WendeBlätter 2020, Ausgabe 26

Alles für unsere Kinder …

Licht Euch Kindern, dem Chor der Engelscharen im Himmel, verstoßen von Vater und Mutter schon vor der Geburt. 

Friede Euch Kindern, deren Eltern sich entzweien, den Frieden der Familie zerstören, weil gegeneinander Recht zu behalten der Mama und dem Papa wichtiger sind.

Geborgenheit Euch Kindern, eine gesegnete Kindheit, ein warmes Zuhause …

Wahrheit Euch Kindern, die Ihr von Menschen belogen, um die Schönheit des Lebens betrogen werdet.


Gesundheit Euch Kindern, ohne  Maske, Test und Nadel – Gesundheit des Leibes, der Seele, des Geistes.

Gerechtigkeit Euch Kindern, die Ihr wehrlos im Unrecht-Schatten der Großen aufwachst und keinen habt, der wahrhaft für Euch spricht und Euch sagt, was Wahrheit und Gerechtigkeit bedeuten.

Freiheit Euch Kindern, die Freiheit der Kinder Gottes, nicht was in der Welt Freiheit  heißt, wo man Unmündigen ein trügerisches Stimmrecht bietet.

Freude Euch Kindern, die Ihr so unendlich traurig seid und Euch nach einem Orte sehnt, wo Frohsinn eine Heimat hat. 

Gottvertrauen, Gottes Nähe Euch Kindern, die Ihr in Gottferne erzogen seid, in Verachtung des Glaubens.

Eine Zukunft Euch Kindern, eine andere als die, die wir Euch jetzt bereiten. Wo das Lernen wieder Gleichmaß, Sinn und einen Zielpunkt hat. 

Hoffnung Euch Kindern, freies Atmen. Und ein reines Herz …

Jesus Christus spricht: Lasst die Kinder zu mir kommen … Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird es nicht erlangen … Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.*                                         * Vgl. Mt 19, 14; Lk 18, 17; Mt 5, 8.

18. Mai 2021

Dresden im Mai 2021: Panem et circenes

Wenn Du dem Volk das Brot nimmst oder die Spiele, das Spielerisch-Freie im Leben, wird es revoltieren. Der Protest der Dynamo-Fans am 16. Mai 2021 im Großen Garten in Dresden hat es gezeigt. Die meisten von ihnen sind vermutlich auch im Alltag treue Maskenträger. Und plötzlich wachen sie auf, meutern wie Kinder, denen man ein Spielzeug weggenommen hat. Für das Erlebnis Stadion würden sich viele wohl auch impfen lassen. Ich hoffe, ich irre mich da. – Wer von den hilflosen jungen Leuten auf der einen oder anderen Seite hat denn je eine Diktatur erlebt und weiß, was das bedeutet …

Zum Fest des Heiligen Geistes: Berlin, Pfingsten 2021    

Menschen in der Mauerstadt, bedrängt, zerstreut, eingekesselt, zu Boden geworfen, von Polizei gemaßnahmt. Schnitzeljagd auf Demonstranten. „Nur ein paar Hundert …“ Demokratie entpuppt sich als Polizeistaat, der mit aller Macht zu verhindern sucht, dass es nicht wieder so viele Menschen werden wie im August und am 18. November 2020. Oder noch mehr … Die Journalie triumphiert, freut sich zu verkünden: „Das Ende der ‚Querdenker‘, wie wir sie kennen“ – auf dem Leitfoto ein Mann mit einem hohen Kreuz, einsam vor dem Brandenburger Tor, umstellt von Polizei.*                     * rbb 24 v. 25. Mai 2021.

Komm, Schöpfer Geist! Im Visionären singen Christen: Katholiken, Evangelische, Parther, Meder, Elamiter … (vgl. Apg 2, 9) vereint von der Freiheit der Kinder Gottes und vom Siege des Lichtes über die Finsternis. Masken fallen, Menschen werfen einander Umarmungen zu, stehen Seite an Seite. Von Liedern zahllos quillt der Gottes-dienst über. Ein jubelndes Halleluja tausender Stimmen jauchzend gen Himmel: „Sancti Spiritus assit nobis gratia, quae corda nostra sibi faciat habitaculum, expulsis inde cunctis vitiis spiritalibus. Spiritus alme, ilustrator hominum: horridas nostrae mentis purga tenebras.“* – Des Heiligen Geistes Gnade sei mit uns, möge sie unsere Herzen zur Wohnung nehmen, wenn alle geistigen Frevel daraus vertrieben sind. Nährender Geist, Erleuchter der Menschen, reinige die grause Finsternis unseres Sinnes.“

* Anfang der Pfingstsequenz Notkers des Stammler von St. Gallen (ca. 840 – 912). 

19. / 26. Mai 2021 

Aufhebung der Maskenpflicht?

Gesundheitsminister Spahn, ein Pharmalobbyist, hochvermögend, stellt die Aufhebung der allgemeinen Maskenpflicht in Aussicht. –  Wenn der Impfstoff für alle da ist!*                                                           

Und die Vielzahl der durch Impfung hervorgerufenen Mutationen des Virus sich dann innerhalb der erbgutmanipulierten, immungeschwächten Bevölkerung ungehindert ausbreiten kann.                                                           * Vgl. BILD vom 14. 05. 2021.     

Auf der Suche nach einem Impfstoff oder Der neue Mensch

„Es gibt keine Impfung gegen HIV nach 40 Jahren Forschung. Es gibt keine wirksame Impfung gegen Grippe. Es gibt keine Impfung gegen Krebs nach 100 Jahren Forschung. Nichts hilft. Und plötzlich erscheint auf mysteriöse Weise ein Virus und innerhalb eines [halben] Jahres gibt es einen Impfstoff, den die gesamte Bevölkerung nehmen soll. Nein Danke!“

* Facebook-Nachricht (anonym). Zitiert von Uschi Jonas bei Faktenchek am 25. Febr. 2021, dort mit „teilweise falsch“ benotet, was ja auch teilweise oder gar größtenteils richtig heißen kann, also bedenkenswert. – Ergänzung in eckigen Klammern: G. Z. 

Warnen lassen darf sich auch, wer schon geimpft ist. Die Nadel, und was in ihr steckt, bietet sich ihm dann aller halben Jahre an: Ich will unter deine Haut, in deine Gene.

Was wissen wir denn über den Inhalt des Eingeimpften? Die Unsicherheit betrifft körperfremde Stoffe und auch fremde Bewusstseinsinhalte. Der Mikrokosmos bleibt uns verschlossen, ist wie das Universum ein großes Geheimnis. Das Mysterium kann Licht der Welt (lux mundi)* oder auch tiefes Dunkel bedeuten. Und wo ich Finsternis ahne, so bedrückend nah an Körper und Seele, habe ich kein Vertrauen.           

Gesundheit, Erlösung durch die Nadel? Ich sehe den neuen Menschen kommender Tage, stumm vor seinem Leid … In ihm der Verdacht, er kann ihn nicht abschütteln: da lauert etwas in mir, und in vielen, vielen anderen. Ein Knopfdruck genügt für Millionen … 

* Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Leben haben.    Joh 8, 12

12. / 14. Mai 2021

Michael Schuch: Täter des Wortes gegen die Lüge

Am 18. April 2021 war ich in Worms. Ich wollte an einem Gedenkgottesdienst beim Lutherdenkmal teilnehmen. Thema sollte sein: 500 Jahre Bekennermut. Denn 500 Jahre zuvor, auf den Tag genau, hatte Martin Luther sich vor Kaiser Karl V. auf dem Reichstag geweigert, seine Thesen und seine Schriften zu widerrufen. Es hätte ein Tag der Erinnerung daran sein können. Doch dieser Gottesdienst war verboten worden. Der Zugang zum Platz von Polizisten versperrt. Während wir alte Kirchenlieder sangen, wurden wir des Platzes verwiesen und mussten uns zerstreuen. Als ich etwas später mit vier Mitstreitern 20 Minuten lang von etwa 10 Polizisten, dem Wormser Polizeichef höchstpersönlich und zwei Mitarbeitern des Ordnungsamtes bedrängt wurde, unser Vorhaben (einer von den Fünfen hat ein Lied gesungen, einer trug ein Holzkreuz) aufzugeben, habe ich mich gefragt: Wie groß muss die Angst des Staates vor der freien nicht kontrollierbaren Verkündigung sein, dass diese mit allen Mitteln verhindert werden muss?

