit glaubt man, dem christlichen Auferstehungsglauben den Garaus gemacht zu haben. Das erinnert an Rudolf Bultmanns Programm der Entmytho-logisierung des Neuen Testaments (1941 ff.). Unter der Maßgabe, biblische Botschaft müsse mit dem modernen wissenschaftlichen Weltbild kompatibel sein, wurde hier alles Wunderbare massiv angezweifelt, wenn nicht ganz aus der Wirklichkeit entfernt. Andere haben dann im Gefolge Nietzsches und Bultmanns den Bogen überspannt und sich von der „existentialen Interpretation“ des Neuen Testaments zu einer Theologie der Nicht-Existenz Gottes verstiegen.

Dabei war doch, spätestens seit Einsteins Relativitätstheorie, die Annäherung von Gottesglaube und Wissenschaft längst durch die Wissenschaft selbst geschehen. In der modernen Wissenschaft ist ganz selbstverständlich von der Schöpfung aus dem Nichts, von der vierdimensionalen Raumzeit, von Parallel-welten, Psi-Kräften, Zeitreisen und einer ersten „Singularität“ (einer prima causa) die Rede.*

Vgl. Volker J. Becker: Gottes geheime Gedanken. Was uns westliche Physik über Gott und Geist, Urknall und Universum, Sinn und Sein sagen können. Ein philosophischer Exkurs an die Grenzen von Wissenschaft und Verstand, Norderstedt 2006. Ein kluges Buch, im Verlag Books on Demand GmbH erschienen (ISBN 3-8334-4805-9).

So wird für uns das Wunder, salopp gesagt, wieder salonfähig. – Gott ist unendlich größer, als der moderne Mensch ihn je zu denken vermag. Tote wieder lebendig zu machen, und zwar im buchstäblichen Sinne, ist für den Schöpfer des Universum eine leichte Übung …  Ein Disput darüber, ob Gott dies vermag oder nicht, ist müßig. Menschen kranken an ihrem eigenen, viel zu engen Gottesbegriff, von dem sie dann mit Recht sagen:

„Diesen Gott gibt es nicht …“

06. April 2024

Gott lacht über diese kleinen Großen … [Zitat]

Jesus Christus herrscht als König / alles wird ihm untertänig, /

alles legt ihm Gott zu Fuß. / Aller Zunge soll bekennen, /

Jesus ist der Herr zu nennen, / dem man Ehre geben muß.

Zwar auch Kreuz drückt Christi Glieder / hier auf kurze Zeiten nieder, /

und das Leiden geht zuvor. / Nur Geduld, es folgen Freuden; /

nichts kann sie von Jesus scheiden, / und das Haupt zieht sie empor.

Trachten irdene Monarchen / dieses Herdlein anzuschnarchen, /

oh, sein Hirte lacht dazu, / er läßt diese kleinen Großen /

sich die Köpfe blutig stoßen / und den Schafen gibt er Ruh.*

Philipp Friedrich Hiller, 1757

            * Evang. Gesangbuch, Leipzig 1994, Nr. 123, V. 1 u. 8. Die letztgenannte Strophe    

 fehlt im Gesangbuch. Peter Hahne hat in seiner Predigt v. 17. März 2024 im       

 Gemeinde-Rüstzentrum (GRZ) Krelingen auf diesen Vers hingewiesen: „Gott lacht     

 über diese kleinen Großen …“ Die Predigt wurde gehalten im Rahmen einer Tagung

 des Gemeindehilfsbundes zum Thema „Wer regiert die Geschichte?“, die vom 15. bis

 17. März 2024 im GRZ Krelingen stattgefunden hat. Der Gemeindehilfsbund ist Teil

 der Bekennenden Kirche in Deutschland. 

Wir jungen Christen tragen / ins dunkle deutsche Land /

ein Licht in schweren Tagen / als Fackel in der Hand.

Wir wollen Königsboten sein / des Herren Jesu Christ,

der frohen Botschaft heller Schein / uns Weg und Auftrag ist.*

            * Auch dieses Lied von Willi Reschke (Die Mundorgel, Köln 1968, 2. Aufl..Nr. 57,   

V. 1)  hat Peter Hahne zitiert. Ich selbst habe es in den 60er Jahren in der Christen-

lehre und auf Rüstzeiten kennengelernt. – Was ist die Botschaft junger Christen

heute?

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