Zeitgleich fand in Berlin das Kontrastprogramm statt: Eine Gedenkfeier zu Ehren der Coronatoten. Mit einem Staatsoberhaupt, das allen Ernstes die These vertrat, Tag für Tag würden mehr Menschen durch die Impfung das rettende Ufer erreichen. Und mit einer Kirche, die solcher Propaganda blind vertraut, die Mühe gründlicher Nachforschung scheut, sich dem tieferen Einblick in eine böse Wirklichkeit verweigert (kurzum: ein fatales Erkenntnis-Defizit hat) und so ihre Gläubigen in die Irre führt.

Jüngster Tiefpunkt von Seiten der Kirche ist „Das Wort zum Sonntag“ vom 1. Mai: Pfarrerin Ilka Sobottke setzt Impfen mit Nächstenliebe gleich. Ihre mit missio-narischem Eifer vorgetragene These lautet, es sei das Gebot Jesu, sich impfen zu lassen. Wer ihrer Ansprache zuhört, gewinnt den Eindruck, dass diese Dame die gute Botschaft von Jesus Christus hinter sich gelassen  und sich statt dessen in ihrem pastoralen Dienst dem Evangelium von AstraZeneca verschrieben hat. Menschen, die einer Impfung kritisch gegenüberstehen, betrachtet sie als Ungläubige. Wir sehen also Staat und Kirche vereint auf Abwegen. Das ist heute nicht anders als vor 500 Jahren. Gibt es ein Rezept dagegen? …

Ergreifen Sie selbst das Wort und attackieren Sie die Lüge in Ihrem Umfeld. Ab sofort, ohne Ausnahme. Warten Sie nicht länger darauf, dass andere es tun. Wir sehen doch gerade, wie Politik, wie Kirche, wie Leitmedien auf der ganzen Linie versagen. Das Wort, liebe Freunde, ist die einzige Waffe, die wir haben. Halten Sie mit Ihrem Wort gegen die Dogmen dieser Zeit, so wie Martin Luther es auch getan hat. …

Seine verzweifelte Suche nach Gott muss der Auslöser gewesen sein. Diese Suche führte ihn dazu, das Bekenntnis zur Wahrheit zu seinem Lebensprinzip zu machen und dabei auch Konflikte nicht zu scheuen. Deshalb möchte ich Sie ermutigen: Tun Sie es ihm gleich. Damals wie heute ist das, was die meisten Kirchen über Gott lehren, etwas völlig anderes, als das, was in seinem Wort geschrieben steht. Ich fordere Sie auf, ehrlich und mit offenem Herzen nach Gott zu fragen und sein Wort zu lesen. Dann werden Sie hören, wie er zu Ihnen spricht. Daraus, und das ist meine Erfahrung, wird sich alles andere in Ihrem Leben zum Besten fügen.

Als Luther am 31. Oktober 1517 seine berühmten 95 Thesen gegen Missstände der Kirche veröffentlichte, wollte er damit eigentlich nur zu einer Diskussion innerhalb seiner Universität anregen.

Der Stein, der dadurch ins Rollen kam, wurde zu einem Felsen, der die Weltgeschichte verändern sollte – aber auch sein Leben in Gefahr brachte. Denn zu dieser Zeit hatte das Papsttum ein nahezu perfektes System der geistlichen Verführung und mentalen Knechtschaft errichtet. Ricarda Huch, die Dichterin und Historikerin, spricht in ihrem Werk „Das Zeitalter der Glaubensspaltung“ von den Dogmen: „Eins in das andere greifend, eins über das andere gelagert, stiegen sie auf wie Quadern zu einem mächtigen, unumstößlichen Gewölbe.“

Doch Luther ließ sich nicht aufhalten. Er überwand seine Furcht vor dem Kirchenbann, vor der Reichsacht, ja, sogar vor dem Scheiterhaufen. Als er schon unterwegs zum Reichstag war, gab es Gerüchte, er solle vor den Mauern von Worms abgefangen werden. Einem Boten, nachgesandt von seinem Freund Spalatin, der ihn vor der Gefahr warnte, sagte er: „Er wolle nach Worms, wenn auch dort so viele Teufel wären, als Ziegel auf den Dächern.“

Heute, 500 Jahre später, glauben wir das dunkle Mittelalter überwunden zu haben. Ablassbriefe, Kirchenbann und Scheiterhaufen sind in unserer zivilisierten Welt Vergangenheit. Und doch sind dieselben Mechanismen unverändert am Wirken.

Das jüngste aus Quadern der Lüge und Halbwahrheiten errichtete Gewölbe ist der Coronakult. Ein  echtes  Meisterwerk, das  mich in vielen Aspekten  an das Mittelalter

erinnert. Ein Kult, der auf Regeln beruht, die man genauso wenig hinterfragen darf wie

die päpstlichen Dogmen. Ein Kult, der sich die Angst und den Aberglauben zunutze macht und dessen Jüngern es deshalb verwehrt ist, selbst die einfachsten Tatsachen anzuerkennen:

Wir wissen, dass es für keine einzige Corona-Maßnahme einen eindeutigen wissenschaftlich fundierten Wirksamkeitsnachweis gibt. – Wir wissen, dass der PCR-Test keine Infektion feststellen kann. – Wir wissen, dass die 7-Tage-Inzidenz auf einer mathematischen Formel beruht, mit der man nach Belieben hohe oder niedrige Werte generieren kann. – Wir wissen, dass die Impfung ein gefährliches Gen-Experiment ist. – Wir wissen, dass unser Lockdown, ich will es ganz deutlich sagen: unser Lockdown, den wir in diesem Land veranstalten, in den Entwicklungsländern zu massenhaftem Elend und Hungertod führt, vor allem bei Kindern.

Aber diese ganz einfachen Fakten dringen in der Öffentlichkeit nicht durch. Viele Medien haben aufgehört, eigenständig zu recherchieren. Daher fühle ich mich in die Zeiten Luthers zurückversetzt. Nach dem Edikt des Kaisers sollten alle Schriften Luthers verbrannt werden. Gleichzeitig wurde es verboten, Schriften zu drucken, die gegen den katholischen Glauben gerichtet waren. Zuwiderhandlungen wurden mit schärfsten Strafen bedroht, damit „die hochberühmte Kunst der Druckerei allein zu guten und löblichen Zwecken gebraucht und geübt werde“. – Kommt Ihnen das nicht bekannt vor? Staatsfernsehen und Printmedien wissen sehr genau, was sie „zu guten und löblichen Zwecken“ senden und schreiben dürfen. Das Wort zum Sonntag gehört exakt in diese Kategorie.

Viele Zeitgenossen verlassen sich blind auf die öffentlich-rechtlichen Medien und behaupten dann, sie seien gut informiert. Obwohl sie nie die Quellen studiert oder sich mit den Schriften der sog. Corona-„Ketzer“ auseinandergesetzt haben. Damit gleichen sie den Leuten von früher, deren Vorstellung von Gott durch das Betrachten gemalter Bibelszenen geprägt war, die aber nie selbst die Bibel gelesen haben.

Wir haben vielleicht nur noch ein kurzes Zeitfenster, um diesen Wahnsinn friedlich zu beenden. Seit über einem Jahr braut sich in unserem Land etwas zusammen. Die Wolken werden immer dunkler, die Schikanen der Behörden immer massiver. – So sind im Kreis Minden-Lübbecke Gottesdienste nur noch mit einem negativen Coronatest möglich. Gemeinden, die dagegen klagten, hatten keine Chance. Einen tagesaktuellen

negativen Coronatest vor dem Gottesdienst vorzulegen, sei allenfalls ein „gering- fügiger Eingriff in die Religionsfreiheit“, so das Gericht. Das Ziel dieser Schikanen ist klar: Lasst euch impfen, dann dürft ihr wieder euer gewohntes Leben aufnehmen!

Ich zitiere aus einem Dokument des Deutschen Ärztetages: „Das Recht auf Bildung mit Kita- und Schulbesuch kann im Winter 2021/2022 nur mit einer rechtzeitigen COVID-19-Impfung gesichert werden. Ohne rechtzeitige Impfung, insbesondere auch für jüngere Kinder, führt ein erneuter Lockdown für diese Altersgruppe zu weiteren gravierenden negativen Folgen für die kindliche psychische Entwicklung.“

Und jetzt kommt der Hammer: „Die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe erlangen Familien mit Kindern nur mit geimpften Kindern zurück.“

Da haben wir es: Grundrechte sind jetzt Privilegien. Die es für Familien nur gibt, wenn man sich gegen seinen eigenen Nachwuchs stellt. Was für ein perfides, ich möchte sagen, satanisches System, in dem wir die Gesundheit unserer Kinder gefährden müssen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu dürfen! Bedarf es noch weiterer Argumente, um zu zeigen, dass wir uns schnurstracks auf dem Weg in ein medizinisches Apartheidsystem befinden? Eine Zweiklassengesellschaft, in der die Ungeimpften die Parias, die Ausgestoßenen, sein werden. Wollen wir das? Ich frage auch die Impfbefürworter: Wollt ihr das? [Könnt Ihr] mit eurer unnachgiebigen Haltung die Spaltung der Gesellschaft verantworten?

Liebe Freunde, wie gehen wir damit um? Wir werden alle eine Entscheidung treffen müssen, auf welcher Seite dieses medizinischen Apartheidsystems wir uns wieder-finden. Achselzuckend seiner Wege gehen ist nicht mehr! Es gibt in dieser Sache keine neutrale Position. Gehen wir den Weg des geringsten Widerstandes? Folgen wir denen, die in dieser Krise ihren Verstand bereits zu Grabe getragen haben? Wursteln wir uns irgendwie durch, indem wir halbherzig die Maske tragen und auf Erleichterungen hoffen und am Ende, verzweifelt, gebrochen, die erlösende Spritze akzeptieren? Oder sagen wir NEIN? Bleiben wir unseren Überzeugungen treu, wenn es schwierig wird?

Jeder muss das für sich entscheiden. Und niemand hat das Recht, den anderen wegen seiner Entscheidung für oder gegen die Impfung zu verurteilen. – Das Zeitfenster schließt sich, in dem wir noch etwas tun können. Ich bitte Sie: Hören Sie auf, nur zuzuhören. Es ist alles gesagt. Seit über einem Jahr hören Sie Botschaft um Botschaft. Fangen Sie an zu reden. Fangen Sie an zu handeln. Fangen Sie an, nach Gott zu fragen.

Werden Sie ein Täter des kritischen Wortes. Es ist Ihre einzige Chance, sich Ihre Grundrechte zurückzuholen.*

* Der Text wurde von der Redaktion mit Einverständnis des Autors leicht gekürzt.

Michael Schuch                                                       Heilbronn, am 10. Mai 2021

Kriegspsychologie. Bewusstseinsprogrammierung (MK ULTRA) heute*

* Vgl. David Icke: Die systematische Zerstörung der menschlichen Psyche, Beitrag vom 17. 11. 2020, Quelle: www.youtube.com/watch?v=Asi0XpTxi7E und kla.tv vom 08. 05. 2021.

„Das, was zur Zeit in der ganzen Welt angewandt wird, sind systematische Techniken der Nötigung, des Zwangs und der Wahrnehmungsprogrammierung, die seit langer, langer Zeit an Einzelpersonen praktiziert werden.“ – „Die Masken sind ein zentraler Teil dieses Krieges gegen die menschliche Psyche, gegen die menschliche Psychologie. Die Maske entmenschlicht die Menschen, sie macht sie gesichtslos, sie verhindert die individuellen Interaktionen mittels des Gesichtsausdrucks. Es ist ein Symbol des Zum- Schweigen-gebracht-Werdens.“

„… warum ich das sage, ist, dass all diese Regeln und Vorschriften, die die Regierungen verordnen und die ständig geändert werden (‚Was, das macht doch keinen Sinn … das ist doch völlig widersprüchlich …‘) – das ist keine Inkompetenz, es ist keine politische Dummheit, es ist ein psychologischer Plan. Deshalb werden diese Regeln und Vorschriften nicht etwa von Gesundheitsexperten vorangetrieben, sondern von Psychologen. Die Frau, die in Großbritannien für den Maskenzwang sorgte, war keine medizinische Beraterin, sondern eine psychologische Beraterin der Regierung.“

Icke verweist auf Biderman’s Chart of Coercion (Bidermans Diagramm des Zwangs); Täter verschiedenster Art wenden „eben diese systematischen Techniken an, um den menschlichen Geist und die menschliche Selbstachtung zu brechen.“

Methoden des Zwangs: 1. Isolation (social distancing), 2. Monopolisierung der Wahrnehmung (mediale Kontrolle der Wahrnehmung und der Erkenntnisse), 3. induzierte Erschöpfung und Entkräftung (durch Angst und Depression), 4. Drohungen (Trage eine Maske, sonst … Halte Abstand, sonst …), 5. Gelegentliche Zugeständnisse („Das ist alles Teil eines Hundetrainingsyndroms, das heute kollektiv auf die Menschheit angewendet wird.“), 6. Allmacht demonstrieren  („Wir haben die Kontrolle, und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst.“), 7. Erniedrigung („Du läufst mit einer Gesichtswindel oder einem Maulkorb herum, weil ein krawattentragender Hund im Anzug es Dir befiehlt.“ – „Wo bleibt da noch Deine Selbstachtung?“), 8. „Das Erzwingen trivialer Forderungen in Form von Regeln.“ – „Je trivialer, dümmer und lächerlicher die Forderung …, desto mehr wird der menschliche Geist, die menschliche Selbstachtung, die Menschenwürde zerstört. Und Du bist es, der sie Dir selber raubt. Was bleibt übrig? – Komplizenschaft, Folgsamkeit, Unterwerfung, Gehorsam.“

13. Mai 2021

Protestantisierung …

In Wittenberg predigt in der Kirche St. Marien, auf der Kanzel Luthers, Pfarrer Alexander Garth, ein „Protestant mit katholischem Herzen“, wie er sich in einem Osterbrief an die Redaktion des Vatican-Magazins selbst bezeichnet.*

* Vgl. hier und im Folgenden: Vatican-Magazin 5, 2021, S. 13.

Pfarrer Garth warnt mit dem Hinweis auf Maria 2.0 und den Synodalen Weg  eindringlich vor den „Protestantisierungsbestrebungen“ innerhalb der katholischen Kirche. Gemeint ist der Einbruch des Zeitgeistes, säkularen Gedankengutes (u. a. der feministischen Ideologie) in die Kirche Jesu Christi. – Kritisch betrachtet wird der Vorgang der Demokratisierung, was uns, die wir für Demokratie im Staate kämpfen, zunächst sonderbar vorkommt, aber in sich schlüssig ist: „Die Demokratisierung einer Volkskirche bedeutet immer, dass ein volkskirchliches Minimalchristentum zum kirchlichen Standard wird und die ganze Kirche banalisiert und das Evangelium verwässert“, d. h. ihm die Kraft nimmt. So hatte im Dritten Reich „die braune Mehrheit in den Synoden“ fatale Auswirkungen auf die gesamte Kirche.

Mit anderen Worten: Ob im Dritten Reich oder im DDR-Sozialismus – Menschen sind ihrer Zeit und deren Propagaganda ausgeliefert, von ihr gnadenlos geprägt. Wenn eine Mehrheit so geprägter Menschen über Wahrheit und Gerechtigkeit entscheidet, bleibt oft die Wahrheit: der gekreuzigte und auferstandene Jesus Christus (vgl. Joh 14, 6) auf der Strecke, wird Gottes Wort dem Gebot des Zeitgeistes unterworfen: Verwirkliche Dich selbst, hol dir dein Recht, lebe, wie es Dir gefällt, chacun à son goût …

In den evangelischen Bereich, da verrate ich kein Geheimnis, ist der Zeitgeist mit Macht eingebrochen. Der corpus EKD legt dafür beredtes Zeugnis ab; da ist Weltoffenheit längst zur Weltangepasstheit verkommen. Was empfiehlt nun Garth unseren katholischen Schwestern und Brüder, die jetzt so eifrig auf dem Synodalen Wege sind: „Wenn Sie unbedingt diese andere Kirche wollen, werden sie doch evangelisch. Dort ist das alles umgesetzt, was sie anstreben.“

Nein, Gott bewahre, „diese Welt braucht das katholische Profil der katholischen Spiritualität“, des unverletzten Sanctum. Dem kann ich als Protestant, Enkel einer katholischen Großmutter und eines protestantischen Großvaters, nur zustimmen. Was katholische Kirche ihrem Wesen nach ist, erschöpft sich nicht im Missbrauch, wie uns Propaganda weismachen will.

Sebnitz, am 14. / 15. Mai 2021

Ein Kirchentag und Viele Worte …

Es wird wieder viele Worte geben, viel geredet werden auf diesem Dritten Ökumenischen Kirchentag vom 12. bis 16. Mai 2021. Schaut genau hin, was die Themen und Resultate dieses Kirchentages sind, zu welchen Erkenntnissen man am Ende kommt. – Um welche Themen geht es da? Im Allgemeinen um Klimawandel, Frieden und soziale Gerechtigkeit, im Besonderen um vier Bereiche: (1) Glaube, Spiritualität, Kirche, (2) Lebensräume, Lebenswelten, Zusammenleben, (3) Schöpfung, Frieden, Weltgemeinschaft, (4) Wirtschaft, Macht, Verantwortung. – Kein geringer Anspruch …

Möge unter dem ökumenischen Multiloqium (dem vielen Reden) das Wort selbst nicht verloren gehen, das Wort des allmächtigen Gottes, das Licht in das Dunkel bringt (vgl. Gen 1, 3; Joh 1, 5). Und auch Christus nicht, der fleischgewordene Logos, wahrer Mensch und wahrer Gott, der Arzt unseres Lebens. 

„Schaut hin!“ (Mk 6, 38) – so das Motto des Kirchentages, mit dem Zusatz: dezentral, digital. Dezentral bedeutet hoffentlich nicht, dass uns das Zentrum des Glaubens: Jesus Christus als der Gekreuzigte und Auferstandene, als Erlöser von Sünde und Tod synodal immer mehr abhanden kommt. Und digital soll doch wohl nicht heißen, dass wir auf die im Kirchenraum real anwesende Gemeinschaft der Gläubigen künftig verzichten müssen und nur noch per Rechner miteinander beten, singen, das Abendmahl  feiern*, am Ende gar taufen, die communio sanctorum zu einer fiktiven wird?

* Was wäre auch Abendmahlsgemeinschaft digital? Abendmahl kann man nach meinem Verständnis, sofern wir es als Tischgemeinschaft sehen, digital nicht wirklich feiern. Vom Bildschirm her die Einsetzungsworte? Dann doch besser real, in der Gemeinschaft des Hauskreises … Darauf scheint es hinauszulaufen. In der Urchristenheit war es auch nicht anders …

Das Motto des Kirchentages steht im Neuen Testament, im Evangelium des Markus, der Text ist bekannt als die Speisung der Fünftausend (Mk 6, 30 – 44), eine Wundergeschichte also. Wenn sonst bei Kirchentagen für gewöhnlich viele Menschen zusammen kommen, ist Realpräsenz in Frankfurt 2021 nur bei den Gottesdiensten erlaubt, mit Auflagen, versteht sich.

Und Jesus stieg aus dem Boot und sah das große Volk vor den Bildschirmen und maskiert bei den Gottesdiensten, verkrümmt in Pandemie-Ängsten, auf den Impfstoff als Erlöser harrend, „und es jammerte ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (vgl. V. 34). 

15. Mai 2021

Petition: Schluss mit Lockdown und Maskenzwang – Freiheit jetzt!

„ … bereits Anfang März 2021 hat der texanische Gouverneur Greg Abbott (republikanische Partei) sämtliche Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht, Ausgangssperren, Schließungen und Social Distancing aufgehoben. Aller anderslautenden Vorhersagen sogenannter Experten zum Trotz sinken seitdem in Texas die COVID-Fallzahlen konstant und gehören zu den niedrigsten in ganz Amerika. Besonders bemerkenswert ist, dass der Rückgang nicht auf Impfungen zurückzuführen ist, weil Texas im Vergleich zu anderen Bundesstaaten ausgesprochen langsam impft.

Dasselbe Lagebild zeigt sich in Florida, das sogar schon am 25. September 2020 wieder vollständig geöffnet wurde und anstelle von Lockdowns auf den Schutz besonders gefährdeter Personen setzt. Gouverneur Ron DeSantis … bezeichnet Lockdowns inzwischen als „riesigen Fehler“ und ist überzeugt, dass Lockdown-Staaten möglicherweise nie wieder vollständig geöffnet werden, weil ihre Regierungen nach all der Angstmacherei einfach nicht mehr zurück können.

Wir fragen Sie, trifft diese Befürchtung auch auf Sie zu? Werden wir nie wieder ein normales Leben führen können, weil Sie Angst haben, sich den Fehler der Lockdowns einzugestehen? Wir appellieren an Sie, folgen Sie dem Beispiel von Texas und Florida, die alle Maßnahmen, einschließlich der Maskenpflicht, aufgehoben haben, die Gesundheitsvorsorge wieder in die Eigenverantwortung der Bürger übertragen haben und deren COVID-Fallzahlen trotzdem – oder gerade deshalb – sinken statt steigen! Konzentrieren Sie sich auf den Schutz besonders gefährdeter Personen, statt die Allgemeinheit in zerstörerischen Lockdowns gefangen zu halten!“*

* Petition an die Regierungen von Deutschland, Österreich und der Schweiz (PatriotPetition.org). – Mit Regierungen ist es noch schlimmer als im Privaten: Dem Menschen fällt es schwer, sich selbst  einzugestehen, dass er sich an wichtigem Punkte schwer geirrt und viel sinnlose Kraft  investiert hat.
Vor der Öffentlichkeit fällt solches Eingeständnis noch schwerer, zumal dann, wenn der angerichtete Schaden riesengroß ist und dafür im Nachhinein niemand die Verantwortung übernehmen will. Da ist es leichter, geradezu ein Zwang: den einmal beschrittenen Irrweg einfach weiterzugehen, von den alten Hypothesen nicht abzuweichen, sie noch zu zementieren, zumal man auf dem Irrweg durch massive Beschneidung der Bürgerrechte ja erheblich Macht gewonnen hat, die man nun – global – nicht mehr aus der Hand geben will. Vielleicht lag darin ja der Zweck der Übung. Aber dann erzähle mir keiner, es ging da um Gesundheit … Der texanische Gouverneur hat die Gesundheit wieder der persönlichen Verantwortung zurückgegeben (vgl. das Video: https://edition.cnn.com/2021/03/03/politics/greg-abbott-texas-criticism-coronavirus-handling/index.html). – Let’s do the same.

16. Mai 2021

Zum Wohle der Polis? Polizeistrategien und Propaganda

Die Strategien gegenüber unliebsamen Demonstrationen sind vielfältig:

– behördliches Verbot der Demonstration oder sehr kurzfristige Zusage,

– strenge Auflagen (Beschränkung der Teilnehmerzahl, Masken- und Abstandsgebote, Testforderungen etc.),

– Beherbergungsverbot in der betreffenden Stadt,

– Gefährderanrufe an bestimmte Personen („Ihnen ist heute die Organisation von Versammlungen jeglicher Art, auch eines Gottesdienstes, in der Stadt verboten, ansonsten sind sie ein freier Mensch und können sich frei bewegen.“),

– Zugangssperren auf Bahnhöfen, Autobahnabfahrten und sonstigen zentralen Punkten (so dass man gar nicht erst in die Stadt hineinkommt),

­– Macht- und Drohgebärde (durch Anwesenheit von tausend oder zweitausend Polizisten in der Stadt, die jeden Quadratmeter, wo Menschen sich sammeln könnten, bewachen und entstehende Gruppen sofort auflösen, Zitat: „notfalls mit Gewalt“),

– gezielte Verhaftungen, Einschüchterung, Provokation durch Gewaltanwendung (dazu zähle ich auch, was am 15. Mai 2021 in Dresden passiert ist: dass einer jungen Frau gewaltsam die Maske aufgesetzt wurde),

– Spaltung und Einkesselung von Demonstranten, Isolation Einzelner bei „polizeilichen Maßnahmen“ …

– und im Nachhinein, nicht zu vergessen: eine entsprechend einseitige, die Demonstranten abwertende, bewusstseinstrübende Berichterstattung in Wort und Bild.

Diese Aufzählung polizeilicher Strategien ist längst nicht vollständig, eine ausführliche Liste aller Strategien ließe sich bei gründlicher Recherche sicher finden. Zugangsbeschränkung, Drohgebärde, Isolierung, Einkesselung, Kontaktverbot – all das wird auch auf  das menschliche Gehirn, das Bewusstsein angewandt. Das heißt:  In den geistigen Bereich übertragen sind diese Strategien von Polizei und Staatsbehörden zugleich auch Methoden der Propaganda.

Katya Garcia: Froschkönig von Sachsen*

                                                      * Zur Verhaftung des Sohnes (23 J.), der sich am 16. Mai 

                                                         2021 in Dresden als Frosch verkleidet hatte.

Den Froschköndig an die Wand … Keine Prinzessin, die sich Erlösung erhofft, Wagen und Uniformen von staatstreuen Dienern der Unwahrheit.

Die goldene Kugel, Spielball der Freiheit, ist tief in den Brunnen gefallen, so tief, dass man keinen Grund sah. Vergiftet von Lügen und falschen Worten, um das Elend der Entmenschlichung zu vertuschen. Wer klagt da schon, dass die Steine sich erweichen? Barmherzig wie der Vater war keiner, eine Mutter schreit die Verzweiflung ob des Unglaublichen in den schmalen Himmel zwischen den engen Häuserzeilen. Im Gebet um Vergebung – auch für die, die wissen, was sie tun. Fünf Bereitschaftswagen fahren dem Gefangenentransport hinterher, zwischendrin ein blumengeschmücktes Fahrrad: „Selig sind, die Frieden stiften“ (Mt 5, 9), das bleibt immer am Lenker – auch heute, auch jetzt, gerade jetzt!

Königstochter, jüngste… Die Tür wird vor den Zivilisten geschlossen: Sie dürfen hier nicht rein! Kein Versprechen gehalten, kein Diensteid gilt hier, trotz des Ermahnens, der beredten Worte. Die Suppe sollen sie gefälligst selbst auslöffeln …, denkt es hinter mancher uniformierter Stirn, die nicht gehoben wird. Kein Augenkontakt. Vermeide die Nähe, Du könntest Menschen begegnen, Deiner Seele, Deinem Gewissen!

Hinter den Mauern vollziehen sich still und und im Gewand der Freundlichkeit weitere Zumutungen, Grausamkeiten mit Handschuhen. Unter dem Froschkostüm wird Gefährliches vermutet: dreimal Leibesvisitation. Bloß nichts übersehen!

Der Beamte mit dem Einsatzbericht wird zurückgeschickt: „SO können Sie das nicht schreiben, da können wir den doch nicht hier behalten!“

Vergleiche mit Diktaturen sind nicht erlaubt. Stundenlanges Ausharren auf beiden Seiten der Mauer: Freunde davor, innen keine Anklage, keine Information, kein Kontakt zu Verwandten oder Anwälten. Ein Frosch braucht keine Mutter, keinen Anwalt, ein Mensch mit Schwerbehinderung gleich gar nicht!

Das Hausrecht des Exekutiv-Organs, das dem Schutz der Bevölkerung dienen soll und von ihr finanziert wird, verbietet Menschen aus eben dieser Bevölkerung, die  sich mit offenem Gesicht der Behörde zeigen wollen, das Gebäude zu betreten. Das Weiterreichen der Anwaltsnummer wird großzügig erlaubt. Das sei Gnade? Wer entlarvt sich da der fehlenden Mitmenschlichkeit?!

Der beginnende Abend bringt Regen, die Gebete: den Regenbogen und hilfreiche Freunde.* Nicht die dunklen Mächte werden siegen, nicht die grimmschen und nicht die heutigen. Da sei Gott vor!

„S., der Wagen bricht … Nein der Wagen nicht, es ist das Band von meinem Herzen, das ich trug in dunklen Schmerzen, als Du, Frosch, in der Zelle warst!“

* Den vorbeischleichenden Polizeiseelsorger meine ich dabei definitiv nicht! Nach der Erkundigung, ob wir des Regens wegen hier unterstehen und er die Information bekommt, dass ein Sohn und Freund, ein junger Mann mit Schwerbehinderung, hier ohne Grund „auf unbestimmte Zeit“ festgehalten wird, reagiert er nicht mit dem Anbieten von Seelsorge. Wer braucht da nicht dringender ein heilendes Gebet, als der in der Zelle Festgehaltene?! Aber Nein, „trotzdem einen schönen Sonntagabend“ wünscht der, dem  „Seelsorger“ scheinbar nur auf der Weste steht. Und geht –  am Eingang des Polizeigebäudes vorbei.

16. / 18. Mai 2021

Schöner Abend. Glosse zum Vorübergehen

Eine schmerzliche Erfahrung: Sie fangen an, unsere Söhne zu verhaften, wollen uns einschüchtern. Dem Bibelkundigen wird es nicht schwerfallen, im Neuen Testament für den, der da vorüberging eine passende Bibelstelle zu finden. Eine, die von Barmherzigkeit handelt, auch für Verantwortliche von Maßnahmen gut zu lesen.

Achtlos Vorübergehende, zum Unrecht Schweigende, in der stumpfen Masse Mitlaufende, Verblendete, auch Ohrenbläser hat es zu allen Zeiten, in allen Systemen gegeben. Wie werden sie sich einst rechtfertigen? – Ich höre schon, wie sie reden: Wir konnten ja nicht anders, wir mussten doch alle, hatten unsere Dienstvorschriften, haben eben der Demokratie vertraut, was konnte man denn tun, die Zeit war nun mal so, man wollte doch leben, so schlimm haben wir das gar nicht empfunden, ja, wenn wir das gewusst hätten, das hat uns keiner gesagt, so weit haben wir nicht gedacht (etc. etc.).

Geschmeidig werden sie auch im nächsten System ihren Platz finden. Eine Bitte um Vergebung wird man von ihnen selten hören.

19. Mai 2021 (G. Z.)

Den Neinsagern I: Wogegen – wofür …

Manche meinen, man könne ja ohnehin nichts tun. Dann macht man sich noch ein paar schöne Tage, mit kleineren und größeren Zugeständnissen an Maske, Test und Nadel  und wartet in Un-Ruhe, bis der Drache Impfapartheid vollends zubeißt. – Nein kann man zumindest sagen. Es fällt uns Menschen nicht sonderlich schwer zu benennen, was wir ablehnen und nicht wollen. Aber im bloßen Nein zu verharren, bringt keine Lösung. Mit dem Nein allein werden wir nichts bewirken.

Du sagst Nein zur allgemeinen Geistlosigkeit, die jetzt überall begegnet, wo die Virus-angst sich festgebissen hat. – Kannst Du echte Spiritualität dagegen setzen, die Dein Leben trägt und auch andere ermutigt? Wo zeigst Du Substanz, bekennst Farbe?

Du opponierst gegen die systematische Zerstörung von Familie. – Wie sieht es in Deiner Familie aus, ist sie intakt, habt Ihr Frieden, oder trägt da gerade das Rechthaben-Wollen, ein egoistischer Freiheitsbegriff oder die pure Treulosigkeit den Sieg davon  und bringt die Familie auseinander?

Du beklagst, dass Kinder heute so religionslos aufwachsen, ohne Ideale. – Falls Du zu einer christlichen Gemeinde gehörst – betest Du zu Hause mit Deinen Kindern? Sagst Du das Evangelium auch außerhalb der Familie weiter?

Du bist gegen die Impfung, weil Du weißt, dass sie Deiner Gesundheit schadet. – Was tust Du, Dein Immunsystem zu stärken, bewegst Du Dich an der frischen Luft oder hält Dein Computer Dich fest? Was ist Dein Bild, Deine Vision von Gesundheit und wie gewinnt sie Gestalt? Dir gefällt die ganze Lebensweise des modernen Menschen nicht. – Wie ist Deine Lebensweise, suchst Du wirklich nach Alternativen und gehst konkrete Schritte? Was ist Deine Nahrung im Leiblichen und im Geistigen?

Dich öden die Pandemie-Parolen an, Du verabscheust alle Lüge, die Dir aus den Medien ins Gesicht schlägt. – Was tust Du, aus Deinem eigenen Leben die Phrasen zu verbannen und mit guten, unverbrauchten Worten Verständigung zu wirken?  Lebst Du wahrhaftig oder doch eher mit vielen Ausreden, kleinen Lügen? Wie hältst Du es mit der Wahrheit, wenn es um Dich selbst geht?

Dir gefällt die Gesellschaft nicht, in der wir leben, lehnst  die Große Zurücksetzung ab. – Was sind Deine Ideale, wie sieht die Gesellschaft aus, die Du Dir wünschst? Sind wir in der Lage, dem globalen „Great Reset“ ein Aufbauwerk entgegen zu stellen? 

20. Mai 2021 

Neinsager II: Von der Opferwilligkeit …

Welche Alternativen wir über das Nein hinaus zu bieten haben, das war die erste Frage. Die Kehrseite der Medaille ist: zu welchen Opfern wir bereit sind. Das will mir seit Wochen nicht aus dem Sinn und soll hier ausgesprochen werden. – Gesetzt den Fall, wir hätten die Möglichkeit, gar die Gewissheit des Erfolgs, mit unserem Verhalten eine wirkliche, grundlegende Veränderung der Situation 2020 / 21 zu erreichen, das Ruder noch einmal herumzureißen. Zu welchen Opfern wären wir bereit?

Würden wir ein Drittel oder vielleicht die Hälfte unserer gesamten Freizeit dafür hingeben, anderen Menschen nahe zu sein, ihnen beizustehen, sie aufzurichten, in Liebe zu warnen, ihnen zum Thema Impfen anderes zu sagen als ihnen die Propaganda bietet? – Wären wir bereit, den zehnten Teil unseres Lohnes, unseres Arbeitslosen- bzw. Hartz-IV-Geldes oder gar ein Zehntel des gesamten Familieneinkommens (einschließlich Kindergeld, Wohngeld und sonstigen Hilfen) zu opfern, dieses Geld in alternative Schulprojekte zu investieren, um nichtgeimpften Kindern das Lernen zu ermöglichen?

Ginge unsere Opferwilligkeit so weit, dass wir auf ein Drittel des bisherigen Lebens-standards verzichten könnten, gegebenenfalls auf das Auto, auf weite Reisen, kostspieligen Urlaub?  Wir wollen doch nicht unser eigen Fleisch und Blut der Nadel opfern, wie man jetzt öfter hört und liest: “Ein Pieks nur, Kinder, und dann ab in den Urlaub!” – Noch eins drauf: Wären wir bereit, den Fernseher zu verschrotten und die so gewonnene Zeit einem guten Buch oder dem freien Denken zu widmen?

Es geht nicht nur um Zeit, Geld, Urlaub, Fernsehen, sondern überhaupt um die Frage, wieviel von unserer Ruhe, unserer Bequemlichkeit, von dem, was wir “Leben” nennen wir bereit sind um eines höheren Zieles willen hinzugeben. – Ohne Opfer werden wir nichts erreichen.

Manch einer hat sich dieses Leben mühsam erkämpft. Hält er sein hart erkämpftes irdisches Leben als Beute fest wie ein Raubtier, und begreift es nicht als ein Gottesgeschenk, so ist es verlorene Mühe gewesen. Jesus Christus spricht: “Wer sein Leben findet, der wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden” (Mt 10, 39).* – Mit anderen Worten: Wer das, was er für Leben hält, ängstlich zu bewahren sucht, wird es verlieren. Und wenn einer das, was ihm bisher Inbegriff des Leben schien, verliert um Christi willen, sein Kreuz auf sich nimmt und IHM nachfolgt, der wird neues Leben gewinnen.

20. Mai 2021                                                 * Hier mahnt der Schreiber auch sich selbst.

EMA hat alles geprüft

Die EMA, die Europäische Arzneimittel-Agentur, 1993 gegründet, hat angeblich alle gegen Covid-19 zum Einsatz gebrachten Impfstoffe auf ihre Eignung geprüft.

Seit dem 16. 11. 2020 ist Emer Cooke die Direktorin der EMA. Cook studierte in Dublin Pharmazie und Betriebswirtschaft (eine interessante Kombination …), 1985 – 88 war sie in der irischen Pharmaindustrie tätig, bis 1998 vertrat sie die Interessen von Pharmakonzernen (AstraZeneca, Pfizer u. a.) im europäischen Dachverband der Pharmaindustrie. Kurzum: Ein Leben lang ist Cooke als Lobbyistin für die Pharmaindustrie tätig gewesen, worauf Gerald Hauser von der FPÖ kürzlich in einer Rede verwies.* 

Gerald Hauser wählt drei Impfstoffe aus und fasst zusammen, was darüber  seit Beginn der Impfkampagne bis zum 10. April 2021 bei der EMA gemeldet wurde: bei 298.895 geimpften Personen gab es 6.647 Todesfälle (d. h. 2,2 %). Demnach sind von hundert Menschen mindestens zwei an der Impfung gestorben. Bedenkt man, dass im Gegensatz zu den Corona-Toten, wo jeder Sterbefall – ob an oder mit Corona – akribisch aufgelistet wird, die Meldung der Impftoten nur zögerlich vonstatten geht, die Zahlen eher geschönt werden, so liegt der Anteil der Sterbefälle wohl noch höher. Nicht gering auch die Zahl der Menschen, bei denen die Impfung schwere, z. T. irreversible neurologische Störungen zur Folge hatte.  

Hier taucht mit Recht die Frage auf, warum Impfnebenwirkungen, Impfschäden und Todesfälle vor der Öffentlichkeit derart ängstlich vertuscht werden. Die Antwort kann sich jeder denkende Mensch selbst geben. – Die EMA jedenfalls hat alles geprüft und mimt gutes Gewissen …

Quellenverweise, denen nachzugehen unbedingt der Mühe wert ist; hier findet man klare Argumente und Zahlen (diese und manch andere Hinweise verdanke ich Lesern der WendeBlätter):

* Gerald Hauser / FPÖ: https://www.youtube.com/watch?v=phdhWEGcOys

Corona-Impfung: (K)eine Chance!? RTV Regionalfernsehen.

Herbert Kickel: Maskenbetrug, Testzwang und Impfdesaster. Rede vom 24. 3. 2021 (Live ORF 2). https://www.youtube.com/watch?v=giLnuezV1Go

Stephan Wunderlich (anthroposophischer Arzt): Spirituelle Aspekte zur Impfpflicht https://www.youtube.com/watch?v=MGgaQBfKScU

17. Mai 2021

Günther Weisenborn: Memorial (1947) – Erinnerung an ein Erinnerungsbuch*

* Günter Weisenborn: Memorial. Der gespaltene Horizont. Niederschriften eines Außenseiters, Berlin; Weimar: Aufbau-Verlag, 1982. Der Text des Memorial steht hier S. 5 – 228, die „Vorrede für die Nachgeborenen“ S. 7 – 11.

Welchen Sinn hat ein Memorial (das des Blaise Pascal von 1654 oder das des Günter Weisenborn), wenn wir nicht für die jeweilige Gegenwart daraus lernen. Sofern die Menschheit je lernfähig gewesen ist. Schaut man in die Geschichte, die gewaltige Folge von Machtkämpfen und Kriegen, geheimen Absprachen und Lügen bis ins 21. Jahrhundert hinein, gewinnt man den Eindruck, sie sei es eher nicht.

Aus dem Memorial von Günter Weisenborn, 1947 erschienen, lernen wir zuerst, dass es in Deutschland neben allem Mitläufertum durchaus einen breiten Widerstand gegen die Nazi-Diktatur gegeben hat und des Weiteren: dass Widerstand Opfer kostet, und nicht nur die belanglosen Opfer von Zeit, Geld und Mühe … Da geht es hart ans Leben selbst. – Nun, so weit sind wir noch längst nicht, denken wir, und empfinden das als Beruhigung, auch wenn wir wissen, dass in Ländern fern von uns, in jener anderen Welt, Millionen infolge unseres Gesundheitswahns, unserer europäischen und amerikanischen Lockdown-Maßnahmen noch tiefer verelenden und der Todesengel überall auch auf der Nadel reitet, die uns angeblich doch das Heil bringen soll. So ist es mit allen Heilsversprechungen dieser Welt: dass sie so leicht – im Unheil enden.

Der Schriftsteller Günter Weisenborn (1902 – 1969) war Dramatiker, Erzähler, Chronist seiner Zeit. Nach kurzem Exil in den USA (1936 / 37) kehrt er nach Deutschland zurück und wird 1942 als Mitglied der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen-Harnack verhaftet. In Spandau verbringt er neun grauenvolle Monate in Einzelhaft, 1943 wird er zum Tode verurteilt, das Urteil jedoch in Zuchthausstrafe umgewandelt. Es folgen zwei Jahre Zuchthaus in Luckau, im Mai 1945 erlebt er hier den Tag der Befreiung, das Ende der braunen Macht. Als Mitglied des Gefangenkommitees übernahm er bis zur Auflösung des Lagers das Lazarett und wurde dann im nahen Langengrassau zum Bürgermeister ernannt.

Im April 2020 habe ich Weisenborns Memorial (mein Vater hatte mich schon Anfang der 70er Jahren darauf verwiesen, als ich noch ein Jugendlicher war) erstmals gründlich gelesen, dann am im Mai 2021 noch einmal. Welch ein Jahr liegt dazwischen … Im Großen Garten in Dresden trafen wir uns – damals – mit hohen Idealen, unseren Träumen von Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie. Wie sind wir enttäuscht worden, und wo stehen wir jetzt!?

Enttäuscht, aber ungebeugt in unseren Träumen und Idealen, in unserer Hoffnung darauf, dass die Sanftmütigen das Erdreich besitzen, die Machthungrigen ihrer Gier erliegen und jene gesättigt werden, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit.*                

* Vgl. die Seligpreisungen im Neuen Testament (Mt 5, 3 ff.).

Weißenborns „Memorial“ ist ein autobiographisches Werk. Was vom „Leben in der Welt“ handelt, wurde meist im Gefängnis geschrieben, die Texte vom „Leben in der Haft“ schrieb er nach dem Ende der Gefängniszeit nieder. In diesem Wechsel von „Weltstück“ und „Haftstück“ (vgl. 10 / 11), beide von hoher poetischer Qualität, liegt die besondere Kraft dieses Werkes.

Eine Rezension eines solche Memorial schreiben zu wollen, wäre vermessen. Wer könnte das Leid und die Größe eines Menschen rezensieren. Werk und Autor begegnen uns im Abstand von drei Generationen, kommen uns nah … Vielleicht können wir, gegen den Hochmut unserer Zeit, daraus ja doch etwas lernen.

Schon in der Vorrede für die Nachgeborenen ist Wesentliches gesagt, ich habe früher schon einmal darauf hingewiesen. Aus der Erfahrung jenes dunklen Kapitels der Menschheitsgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das in einem unheiligen Sinne „gesegnet war mit Kriegen, gewaltig im Mord, hervorragend in der Zerstörung und unübertrefflich in der Schandtat“, schreibt Weißenborn, indem er dieses Kapitel zum Exempel der Weltgeschichte macht:

„Die Nachgeborenen werden darin wahrscheinlich lesen können, daß die Menschheit auf ihrem mühseligen, schmerzensreichen Weg durch die Jahrtausende stets von Männern angeführt wurde, die sich durch Erbschaft, Kriege und Verschwörungen die Macht errafften und die willkürlich andere Stämme oder Reiche … zu unterwerfen pflegten. Sie taten, was sie wollten, und die Menschheit hatte ihnen zu gehorchen. Die Machthaber saßen in Königsschlössern, Kurien, in den Kanzleien oder in Börsenpalästen. Es waren in jeder einzelnen Epoche stets nicht mehr als einige tausend Menschen, die die Menschheit dirigierten, die sie miteinander paktieren hießen oder sie gegeneinander hetzten (S. 7 / 8).

Und dennoch lebte in Deutschland durch alle Zellen-Finsternis hindurch „die Idee der Freiheit“ weiter (vgl. S. 10) – ungebrochen bis auf den heutigen Tag. Nicht nur in den Bibliotheken, diesen Monumenten der Kultur, des Menschheits-Wissens (vgl. S. 19), nein auch in den Herzen der Menschen, wo die Freiheit schon immer zu Hause war und aus dem kein System, so sehr es die Unverletzlichkeit dieser Wohnung missachtete, sie völlig vertreiben konnte …

Die Geographie im Memorial ist weit gespannt: Prag, die Schweiz, das Kolosseum in Rom, Manhattan. Alles Orte, die den Test- und Impfverweigerern heute bis auf Weiteres verschlossen sind, durch eine unsichtbare Mauer.*

* „Ein Pieks und dann ab in den Urlaub?“ – eine wenig tröstliche Schlagzeile für die, die den Pieks nicht wollen. Auch die Einreise nach Mecklenburg und damit an die geliebte Ostsee wird  an Auflagen gebunden sein, fürchte ich … Wie sagt man das den Kindern, die sich seit Monaten schon auf die Ostsee freuen, wo wir jedes Jahr gewesen sind.

Aber was klage ich. Die dunkle Angst und Enge der Zelle, wo der Gefangene auf sein T. U.,  sein Todesurteil wartet, kontrastiert im Memorial mit der  Weite der Geographie. In der Erinnerung an die Welt da draußen ist Schönheit, ist Poesie, ist Kameradschaft, literarischer Erfolg, Lebenskultur, Musik und – Liebe. In der Zelle krümmt sich alles zusammen, bleibt von der Kommunikation oft nicht viel mehr als ein heimliches Flüstern. Und das Gefängnisalphabet. Weil meine Kinder die Zeichensprache lieben, will ich das Gefängnisalphabet, wie Günther Weißenborn es beschreibt (vgl. S. 51 / 52), hier mitteilen.

Man unterteilt das Alphabet in 5 Reihen zu je 5 Buchstaben (I und J zählen als ein Buchstabe). Die Hauptreihe wird mit Doppelschlägen (DS) bezeichnet, der Buchstabe je nach dem Platz in der Reihe mit einem oder mehreren Einzelschlägen. 

     1 x Doppelschlag                  a        b        c        d          e

     2 x Doppelschlag                  f         g        h        i          k

     3 x Doppelschlag                  l         m       n        o          p

     4 x Doppelschlag                  q        r         s         t          u

     5 x Doppelschlag                  v        w       x        y          z

So konnte man seinen Namen am Abflussrohr klopfen, dass man nicht nur eine Nummer blieb. Um ein Beispiel zu nennen (als Rätsel für die Kinder): 2 DS + 2 x / 1 DS + 5 x / 4 DS + 2 x / 3 DS + 4 x / 3 DS + 3 x / 2 DS + 4 x / 3 DS + 2 x / 3 DS + 4 x. Etwas mühselig, aber man kann sich verständigen immerhin und entkommt so der Einsamkeit der Zelle.

Kinder in Neapel: „Wenn ein trauriges Lied gesungen wird, werden die schwarzen Augen der Kinder im Licht der Petroliumlampe traurig“ (S. 67, Weltstück Nr. 51). Und dann kontrastierend ein Abschnitt aus der Haft (Nr. 52): „Wenn man dir das erstemal Fesseln anlegt, bist du aufs neue verwirrt von der Hartnäckigkeit dieser Justiz, dich absolut als Verbrecher zu behandeln. Du sagst dir, du bist keiner, du fühlst dich ganz sicher, daß du kein Verbrecher bist …“ (S. 67).

Und dann wirst Du mit einem Zivilauto des Geheimdienstes, begleitet von Beamten in Zivil, irgendwohin transportiert, mitten durch das bunte Leben. Und keiner erkennt dich … (vgl. S. 68). Diese Justiz arbeitet mit einer „wahrhaft tödlichen Methode“: der Zerstörung der Persönlichkeit (vgl. S. 78).

Und am Abend, nach der Schufterei des Tages im Wald, gehetzt bei der Kartoffelernte oder beim Gleisbau, wieder in der Zelle: „Man war umgeben von Klopfzeichen an der Wand oder an der Heizröhre … Es war geklopftes Schicksal, Leben und Not in der Heizröhre, meist klopfte der Tod“ (S. 83).

All das hat Günther Weißenborn erfahren und doch die Hoffnung nicht aufgegeben. Draußen war die Liebe, eine Frau, die auf ihn wartete und die er nach der Befreiung in Potsdam wiederfand. Dann endlich – ein Sohn, er brachte das Glück (vgl. S. 197).

Doch auch drin, im Dunkel der Gefängnismauern, gab es Zeichen des Lebens. Da war der Kalfaktor, der Kassiber herausschmuggelte, der „Bäckerfranz“ (vgl. Haftstück Nr. 140, S. 159 / 160), der den Gefangenen zusätzliche Brotrationen zusteckte, und manch anderer, der sich trotz allen Terrors sein menschliches Antlitz bewahrte.

Von den sechsundreißig Gefangenen, die da im Schnee ihren Freigang haben, werden Dreißig das Todesurteil bekommen. Da ist der Oberleutnant in Zivil, der frühere Minister, der Nervenarzt, der Siebzehnjährige, der Gedichte schreibt, der Bildhauer, der junge Student, der Sprachforscher, der vierzehn Sprachen spricht – sie alle waren Überwinder, tapfer im Angesicht des Todes (vgl. Nr. 76, S. 93 / 94). Oder auch völlig verzweifelt wie der einundzwanzigjährige Soldat, der auf Fronturlaub eine Bemerkung gegen die Nazis machte: eine Försterfrau zeigte ihn an, worauf der Soldat ins Gefängnis kam und zum Tode verurteilt wurde (vgl. Nr. 108, S. 127 / 128).

Der Gedanke der Freiheit ist ungebeugt. Woher nur diese Kraft der Überwindung, von der Urchristenheit bis auf den heutigen Tag? – Günther Weißenborn schreibt im “Weltstück” Nr. 77: “Das Kolosseum in Rom ging mir nicht aus dem Kopf, als ich in Haft war. – Es ragt ein hohes Holzkreuz in der Mitte des riesigen Ruinenzirkus empor. Es steht genau auf dem Sterbefeld, auf dem die ersten Anhänger des Kreuzes ihr Leben unter einem Löwengebiß oder einem Kurzschwert aufgaben. Das, wofür sie litten, das Kreuz, heute erhebt es sich siegreich dort, wo sie litten. – Eine Idee wird desto stärker, je mehr letzte Atemzüge ihr galten. Und die Idee der Freiheit wird in den Himmel Europas gehoben von Hunderttausenden von Toten, die sich ihr opferten” (S. 94 / 95).  

16. / 20. Mai 2021

wenn das kind kind ist – lernt es in meinen armen halt und geborgenheit

bekommt zeit dass die wurzeln treiben und die seele wächst

mit jedem zahn eine neue weisheit mit jedem fieber eine neues licht

drehen und aufsehen gehen und hinfallen ein nimmermüdes bewegen selbstwärts

es duftet noch lange nach paradies aus allen poren ruft es gott zu

menschenkind

gebete in den abendhimmel ins morgenlicht

wenn das kind kind ist – lebt es aus eigenem antrieb freude und zuversicht

staunt sich die weisheit des universums in die hände in die augen

mit jedem wort eine erkenntnis mit jeder begegnung ein strahlen

sagen und fragen hören und schweigen ein vielfaches erwachen erdenwarm

es klingt noch lange nach himmlischen heerscharen in allen gedanken

menschenkind

gesang vom morgentau bis zum mondfensterlicht

wenn der mensch kind bleibt – tanzt er im regenbogen im licht

brennt in seinem innern ein tiefes gebet der liebe und hingabe zu allem was lebt

tauft die hoffnung jeden tag neu zukunft aus den händen und gesten

lachen und singen sein und werden geschichte gesichtet erkennen

es wächst wurzelweit horizonte in die gefühlten flügel der zukunft

menschenkind

seelenwelt ein allsein in der lebendigen erde

Katya Garcia                                                                       28. Mai 2021

[Zitat:] Rainer Maria Rilke*

DER PANTHER
IM JARDIN DES PLANTES, PARIS

SEIN Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.

R. M. Rilke: Ausgewählte Werke. Erster Band: Gedichte, Insel-Verlag 1948,
S. 189 / 190 – aus der Bibliothek meines Vaters Rudolf Zenker (1923 – 2017).

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